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Trotz der wiederaufkeimenden Deflationsängste, wieder entfacht durch die Aussagen von Notenbankchef Ben Bernanke, der den Leitzins bei der Notenbanksitzung unverändert beließ, konnten sich die US-Börsen mit einem knappen Plus von 1 Prozent über Wasser halten. Zur Wochenmitte schockte allerdings der Softwarespezialist Adobe (WKN: 871981) die Märkte mit einem Minus von über 20 Prozent. Das Unternehmen legte gute Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Die Markterwartung der Analysten wurde sogar übertroffen, allerdings riss es die Aktie unter hohem Volumen in die Tiefe, nachdem der Ausblick für das 4. Quartal negativ war. Aktuell notiert Adobe auf einem Jahrestief bei 25,80 Dollar oder 19,90 Euro.
Mit einem kleinen Wochengewinn von 57 Zählern geht der japanische Aktienmarkt aus einer verkürzten Handelswoche. Feiertagsbedingt hatte die Börse in Tokyo für 2 Tage geschlossen. Der Nikkei 225 schloss bei 9.566 Punkten. „Die Nachrichtenlage ist in dieser Feiertagswoche äußerst dünn, genauso wie das Handelsvolumen“ erklärte Björn Merten von der Baader Bank AG. Alle Welt schaut zurzeit eigentlich nur auf die Währungsparitäten und ob der Yen wieder unter Aufwertungsdruck gerät. Es sieht so aus, als ob die Währungsspekulanten es austesten wollen, ob die Bank of Japan zu einer neuen Intervention bereit ist, denn gerade die Yen-US-Dollar-Parität läuft langsam wieder auf das alte Interventionsniveau zu. Auch aus diesem Grund halten sich die Investoren am Aktienmarkt sehr zurück und warten erst einmal ab. Leicht schwächer tendierten in dieser Woche die Exportwerte, aber auch hier hielt sich das Minus in sehr engen Grenzen und eine Tendenz für den Gesamtmarkt lässt sich wahrscheinlich erst in der nächsten Woche erkennen, wenn alle Akteure wieder an Bord sind. In Thailand erreichte der SET ein neues Allzeithoch bei 957 Punkten. Der Höchststand konnte allerdings nicht verteidigt werden. Trotzdem lag der Schlussstand am Donnerstag bei 947 Punkten. Im Wochenvergleich ein Plus von 2,41 Prozent. Getragen wurde der Aufschwung von den großen Standardwerten, allen voran die Banken. Kasikornbank (WKN: 878347) verbuchten einen Wochengewinn von 7,7 Prozent und notieren bei 119 Thailändischen Baht (2,90 Euro), Bangkok Bank (WKN: 883565) legten um 7,2 Prozent auf 156,50 THB (3,82 Euro) zu. Gegen den Trend sehr schwach zeigten sich TRUE Corp (WKN: 889349). Das Telekommunikationsunternehmen leidet unter dem Gerichtsbeschluss, die Versteigerung einer neuen 3G-Mobiltelefonlizenz zu stoppen. Dies wirft das Land in seinem Bestreben “High-Speed-Service” anzubieten um zwei Jahre zurück. Schlecht für das Image, denn einige asiatische Anrainerstaaten bieten bereits die 4G-Technologie an. Am letzten Donnerstag notierte das Papier noch bei 6,80 THB, eine Woche später bei 4,10 THB (0,1 Euro) – ein Abschlag von über 60 Prozent. Der irische Bankensektor litt in der Berichtswoche weiter unter Verkaufsdruck. Da nach wie vor Unklarheit darüber herrscht, wie viel die Rekapitalisierung der Banken den irischen Staat kosten wird, stiegen die Risikoaufschläge für irische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit der Einführung des Euros. Anteilsscheine der Allied Irish Banks (WKN: 861542) rutschten um 13 Prozent auf ein neues Jahrestief bei 0,60 Euro. Die Aktien der Bank of Ireland (WKN: 853701) lagen bei 0,62 Euro ebenfalls deutlich im Minus. Diese Woche erhielt Novartis (WKN: 904278) die Zulassung für das Medikament Gilenia von der FDA, der amerikanischen Gesundheitsbehörde. Bereits im Juni hatte ein Ausschuss die Zulassung empfohlen, allerdings war man sich nicht einig, ob das Medikament auch bei der Erstlinienbehandlung eingesetzt werden sollte. Gilenia wird zur Erstlinientherapie bei rezidivierender-remitterender Multipler Sklerose, was in etwa schubförmig bedeutet, eingesetzt. Es ist das erste Medikament auf dem amerikanischen Markt, das bei dieser Behandlung oral eingenommen werden kann. Laut Analysten besteht für dieses Medikament des Schweizer Pharmaherstellers ein prognostiziertes Umsatzvolumen von einer Milliarde US-Dollar oder auch mehr. „Diese Nachricht wurde natürlich am Markt positiv aufgenommen“, stellte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart fest. „Allerdings drehte die Aktie dann wieder ins Minus, was jedoch eher der schwächeren Markttendenz und einer Zurückstufung durch ein Brokerhaus zuzuschreiben ist“, so Nemela. Der österreichische Hersteller für Computerspiele Jowood Enterteinment AG (WKN: 935221) hat am Mittwoch vor Börsenbeginn mitgeteilt, das der Vorstand eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen will. Grund hierfür ist ein wahrscheinlich auszuweisender Verlust in Höhe des halben Grundkapitals. Die Ursachen liegen in gewährten Gutschriften für Preisminderungen, Warenretouren und Wertberichtigungen. Die Aktie reagierte zu Beginn mit einem nur leichten Abschlag von knapp drei Prozent, baute diesen jedoch kontinuierlich aus, verlor im Tagesverlauf circa 20 Prozent und liegt aktuell bei 3,35 Euro. Der niederländische Chemiekonzern DSM (WKN: A0JLZ7) hat seine neuen Geschäftsziele für die nächsten Jahre bekanntgegeben. Nach Angaben des Unternehmens soll das Wachstum in den Schwellenländern beschleunigt werden. Bis zum Jahr 2013 soll der Gewinn auf 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro erhöht werden. Bis zum Jahr 2015 soll der Umsatz in China auf drei Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Der Vorstandsvorsitzende der italienischen Großbank Unicredit (WKN: 850832), Alessandro Profumo ist überraschend zurückgetreten. Nach Angaben aus informierten Kreisen ist der Rücktritt nach massivem Druck von italienischen Stiftungen erfolgt, die Großaktionäre der Bank sind. Als Grund für den Rücktritt werden Unstimmigkeiten über die Rolle Libyens als Großaktionär der Bank angegeben. Nach Angaben des Instituts sind die wichtigsten Aktionäre die italienische Investmentbank Mediobanca (5,1 %), Aabar Investmet (4,9 %), die lybische Zentralbank (4,9 %), die italienisch Stiftung Cariverona (4,6 %), CRT (3,3 %), der lybische Staatsfonds (2,58 %) und Allianz (2 %). Einflussreiche italienische Aktionäre und Politiker fürchten aufgrund der lybischen und arabischen Beteiligungen an der UNICREDIT einen schwindenden Einfluss auf das Institut. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates und ehemaliger Chef der HVB Dieter Rampl muss nun einen geeigneten Nachfolger finden. Die Bereitschaft der amerikanischen Notenbank (Fed), die US-Wirtschaft notfalls weiter mit billigem Geld zu stützen, lieferte dem Edelmetall Gold den Ansatz auch diese Woche neue Hochs zu erreichen. Der Gold Future (Dez) notierte zwischenzeitlich bei einem neuen Rekordhoch von 1298 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm). Seit Anfang dieses Jahres legte der Goldpreis um circa 17 Prozent zu. Gold wird von Investoren als “ sicherer Hafen “ angesehen, als Kapitalerhalt, aber auch um sich gegen einen schwachen Dollar abzusichern, falls die Fed ihre Käufe von Staatsanleihen massiv ausweiten sollte. Die nächste wichtige Barriere von 1.300 US-Dollar rückt somit in greifbare Nähe. In der Financial Times war zu lesen: “ Würde nur ein Prozent der weltweit in Aktien und Anleihen gehaltenen Investitionen in Gold umgelenkt, so entspräche dies bei den aktuellen Preisen einem Volumen von 36.000 Tonnen! Das entspricht den gesamten bisher bekannten Reserven “. Vorerst verzichtet die US-Notenbank auf weitere Geldspritzen zur Ankurbelung der US-Konjunktur. Doch der Markt bleibt unter Beobachtung und notfalls würde Fed-Chef Bernanke, nach eigener Aussage, weitere Maßnahmen ergreifen “um den Aufschwung zu stützen”. Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Roland Hirschmüller von der Baader Bank analysiert bei Andreas Franik die Fed-Zinsentscheidung, und lieferte weiter Informationen zum Handel an den weltweiten Aktienmärkten. Börse Stuttgart TV - Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4333 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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