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US-Finanzminister Timothy Geithner hat angekündigt, seine Politik nun von einem Rettungskurs zu einem Wachstumskurs umzuändern. Die letzten Konjunkturdaten lassen erahnen, dass die Talsohle bereits durchschritten ist und die USA wieder auf einem Wachstumskurs kommt. Zum ersten Mal seit über 1 Jahr stiegen wieder die Immobilienpreise. Wie man hört gehen jetzt Russen und Araber auf Schnäppchenjagd im US-Immobilienmarkt. Die Zahl der zusätzlichen Arbeitslosen verringerte sich auf etwa über 200.000. In den Krisenmonaten waren über 500.000 Arbeitslose an der Tagesordnung. Mit 9,4% ist die US-Arbeitslosenquote aber nach wie vor zu hoch und sie wird sich auch nicht so schnell abbauen lassen.
Durch die starke gestiegen Arbeitslosenzahlen erhöht sich die Produktivität der US-Unternehmen schon im Frühjahr um 6% gemessen an der Leistung der Beschäftigten je Arbeitsstunde. Die Kostensenkungsprogramme führten im 2. Quartal zu gestiegenen Gewinnen zum Vorquartal, die bei den meisten Unternehmen auch über den Konsensschätzungen lagen. Auch einige Indikatoren wie der Einkaufsmanager-Index deuten auf eine Trendwende hin. Die Anleger honorierten dies mit steigenden Kursen. Der Dow Jones Industrial Index stieg auf ein neues Jahreshoch und schloss am Freitag bei 9605 Indexpunkten und der S&P Index bei 1042 Indexpunkten. Damit bleibt der kurzfristige Haussetrend seit März intakt. Die Börse hat also schon lange eine konjunkturelle Wende in der zweiten Jahreshälfte eingepreist, denn die Börse schaut immer in die Zukunft und ist ein besserer Konjunkturindikator als alle Vwl-Professoren auf der Welt zusammen, die meistens mit ihren Prognosen ohnehin daneben liegen. Die Börse neigt aber auch zu Übertreibungen und die spannende Frage ist jetzt, ob der kommende Aufschwung schon hinreichend eingepreist oder sogar schon wieder übertreiben ist Nach wie vor muss hinterfragt werden, wie nachhaltig der Aufschwung sein wird, falls er jetzt gerade in Gang gesetzt wird. Bei jeder konjunkturellen Enttäuschung kann die Börse sofort wieder einbrechen. Mutige Anleger konnten in diesem Jahr einen Großteil der Verluste aus dem Vorjahr wieder wettmachen, wenn sie den Mut gehabt hätten, im März/April nachzukaufen bzw – noch besser neue einzusteigen. So konnten sich die Kurse auch bei vielen Standardwerten in Osteuropa, die ich zum Kauf empfohlen hatte, seit 6 Monaten mehr als verdoppeln, zum Teil sogar verdreifachen. Die meisten Vermögensverwalter kamen aber mit dem „V-förmigen“ Kursverlauf nicht klar und konnten daher nicht die Performance erzielen, die die Indices hergaben. Das wären bei Dow Jones und DAX ein Plus von über 10% in diesem Jahr und in Russland sogar von über 80%. Fast alle Ostbörsen konnten den DAX oder Dow Jones in diesem Jahr klar outperformen, was zeigt, wie groß die Reboundchancen waren. Damit hat sich auch mein Motto: „In der Krise leget die Chance!“ bewährt. Dabei sind auch die Ostbörsen weiterhin von den internationalen Kapitalströmen abhängig und die schauen weiter in erster Linie auf die Wall Street. Die meisten Aktien an den Ostbörsen sind noch gute Haltepositionen. Der DAX erreichte am Freitag mit 5624 Indexpunkten einen neuen Jahreshöchstkurs, was von der Markttechnik positiv zu bewerten ist, zumal die 200-Tageslinie seit August wieder steigt. Die 200-Tageslinie befindet sich aber erst bei 4700 Indexpunkte, so dass früher oder später eine Korrektur in Richtung 200-Tageslinie wahrscheinlich ist. Fast 100 Indexpunkte Abstand sind jedenfalls zu viel und nicht normal. Bearish wird es erst dann, wenn der DAX unter 5200 Indexpunkte geht, wobei sich der DAX wiederum an der Wall Street orientiert. Ein Anstieg bis auf 6000 Indexpunkte ist ohne weiteres möglich, aber nur wenn die Wall Street mitmacht. Danach erwarte ich aber spätestens im Herbst eine scharfe Korrektur. Der S&P hat noch Potential bis 1200, wobei auch hier jederzeit auch schon vorher eine scharfe Korrektur möglich ist. Es handelt sch aber auch hier noch um gute Haltepositionen. Bearish wird es erst, wenn der S&P unter 975 Indexpunkte geht. Der S&P schloss am Freitag bei 1042 Indexpunkten fast auf Jahreshoch. Der Dow Jones könnte die magische 10.000-er Marke im Falle der Fortsetzung der fulminanten Zwischen-Hausse (seit März) anstreben. Der Kurszuwachs in den USA betrug seit März über 50%, was einer der stärksten Rallyes an den US-Börse in 6 Monaten war. Bei einem weiteren Kursanstieg hätten in den USA und Deutschland wieder das „Vor-Lehman-Niveau“ erreicht. In Deutschland werden in den nächsten be den Wochen alles auf den Wahlkampf und in den USA auf die nächsten Konjunkturdaten und dann die sicherlich wenig spektakulären Ergebnisse des G20-Gipels schauen. Davon können positive und negative Signale ausgehen. Damit ist für genug Spannung an den Weltbörsen bis Ende September gesorgt, der übrigens bis jetzt schon weit besser als die Erwartung vieler Börsenteilnehmer verläuft. Auch der 11. September verlief friedlich und ohne Negativ-Überraschungen. Der RTS-Index wird sich einerseits nach dem Ölpreis und anderseits nach der Wall Street richten. Der Ölpreis fiel zwar am Freitag kräftig, konnte sich aber bei 70 USD/Barrel (WTI) behaupten. Der RTS stieg am Freitag um 2,82% auf 1192 Indexpunkte. Mit einem Plus von über 80% ist damit die Moskauer Börse wieder einmal allen Unkenrufen zum Trotz die beste BRIC-Börse und einer der besten Weltbörsen überhaupt. Auch hier gilt der Gorbi-Grundsatz: wer zu spät kommt, den bestraft die Börse. Ob nach der üblichen Herbstkorrektur – meistens im Oktober - dann eine Trendwende für eine mehrjährige Hausse eingeleitet wird, ist nicht sicher. Der Anleger ist gut beraten, weiterhin sehr flexibel zu reagieren, falls es Signale gibt, die einen Richtungswechsel andeuten. Die Aktien in Osteuropa haben noch erhebliches Erholungspotential, solange die Wall Street nicht wieder einbricht. Und dies wird wiederum davon abhängen, ob die US-Regierung es wirklich schafft, von einem Rettungskurs zu einem Wachstumskurs zu kommen. Obama wird auf dem G 20-Gipel sagen: „Yes, we can“. Toyota sagt: „Nichts ist unmöglich!“ Und was sagen Sie? | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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