Beitrag gelesen: 11844 x |
||
Zugegeben, das Thema „Abwrackprämie“ ist bereits etwas „in die Jahre gekommen“. Die Verlängerung der Umweltprämie hat dazu geführt, dass sich mittlerweile auch Bundesbürger Neuwagen gekauft haben, deren „Abwrackprodukt“ noch keine neun Jahre gedient hat. Aber das ist zugegebenermaßen ein anderes Thema. Also zurück zur Abwrackprämie und deren eigenartiger Blüten.
Explosion der Nachlässe mit Gewöhnungseffekt? 2.500 Euro sind als „Nachlass“ ja nicht schlecht. Richtig üppig sind aber die von den einzelnen Händlern gegebenen Rabatte! So gibt es zunächst die Händler-Umweltprämie, die von Hersteller zu Hersteller und Modell zu Modell unterschiedlich ist und schon einmal bis zu 8.000 Euro für ein Familienauto betragen kann. Was waren das doch für schmerzliche Zeiten, als man noch um fünf bis sechs Prozent mit dem Händler feilschen musste! Aber damit nicht genug. Zur Händler-Umweltprämie kommt nun vielfach noch ein zusätzlicher Nachlass, der - je nach Verhandlungsgeschick - auch noch einmal in den niederen zweistelligen Bereich springen kann. Den Verbraucher freut es, den Händler trotz der Preisnachlässe von teilweise bis zu 45 Prozent (!) aber anscheinend auch. Und damit gewöhnt man sich als Verbraucher an die Rabattschlacht im Automobilsektor, die noch zu einem bösen Erwachen führen könnte! Zeitbombe „gefühlte Deflation“ Gefährlich ist die Situation insofern, als dass zu Beginn der „Abwrackprämie“ zunächst nur mit der staatlichen Förderung gelockt wurde. Dazu gab es dann die bislang üblichen Rabatte. Dann gab es die Händler-Umweltprämie. Und die Rabatte wurden noch größer. Warum also hätte man vor einem halben Jahr ein Auto kaufen sollen, wenn es doch mit den ausufernden Rabatten heute deutlich günstiger geht. Und wenn die staatliche Umweltprämie wegfällt? Kein Problem, die Händler werden schon in die Bresche springen und die Differenz durch weitere Rabatte ausgleichen. Wissen Sie, was Deflation ist? Vereinfacht ausgedrückt, wenn die Preise sinken. Das ist ja schön, man kann ja günstiger einkaufen. Nicht jetzt, sondern später, denn der Preis gibt ja weiter nach. Für die Industrie ist dies ein tödlicher Kreislauf und sollte so rasch wie möglich eingedämmt werden. Denn damit verlieren letztendlich alle. Leider führt die unglaubliche Rabattschlacht in der Automobilindustrie dazu, dass man sich als Verbraucher auf diese Situation mittlerweile eingestellt hat. Man darf also auf das kommende Jahr gespannt sein. Denn dann könnte die Revolution „Abwrackprämie“ mit ihren Auswüchsen ihre Kinder fressen. Die Zeitbombe tickt jedenfalls, so dass es sich anbietet, die Automobilaktien in den kommenden Monaten etwas näher ins Blickfeld zu rücken! Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader http://www.hebelzertifikate-trader.de | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Hebelzertifikate-Trader die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|