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Nach turbulenten Handelswochen mit den Dauerthemen Griechenland und Euro-Schwäche, kehrte in dieser Woche etwas Ruhe in den Rentenmarkt ein. Das Anleihenbarometer bewegte sich auf hohem Niveau stabil seitwärts.
Der Wochenauftakt im Anleihenhandel verlief äußerst ruhig, was unter anderem auf die Ferienzeit in Deutschland, sowie den Feiertag in den USA und Großbritannien zurückgeführt wird. Die Abstufung Spaniens durch die Ratingagentur Fitch (von AAA auf AA+) vom Wochenende hatte keinen nachhaltigen Einfluss auf den Rentenhandel. „Die Herabstufung Spaniens durch S&P Ende April kam plötzlich und belastete die Märkte. Die Rücknahme von Fitch hingegen wurde seit längerer Zeit erwartet und konnte den Markt somit nicht mehr in großem Maße überraschen“, so Sabine Traub, Leiterin des Anleihenhandels an der Stuttgarter Börse. Am Dienstag kam vorerst wieder etwas Bewegung in den Markt. Starke Konjunkturdaten aus den USA befreiten die Finanzmärkte aus ihrer Lethargie des Vortages und sorgten für eine positive Stimmung am Gesamtmarkt. Auch vom deutschen Arbeitsmarkt gab es positive Nachrichten: So ging die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland – saisonbereinigt – um gut 45.000 zurück. Der Bund-Future hatte mit den guten Nachrichten zu kämpfen und schloss den Handelstag mit leichten Verlusten. Im ruhigen Feiertagshandel am Donnerstag belastete die Aufwärtsbewegung der Aktien die Anleihenkurse. Leicht unter den Erwartungen liegende Konjunkturdaten aus den USA sorgten dafür, dass der Bund-Future am Nachmittag einen Teil seiner Kursverluste wieder wettmachen konnte. Zum Wochenausklang fieberten die Marktakteure den monatlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt entgegen. „Die um 14.30 Uhr anstehenden Zahlen könnten für viel Bewegung sorgen“, so Traub. Beobachter gehen davon aus, dass die Erholung am US-Arbeitsmarkt weiter vorangeht und im Mai über 500.000 neue Jobs geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote auf 9,8 Prozent zurückging. Anlegertrends: Argentinien verlängert Umtauschfrist Nach Aufforderung der italienischen Gläubiger verlängerte Argentinien nun das Umtauschangebot um weitere zwei Wochen bis zum 22. Juni. Die Marktakteure werteten dies negativ und so gerieten die noch ausstehenden Anleihen, die sogenannten „Hold Outs“, etwas unter Druck. Als Risikobarometer für Unternehmensanleihen gelten die iTraxx Indizes, welche die Preise für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps – CDS) widerspiegeln. Gegenüber dem Vorjahr sind diese Risikoaufschläge demnach wieder zurück gekommen. Nach einem ruhigen Start im Börsenjahr 2010 haben die Turbulenzen der vergangenen Wochen aber wieder für einen leichten Anstieg gesorgt. Neben dem iTraxx Europe gibt es verschiedene Subindizes. Der viel beachtete iTraxx Europe beispielsweise bildet den Renditeaufschlag der 125 meistgehandelten europäischen Unternehmensanleihen im Vergleich zu europäischen Staatsanleihen mit einem AAA-Rating ab. Er enthält 125 europäische Schuldner mit einem Rating im Investment Grade-Bereich. „Aktuell notiert er bei rund 120 Zählern. Dies bedeutet ein Anleger erzielt aktuell durchschnittlich 120 Basispunkte mehr Rendite für Unternehmens-anleihen als für Staatsanleihen“, erklärt Claudia Smetko. „Anhand der Veränderungen der jeweiligen Indizes für die Bonds einer Bonitätsklasse kann der Spread und somit auch im weiteren Sinn der Geld und Briefkurs der Anleihe ermittelt werden”, so Smetko weiter. Der iTraxx Crossover, der die Ausfall-wahrscheinlichkeit von 50 europäischen Unternehmen mit schlechter Bonität abbildet, notiert bei rund 560 Zählern. Seit Dienstag wird auf dem Stuttgarter Parkett ein 7-jähriger UniCredit-Bond gehandelt (WKN: HV2AAX). Die Anleihe verfügt über einen festen Kupon von 2,625 Prozent und läuft bis zum 31. Mai 2017. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Ebenfalls per Dienstag gab die Neder Waterschapsbank eine 5-jährige Unternehmens-Anleihe aus (WKN: A1AXXQ). Der Kupon beträgt 2,375 Prozent, die kleinste handelbare Einheit liegt bei 50.000 Euro nominal. Am Mittwoch und Donnerstag wurden zwei neu emittierte Bundesländeranleihen in Stuttgart gelistet. Eine Anleihe wurde von sieben Bundesländern gemeinsam emittiert und ist bei fünfjähriger Laufzeit mit einem festen Kupon von 2,00 Prozent ausgestattet. (WKN: A1ELUX) Am Donnerstag zog das Land Niedersachsen mit einer eigenen 5-jährigen Anleihe nach (WKN: 159053). Der Kupon liegt hier knapp höher und beträgt 2,125 Prozent. Beide Anleihen sind mit einer privatanlegerfreundlichen Stückelung von 1.000 Euro nominal ausgestattet. Seit dieser Woche in Stuttgart handelbar ist auch eine strukturierte Anleihe von Vivaldis, einer Tochtergesellschaft der WestLB (WKN: A1AVMD). Die 4-jährige Anleihe verfügt über zwei Besonderheiten: Zum Einen erhöht sich der Kupon jeweils zum 2. Juni jeden Jahres. Die Anleihe startet mit einem Kupon von 2 Prozent, welcher sich auf 2,1 bzw. 2,3 Prozent erhöht. Im letzten Jahr beträgt die Verzinsung 2,8 Prozent. Zudem besitzt der Emittent ein vorzeitiges Kündigungsrecht: Zu einem Rückzahlungskurs von 100 Prozent kann die Anleihe jährlich zum 2. Juni vorzeitig gekündigt werden. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Die Ratingherabstufung Spaniens, das Rekordniveau des Bund-Futures und weitere spannende Themen im wöchentlichen Anleiheninterview mit Sabine Traub. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=3786 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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