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Deutliche Kursabschläge überwogen diese Handelswoche am amerikanischen Aktienmarkt. Nach freundlichem Wochenauftakt kippte am Dienstag die Stimmung unter den Marktteilnehmern. Grund hierfür waren Konjunkturdaten aus China, die auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hindeuten. Auch die US-Notenbank äußerte sich bedenklich hinsichtlich des Wachstums der US-Wirtschaft. Darauf hin traten die Aktienkurse noch stärker den Rückwärtsgang an. Im Vergleich zum Schlussstand Freitag verloren die Indizes zwischen zwei und drei Prozent.
Wie schon erwähnt, begann die Woche recht freundlich. Die Marktteilnehmer waren voller Erwartung im Vorfeld der US-Notenbanksitzung, die am Dienstag stattfand. Von dieser Sitzung erhoffte sich der Markt weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Konjunktur. Auffällig war der Kursrutsch bei Hewlett-Packard (WKN: 851301). Die Aktie verlor über acht Prozent, nach dem der Firmenchef Hurd überraschend zurückgetreten war. Der zog nach Vorwürfen gegen seine Person die Konsequenz. Mit einem Gewinn von fast drei Prozent zog die Aktie von Cisco (WKN: 878841) überdurchschnittlich an. Hier spekulierten die Marktteilnehmer auf gute Quartalszahlen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Die Konjunkturdaten aus China drückten am Dienstag auf die Stimmung des Marktes. Dem konnten die Aussagen der US-Notenbank, dass die Leitzinsen unverändert bleiben und dies wohl auch für längere Zeit, ein wenig entgegen wirken. Auf der Verliererseite standen Technologiewerte wie Intel (WKN: 855681), die um vier Prozent verloren, nach dem ein Analyst die Schätzungen für dieses Jahr nach unten korrigiert hat. Bei den Rohstoffwerten zählte der Aluminiumhersteller Alcoa (WKN: 850206) mit einem Minus von 2,7 Prozent zu den größten Verlierern. Am Mittwoch zogen schwarze Wolken am amerikanischen Börsenhimmel auf. Weiterhin bestimmten die Sorgen über die Konjunktur das Handelgeschehen und sorgten für eine sehr schwache Tendenz. Die Technologiewerte traf es dabei wieder härter als den Gesamtmarkt. Unter Abgabedruck standen die Aktien aus dem Chipsektor, wie AMD (WKN: 863186) mit einem Minus von fünf Prozent. Auch Konsumaktien standen auf der Verliererseite. So auch die Aktie von Kraft (WKN: 655910), die um 2,8 Prozent nachgab. Zu den wenigen Gewinnern zählte die Aktie von Macy`s (WKN: A0MS7Y), die in diesem Umfeld einen Kursanstieg von sechs Prozent schaffte. Das Unternehmen hatte zuvor positive Quartalszahlen gemeldet. Keine gute Woche hat der japanische Aktienmarkt hinter sich. Der Nikkei 225 verliert 441 Zähler und schließt mit 9.212 Punkten nur wenig über seinem Jahrestiefststand, der bei 9.191 Zählern liegt. Der sehr feste Yen, besonders gegenüber dem US-Dollar, und negative Bewertungen des japanischen Aktienmarktes von großen US-Investmentbanken drückten die Stimmung. Der US-Dollar wird momentan gegenüber dem japanischen Yen auf einem 15-Jahrestief gehandelt und das schmerzt die großen japanischen Exporteure sehr. So verliert Sony Corp. (WKN: 853678) im Wochenverlauf fast sechs Prozent und Nintendo Co. (WKN: 864009) wird fast sieben Prozent schwächer auf einem neuen Jahrestief gehandelt. Wie erwartet hat die Bank of Japan (BoJ) auf ihrer Sitzung in dieser Woche nicht an der Zinsschraube gedreht und die BoJ wird die Zinsen wohl auch in nächster Zukunft nicht erhöhen. Die Österreichische Post AG (WKN: A0JML5) erzielte im zweiten Quartal 2010 einen Überschuss von 20,6 Millionen Euro. Der Überschuss fiel um mehr als acht Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Analysten gingen von einem nur leicht besseren Ergebnis aus. Die Gesellschaft erwartet für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von ein bis zwei Prozent. Die Aktie reagierte kaum auf diese Meldung und verlor bei einem sehr schwachen Gesamtmarkt circa ein Prozent und tendiert bei 20,10 Euro. Trotz eines über den Erwartungen liegenden Quartalsgewinns sind die Aktien des niederländischen Versicherers AEGON (WKN: A0JL2Y) deutlich unter Druck geraten. Das Unternehmen hat am Donnerstag einen Quartalsgewinn in Höhe von 413 Millionen Euro bekanntgegeben. Nach Aussagen des Vorstandes soll die restliche Staatshilfe in Höhe von zwei Milliarden so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. „Für Verstimmung an der Börse sorgte das Gerücht, dass eine weitere Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der Staatshilfen geplant sei“, erklärte Andreas Pfuff von der Baader Bank AG in Stuttgart. Die Aktie des Immobilienkonzerns Gagfah (WKN: A0LBDT) hat am Dienstag nach Vorlage der Bilanzzahlen für das 2. Quartal 2010 massiv an Wert verloren. Das im MDAX gelistete Unternehmen mit Sitz in Luxemburg meldete zwar ein Ergebnisplus nach Verkäufen aus dem Immobilienbestand. Die Mieteinnahmen gingen aber entsprechend zurück. „Vor allem aber reagierten die Anleger enttäuscht über die angekündigte Dividendensenkung der Quartalsdividende um 50 Prozent von bisher 0,20 Euro auf nur noch 0,10 Euro“, bemerkte Frank Lötterle von der Baader Bank AG. Im Wochenverlauf steht ein Minus von fast 13 Prozent. Nach einer Reihe positiver Signale aus der Technologiebranche versetzte Cisco nun den Anlegern einen Schock. Das Unternehmen warnte vor einer “ungewöhnlichen Unsicherheit” unter seinen Kunden und schickt die Aktie auf Talfahrt. Weitere Einzelheiten zu diesem Thema und zur Entwicklung der US-Märkte liefert Roland Hirschmüller von der Baader Bank im wöchentlichen Interview mit Börse Stuttgart TV: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tuttgarttv.html Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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