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Bereits seit Längerem weisen wir auf die Aussagekraft von Stimmungsindikatoren hin. Dazu zählen in erster Linie natürlich die von entsprechenden Instituten aufgefangenen Marktmeinungen von Akteuren. Je nach Institut wird dabei zwischen Privat- und institutionellen Anlegern unterschieden. Auch besteht die Möglichkeit, keine Meinung zu haben! Daneben eignen sich zum Auswerten der aktuellen Stimmungslage auch Indikatoren, wie beispielsweise das Put/Call-Ratio, also das Verhältnis von Optionen auf fallende und auf steigende Kurse. Ein weiterer „Stimmungsindikator“ sind aber auch die Insideraktivitäten. Diese werden zumindest bei der zuerst genannten Methode trotz der mittlerweile erfassten Details nicht berücksichtigt. Da man Insidern aber mehr Einblick in das eigene Unternehmen unterstellt, ist ein Blick auf diese Daten offensichtlich kein Fehler.
Insider-Verkäufe deutlich gestiegen! Hierzulande sind die Verkäufe von sogenannten Insidern, also beispielsweise Vorstände oder Aufsichtsräte von Unternehmen, im August gegenüber den Käufen im Verhältnis 4:1 angestiegen. Es wurden also viermal mehr Aktien verkauft als gekauft. Als würde dies nicht schon genügen, um die Ängste der Insider zu belegen, ist das Verhältnis von US-Insidern noch deutlich ausgeprägter. Dort stiegen die Insiderverkäufe im August im Verhältnis zu den Käufen auf immerhin 26:1 an. Allerdings sollte nicht unberücksichtigt bleiben, dass dort im Vergleich zu den Europäern die Käufe traditionell ein etwas geringeres Ausmaß einnehmen. Wissen Insider wirklich mehr? Auf den ersten Blick sind diese Zahlen natürlich erschreckend und dürften sicherlich ein weiteres Warnsignal im Zuge der steil emporgeschossenen Aktiennotierungen darstellen. Allerdings lagen die Insiderkäufe von z.B. Bankenvorständen von vor rund zwei Jahren deutlich über den Verkäufen, womit offensichtlich wird, dass damals niemand von einem Höhepunkt mit anschließender Trendwende ausging. Auch im vergangenen Jahr wiesen die Rekordinsiderkäufe nicht wirklich den richtigen Weg. Nur ein Aspekt! Insideraktivitäten sind daher zwar ein interessanter Indikator, sollten aber auch immer nur ein Aspekt einer umfassenden Analyse darstellen. Selbst bei der Betrachtung von Stimmungen bietet es sich daher an, andere Sentimentindikatoren wie Stimmungsumfragen diverser Institute oder auch Put/Call-Ratios nicht außer Acht zu lassen. Oder achten Sie bei der nächsten U-Bahn-Fahrt einfach einmal darauf, ob das Thema Aktien wieder interessant ist. Denn auch solche „Stimmungsindikatoren“ können durchaus hilfreich sein. Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader http://www.hebelzertifikate-trader.de | ||
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