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Griechenland hielt die Aktienmärkte auch letzte Woche wieder in Atem. Das Haushaltsbilanzdefizit fiel mit 13,6% für 2009 nun höher aus als die zuvor publizierten 12,7%, was das Vertrauen in die Solidität von Aussagen griechischer Politiker weiter schwinden ließ. Vertrauen ist aber das wichtigste gut im Finanzmarkt. Das Hauptproblem in Griechenland scheinen mir die Politiker und korrupten Beamten zu sein, nicht aber das Land Griechenland als solches. Im Gegenteil: wer antizyklisch denkt, sollte schon jetzt einen Blick auf unterbewertete griechische Aktien werfen.
Die unmittelbare Folge des schwindenden Vertrauens in die Zahlungsfähigkeit Griechenlands war, dass der Zins sich für griechische Anleihen zunächst auf 8-9% und dann am 22. April sogar auf 10,1 % in der Spitze verteuerte. Zu Jahresbeginn lagen sie noch bei 3%. Am Freitag waren griechische Anleihen mit einem Zinssatz von 8,6% immer noch extrem hoch. Bundesanleihen haben eine Rendite von 3,1%, was wiederum extrem niedrig ist. Nun hat Griechenland viel früher als erwartet offiziell vom griechischen Finanzminister George Papaconstantinou finanzielle Hilfe beim IWF und Europa in Höhe von 45 Mrd. € angefragt. Der Problemfall Griechenland wird damit weiterhin ein Fass ohne Boden. Bis 2015 muss Griechenland über 200 Mrd. € an Anleihen zurückbezahlen. Falls die EU und auch der IWF Kredite geben, werden die Zinsen wieder fallen und damit auch die Zinslast Griechenlands. Ich rechne in den nächsten Monaten mit einer Stabilisierung, wobei die griechische Regierung zu starken Sparmaßnahmen gezwungen wird. Die Aktienmärkte reagierten Mitte letzter Woche zunächst verschnupft nach der offiziellen IWF- und EU-Kreditanfrage; am Freitag und auch heute am Montag aber positiv. Finanzminister Schäuble will die Zahlung von Krediten von dem Sparprogramm abhängig machen. Ähnlich wird sich der IWF verhalten. Faktisch ist Griechenland erst dann pleite, wenn keine Anleihen mehr zu vernünftigen Konditionen am Markt platziert werden können. Es gibt eine Reihe von Gerüchten, dass einflussreiche Hedgefonds mit enormen Beträgen auf einen schwachen Euro spekulieren. Wer im Europa großvolumig „short“ ist, freut sich über jede „Hiobsbotschaft“ aus Griechenland. Auch Banken freuen sich über höhere Zinseinnahmen, solange die Rückzahlung nicht gefährdet ist.“ Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…!“ Sicherlich hat sich Griechenland zu hoch verschuldet und sicherlich war es auch ein Wagnis, Griechenland mit damals manipulierten Zahlen in den Euro aufzunehmen. Die Maastricht-Kriterien werden jetzt fast nirgendwo eingehalten, auch nicht in Deutschland, womit auch die Stabilität des Euros gefährdet ist. Die höchsten Haushaltsbilanzdefizite hatten in 2009 Irland mit 14,4% vor Griechenland (13,7%), Großbritannien (11,5%), Spanien (11,2%), Portugal (9,4%), Lettland (9%), und Litauen mit 8,9%. Im Euro-Raum betrug das Defizit in 2009 im Durchschnitt 6,3%. Deutschland ist mit einem Defizit von 3,3% noch Stabilitäts-Weltmeister. Länder wie Ukraine, Ungarn, Lettland und Weißrussland und sogar Polen erhielten schon Kredite vom IWF, warum nun nicht auch Griechenland, die anders als die britische Regierung die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Exportprodukte nicht durch eine Abwertung erhöhen kann? Das Euro-Korsett wirkt sich hier in Griechenland eindeutig negativ auf die Volkswirtschaft aus, da es keinen währungspolitischen Spielraum gibt. Ich muss aber betonen, dass das sogenannte „Roll over“ (=Weiterrollen) von Krediten und Anleihen durch neue Kredite und Anleihen ein globales Problem ist. So ist das AAA- Rating bei britischen und amerikanischen Anleihen schon lange nicht mehr gerechtfertigt. Wenn aber diese „heiligen Kühe“ Großbritannien und USA irgendwann einmal gemolken werden, könnte eine Zinslawine ausgelöst werden mit steigenden Zinsen in Europa, vor allem in Großbritannien und auch in den USA. Das nächste Drama deutet sich in Großbritannien erst nach dem Wahlen im 6. Mai an, denn dann kommt es sehr darauf an, wie genau das neue Sparprogramm der Regierung aussehen wird. Das Pfund könnte dann auch wieder unter Druck stehen, falls es unbefriedigend aussieht und sich die Rating-Agenturen zu einem Downgrade entscheiden. Griechenland ist und bleibt Beispiel nicht nur für die „PIGS“, sondern für viele Länder auf der Welt. Wer sich zu hoch verschuldet und den Konsum auf Pump anschiebt, kommt früher oder später automatisch in die Schuldenfalle. Wie sich die Schuldenfalle dann auflöst, durch Deflation, Inflation oder Währungsreform, wird die nächsten Monaten und Jahre weiterhin ein brisantes Thema bleiben. Es ist der Vulkan auf dem wir alle tanzen. Selbst eine Bundesanleihe im Volumen von 3 Mrd. € konnte zuletzt wegen der Griechenlandproblematik nicht voll platziert werden. In diesen Jahr muss die Bundesrepublik Deutschland Anleihen im Volumen von über 300 Mrd. € platzieren. Auch US-Gewerbeimmobilen könnten noch einige Schieflagen entstehen – auch für deutsche Banken. Die meisten asiatischen und osteuropäischen Märkte bewegten sich in der vergangen Woche seitwärts oder korrigierten leicht. Der RTS-Index fiel am Freitag um 1% auf 1603 indexpunkte, was aber immer noch ein Plus von 11% seit Jahresbeginn bedeutet. Damit bleibt die Börse Moskau relativer Outperformer unter den Weltbörsen – wie schon im letzten Jahr mit einem Plus von 124%. Immerhin konnte die NASDAQ auch schon wieder ein Plus von 11,5% seit Jahresbeginn erreichen. Einige russische Hedgefonds konnten den RTS-Index deutlich outperformen. So stieg der SOKOL Russian Equity Opportunity Fonds im ersten Quartal (bis 31. März 2010 um 32,73% und in den, letzten 12 Monaten um 91%. Er ist damit einer der besten Hedgefonds weltweit für diesen Zeitraum. Der Fondsmanager Thies Ziemke, der den Fonds „vor Ort“ in Moskau managt, setzt dabei vor allem auf Mid Caps in Russland. Insgesamt ist der Haussetrend seit März letzten Jahres noch voll intakt. Verpassen Sie daher die Outperformancechancen in Osteuropa nicht und bestellen jetzt ein Probe-Abo des monatlich erscheinenden Börsenbriefes EAST STOCK TRENDS (EST) unter www.eaststock.de. Die beiden Osteuropa-Muster-Basket des EST konnten seit März 2009 in einem Jahr im konservativen Red-Chip-Portfolio eine Performance von 171% und im spekulativen Muster-Basket sogar von 284% erzielen. Aktien wie die Holding AFK Sistema konnten sogar um über 700% zulegen und haben noch Potential. Ausgehend von den Tiefstkursen bestehen realistische 1000%-Chancen. Es gibt eine ganze Reihe von Werten in Russland mit neuen historischen Höchstkursen, die auch bei den nächsten Seminaren im Mai vorgestellt werden. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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