Beitrag gelesen: 7140 x |
||
Die Finanzkrise bzw. die Schuldenkrise sorgt mit immer neuen Ängsten nicht unbedingt für großes Vertrauen am Markt. So hat zum Ende der vergangenen Woche die Herabstufung Spaniens durch die Ratingagentur Fitch nicht gerade dazu geführt, dass die Zuversicht auf ein absehbares Ende des europäischen Problems in Sicht ist.
Die Sache mit dem Sparen ... Umstritten ist aktuell der zumindest öffentlich bekundete Sparwillen europäischer Regierungen. So sorgen die durchaus sehr ehrgeizigen Sparprogramme zur Überwindung der europäischen Schuldenkrise für Furcht in Bezug auf einen Rückfall in eine Rezession. Dieser so genannte „Double Dip“ ist nicht völlig abwegig, denn schließlich könnten allzu große Einschnitte die konjunkturelle Erholung im Keim ersticken. Damit wäre die nächste Wirtschaftskrise schon absehbar. Zudem sind wir in einer der letzten Kolumnen auch auf das Problem mit Wunsch und Realität in Bezug auf den griechischen Sparwillen eingegangen. Die Sache mit dem Huhn und dem Ei ... Erst am Freitag hatte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Spaniens gesenkt und dabei explizit darauf hingewiesen, dass die erwarteten Einsparungen die wirtschaftliche Erholung erschweren. Einen Tag zuvor hatte die spanische Regierung ein milliardenschweres Sparprogramm verabschiedet. Mit der Herabstufung durch die Ratingagenturen könnte aber ein Kreislauf beginnen, der eine Erholung zudem erschwert, so dass aufgrund weiterer Probleme weitere Abstufungen folgen könnten. Es stellt sich am Ende dann die Frage, ob die Senkungen der Kreditwürdigkeit nicht doch auch das Problem verstärken und weniger eine Lösung darstellen. Globale Finanzwelt = globale Probleme Am Wochenende räumte dann auch noch die französische Regierung ein, dass auch für Frankreich aufgrund der Schuldenlast ein Verlust der höchsten Ratingstufe AAA nicht mehr völlig abwegig ist. Was zunächst nur nach einer Ausweitung des „europäischen Schuldenproblems“ aussieht, könnte sich rasch global weiterentwickeln. So warnte beispielsweise der chinesische Regierungschef Wen davor, dass ein erneuter Abschwung der Weltkonjunktur nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen sei. Vor allem die Schuldenprobleme von Ländern wie Griechenland seien ein Risiko, aber auch die hohe Arbeitslosigkeit in den USA und anderen Ländern. Um darauf reagieren zu können, hält Wen es für nötig, dass „sich alle Länder abstimmen“. Nationale Hüftschüsse, wie das jüngste Leerverkaufsverbot in Deutschland, gehen nicht unbedingt in diese Richtung. Verhaltene Stimmung = verhaltene Aufwärtsbewegung? Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass gerade die verhaltene Stimmung zunächst für ein Fortschreiten der Aktiennotierungen sorgt. Immerhin sind die Bewertungsniveaus aktuell nicht unbedingt extrem überteuert, so dass eine freundliche Tendenz in den kommenden Wochen kein abwegiges Szenario ist. Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader http://www.hebelzertifikate-trader.de | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Hebelzertifikate-Trader die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|