Alt 26.02.10, 12:19
Standard Schlumberger übernimmt Smith International
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Im Vergleich zur letzten Woche konnte der amerikanische Aktienmarkt leicht zulegen. Die Indizes stiegen um 0,5 bis 0,6 Prozent an, obwohl sie eine Berg- und Talfahrt absolviert haben.

Die Nachricht des Tages am Montag wurde bereits am Wochenende bekannt gegeben. Für 11,3 Milliarden Dollar übernimmt Schlumberger (WKN: 853390) den Konkurrenten Smith International (WKN: 859142). Das neue Unternehmen ist damit, gemessen am Umsatz, doppelt so groß wie der nächstfolgende Mitbewerber auf dem Gebiet Ölfeld-Dienstleister, Halliburton (WKN: 853986). Auf die Nachricht hin schossen die Aktien von Smith um über neun Prozent in die Höhe. Die Schlumberger Aktie büßten dagegen rund vier Prozent ein. Auch die weiteren Anbieter, wie Weatherford International (WKN: A0RF77) oder Enbrigde Energy (WKN: 884135), rückten ebenfalls in den Fokus der Marktteilnehmer. Aus einem leicht fallenden Gesamtmarkt stachen die Bankentitel heraus. Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank aus der Vorwoche, wurden einige Marktteilnehmer mutiger und griffen bei ausgewählten Bankenwerten zu. So konnte beispielsweise die Aktie der Bank of America (WKN: 858388) über zwei Prozent ansteigen.

Am Dienstag bot sich ein etwas düsteres Bild. Das US-Verbrauchervertrauen, das unerwartet stark zurückgegangen war, verhagelte die Stimmung am Markt. Der Aktienmarkt verlor auf breiter Front über ein Prozent. Besonders konjunktursensible Aktien gehörten zu den Tagesverlierern. So auch die Aktie vom Aluminiumhersteller Alcoa (WKN: 850206) mit einem Verlust von 2,7 Prozent. An diesem Tag spielten selbst die guten Zahlen vom Baumarkt Nummer 1 Home Depot (WKN: 866953) eine untergeordnete Rolle. Die Aktie selbst konnte sich von dem allgemeinen Trend abkoppeln und gewann über ein Prozent dazu.

Zur Wochenmitte konnte der Markt die Vortagesverluste wieder aufholen. Die Marktteilnehmer verfolgten sehr genau, welche Aussagen der Notenbankchef Bernanke vor dem Finanzausschuss gemacht hat. Die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen konnte den Aktienmarkt beflügeln. Die Bankenaktien zählten wieder zu den Tagesgewinnern, angeführt von der Citigroup Aktie (WKN: 871904) mit einem Plus von drei Prozent. Den einzigen Störfaktor gab es vom Häusermarkt. Nach dem im Januar die Zahl der verkauften Eigenheime deutlich zurückging, kamen die Aktien der Häuserbauer zwischenzeitlich deutlich unter Druck. Den meisten von ihnen, wie Lennar (WKN: 851022) oder KB Home (WKN: 876635), gelang es bis zum Schluss des Handels aber den Verlust wieder aufzuholen.

Lustlos und unentschlossen präsentierte sich in dieser Woche die Börse in Tokyo. Der Nikkei-225-Index musste 234 Zähler abgeben, konnte sich mit 10.101 Punkten aber noch über der Zehntausend-Punkte-Marke halten. Der größte Börsengang der letzten 10 Jahre kündigt sich in Japan an. Der zweitgrößte japanische Lebensversicherer Dai-Ichi Life wird am 1. April sein Börsendebüt geben. Der Ausgabepreis soll voraussichtlich bei 150.000 Yen liegen, das entspricht umgerechnet circa 1.250 Euro. Mit der Ausgabe von 7,1 Millionen Aktien wird der Konzern 8,875 Milliarden Euro erlösen und einen Großteil dieser Summe soll in die Expansion in Asien gesteckt werden. Der wieder sehr starke Yen, gegenüber dem US-Dollar ist er auf knapp 89 gestiegen und beim Euro ist die Basis momentan bei 120, drückte die großen Exportwerte ins Minus. Sony Corp. (WKN: 853687), Honda Motor (WKN: 853226) oder FujiFilm (WKN: 854607) büßten bis zu fünf Prozent an Kurswert ein. Der Vorstandsvorsitzende von Toyota Motor (WKN: 853510) Akio Toyoda erschien gestern vor dem US-Kongress zu einer Anhörung zur laufenden Rückrufaktion. Diese Möglichkeit zur positiven Imagepflege lies der Enkel des Firmengründers leider verstreichen. Er räumte zwar offensichtliche Fehler ein, aber ob dies dem Kongressausschuss genügen wird, wagen die meisten Beobachter zu bezweifeln. „Der Aktienkurs reagiert zur Zeit kaum auf die aktuelle Nachrichtenlage und verharrt nahe am Jahrestiefstkurs“, erklärte Björn Marten von der Baader Bank AG in Stuttgart.

Die österreichische Raiffeisen International AG (WKN: A0D9SU) hat im Jahr 2009 ein Ergebnis von 212 Millionen Euro erzielt. Dies ist ein Rückgang auf rund ein Fünftel des Gewinnes von 2008. Auch haben sich die Vorsorgeaufwendungen um mehr als das Doppelte auf 1,7 Milliarden Euro erhöht. Hauptgrund hierfür ist die Rezession in Mittel- und Osteuropa. Des Weiteren denkt die Gesellschaft über eine Fusion mit ihrer Muttergesellschaft Raiffeisen Zentralbank nach. „Gerade diese Überlegungen bezüglich der Fusion werden aber vom Markt äußerst skeptisch gesehen“, bemerkte Thorsten Weber von der Baader Bank AG. Man geht davon aus, dass es der Muttergesellschaft deutlich schlechter geht und dass sich bei diesem Deal die Bewertung der Gesellschaft deutlich verschlechtert. Die Aktie reagierte mit einem starken Kursverlust von über 15 Prozent und notierte am Donnerstag bei 32,50 Euro.

Die Telekom Austria (WKN: 588811) hat im Jahr 2009 einen Betriebsgewinn (Ebitda) von 1,8 Milliarden Euro, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr, erzielt. Unterm Strich steht ein Gewinn von 94,9 Millionen Euro, nach 2008 wo noch ein Verlust von 48,8 Millionen Euro erzielt wurde. Für das Jahr 2010 geht Telekom Austria von einem rückläufigen Ergebnis aus. Die Aktie stieg trotzdem über ein Prozent und steht aktuell bei 9,92 Euro.

Der niederländische Versicherungskonzern AEGON (WKN: A0JL2Y) hat die Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2009 veröffentlicht. Der Ertrag für das 4. Quartal belief sich auf 393 Millionen Euro. Von den Analysten waren 168 Millionen Euro erwartet worden. Das Unternehmen kündigte an, sich mit einem Kapitalpuffer gegen weitere Unsicherheiten schützen zu wollen, und wird deshalb für das Geschäftsjahr 2009 keine Dividende bezahlen.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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