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Die deutsche Sprache bietet zwar einen breiten Wortschatz, doch langsam aber sicher wird es schwierig, neue Superlative für den Bund-Future zu finden. Seit mittlerweile nun schon vier Wochen kennt das Anleihenbarometer nur einen Weg: Nach oben. Auch die Marke von 134 Prozentpunkten, stellte in der vergangenen Woche keine nennenswerte Hürde dar.
Den Wochenstart nutzte der Bund-Future erstmal zum Luft holen. Nach der starken Vorwoche, mit teilweise drastischen Kursbewegungen, bewegte sich der Bund am Montag innerhalb einer Spanne von gerade einmal 29 Basispunkten. Die Aktienmärkte zeigten sich zu Wochenbeginn – noch – stabil. Entscheidende Wirtschaftsdaten standen ebenfalls nicht auf dem Programm oder lagen weitestgehend im Bereich der Erwartungen. Der Bund verzeichnete dann auch ein leichtes Minus von 13 Basispunkten und schloss bei 132,76 Zählern. Am Dienstag war es vorbei mit der Ruhe. Der deutsche Leitindex fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 6.000 Punkten und aus den USA kamen mal wieder enttäuschende Wirtschaftsnachrichten. Vor allem der Immobiliensektor in den Vereinigten Staaten kommt nicht in Schwung. Analysten hatten ohnehin schon mit einem Rückgang der Hausverkäufe für den Monat Juli gerechnet. Diese Prognose wurde aber deutlich unterboten. Mit 3,83 Millionen Verkäufen bestehender Häuser (inklusive Eigentumswohnungen) ist der Markt geradezu implodiert. Mit deutlich weniger als 4,0 Millionen verkauften Einheiten liegt der Wert auf dem tiefsten Stand seit 1995! Ganz anders sieht es wiederum im Euroraum aus. Bereits vor Handelsstart lagen die neuesten BIP-Zahlen für Deutschland vor. Der Wert von Plus 2,2 Prozent lag zwar im Rahmen der Erwartungen, allerdings unterstreicht dieser auch faktisch die starke Entwicklung der deutschen Wirtschaft im ersten Halbjahr 2010. Mit der Konjunkturlokomotive Deutschland vorneweg, befindet sich der Euroraum insgesamt auf dem Weg der Besserung. Die Auftragseingänge im Euroraum konnten mit einer Steigerung um 2,5 Prozent deutlicher als erwartet zulegen. Doch die Marktteilnehmer scheinen derart starke Daten aus Europa wenig zu kümmern. Der dominierende Faktor ist derzeit die Sorge um eine Verlangsamung der US-Konjunktur. Während die Aktienmärkte nervös und mit deutlichen Abschlägen auf die düsteren Daten aus den Vereinigten Staaten reagierten, legte der Bund-Future erneut zu. Das Tageshoch lag bei sage und schreibe 134,26 Prozentpunkten, womit erneut ein Allzeithoch markiert wurde. Letztlich ging das Anleihenbarometer jedoch bei 133,90 Prozent, mit einem Zugewinn von 114 Basispunkten, aus dem Handel. Es gab mal eine Zeit, zu der ein Allzeithoch noch etwas Besonderes war. Diese Periode scheint jedoch zu einem Relikt aus grauer Vorzeit zu werden. Denn auch am Mittwoch wurde – schon wieder – ein neues Hoch bei 134,73 Prozentpunkten gefeiert. Lange Zeit schien es so, als könne das Anleihenbarometer nahtlos an die Stärke des Vortages anknüpfen. Selbst eine Annäherung an die Marke von 135 Punkten schien nicht unmöglich. Zwischenzeitlich lag die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe sogar nur bei 2,09 Prozent. Dies lag aber einmal mehr nicht an den Daten aus dem Euroraum, die nach wie vor Anlass zu Optimismus bieten: Der monatlich veröffentlichte Index des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) zur konjunkturellen Entwicklung in Deutschland verzeichnete einen Stand von 106,7 Punkten und kletterte damit zum dritten Mal in Folge. Der aktuelle Wert kommt sogar den Spitzenständen aus den Jahren 2006/07 beträchtlich nahe. Doch der Dämpfer kam prompt. Erwartete der Markt bei Auftragseingängen für langlebige Güter in den USA eine Steigerung von 3,0 Prozent, lag der Wert tatsächlich bei einem Plus von nur 0,3 Prozent. Und selbst dieser marginale Zuwachs ist maßgeblich auf die überdurchschnittlich hohen Bestellzahlen im Flugzeugbau zurückzuführen. Man mag gar nicht daran denken, wie die Auftragseingänge ohne die Flugzeugindustrie ausgesehen hätten. Und letztlich heißt es auch bei den Neubauverkäufen: „Im Westen nichts Neues“. Auch im Juli lagen die Verkäufe in den USA mit 276.000 deutlich unter den Erwartungen. Am Abend drehte jedoch die Stimmung im Rentenhandel und der Bund verabschiedete sich mit einem Plus von 29 Basispunkten bei 134,19 Zählern in den Mittwoch Abend. Am Donnerstag zeigte sich der Bund-Future mal wieder von seiner volatilen Seite. Am Morgen verzeichnete er noch deutliche Abschläge und drehte erst gegen Mittag wieder über die Marke von 134 Prozent. Mit einer gewissen Genugtuung wurden am Nachmittag die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA aufgenommen, die mit 473.000 Anträgen ganz leicht unter den Erwartungen lagen. Doch im Augenblick reichen schon kleinste Lichtblicke aus den Vereinigten Staaten, um dem Markt Freude zu bereiten. Der DAX reagierte darauf umgehend mit einem Gewinn von mehr als 40 Punkten. Der Bund-Future fiel wiederum kurzzeitig unter die Marke von 134 Prozentpunkten, konnte jedoch die Verluste im weiteren Verlauf schnell wieder aufholen. Anlegertrends: Gewinnmitnahmen bei Automobilanleihen Die hohen Kursgewinne, nicht zuletzt durch die Schwäche am Aktienmarkt, führten im Rentenhandel zu zahlreichen Gewinnmitnahmen. Besonders Anleihen von Automobilkonzernen wie Daimler oder VW wurden von einigen Anlegern mit Gewinn abgestoßen. Trotz des Sommerlochs gab es auch in der vergangenen Woche einige Neueinführungen im Stuttgarter Rentenhandel zu vermelden: Pünktlich zum Wochenausklang werden gleich drei neue Anleihen in den Handel eingeführt. Den Anfang macht die ING Bank mit einem EuroJumbo (WKN: A1A0K1). Das Papier verfügt über einen festen Kupon von 2,25 Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren. Die Mindeststückelung beträgt 50.000 Euro nominal. Ebenfalls einen EuroJumbo begibt die DnB NOR Boligkreditt AS (WKN: A1A0K6). Das Papier hat ebenfalls eine Mindeststückelung von 50.000 Euro nominal bei einer Laufzeit bis 2017. Der feste Kupon liegt bei 2,375 Prozent. Und ab Montag begibt die LBBW erneut einen so genannten Credit Linked Bond (WKN: LB0CAQ). Der Referenzschuldner ist diesmal die Deutsche Lufthansa. Die Schuldverschreibung ist mit einem festen Kupon von 4,0 Prozent ausgestattet, welcher jeweils zum 20. September jeden Jahres ausbezahlt (letztmalig zur Fälligkeit 2015) wird. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Außerdem gibt es seit vergangener Woche wieder einmal zwei neue Fremdwährungsanleihen. Den Anfang machte die Bank of America mit einer 5-jährigen Anleihe in US-Dollar (WKN: BA0BAH). Die kleinste handelbare Einheit der Schuldverschreibung beträgt 5.000 US-Dollar. Der feste Kupon liegt bei 3,7 Prozent. Zum anderen begibt die Europäische Investitionsbank (WKN: A1AZXP) eine Anleihe in Türkischen Lira (TRY). Das Papier wird zum 16. Dezember 2013 fällig und verfügt mit 7,75 Prozent über einen durchaus hohen festen Kupon. Die Mindeststückelung ist bei 1.000 TRY nominal durchaus privatanlegerfreundlich ausgestattet. Bondm – Das 1×1 der Zeichnung Am Stuttgarter Anleihensegment für den Mittelstand stehen die ersten Neuemissionen in den Startlöchern. Doch was muss der interessierte Anleger dabei beachten? Wie und wo erfolgt die Zeichnung? Wo liegen die Vorteile gegenüber herkömmlichen Anleihen? Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Börse Stuttgart, klärt bei Börse Stuttgart TV die wichtigsten Fragen rund um das jüngste Mitglied der Stuttgarter Rentenfamilie. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tuttgarttv.html Weitere Informationen zu Bondm finden sie hier. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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