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Der Wochenauftakt war für den Bund-Future mehr als beschaulich. Zum einen wurde in den USA der „Columbus Day“ gefeiert, an dem traditionell kein Rentenhandel stattfindet, zum anderen gab es keine nachhaltigen Wirtschaftsdaten aus Europa zu vermelden. Nach kleineren Ausschlägen am Vormittag, hielten sich ab Mittag auch einige Marktteilnehmer spürbar zurück. Der Handel plätscherte nun mehr vor sich hin. Letztlich endete der Bund-Future mit einem Minus von 22 Basispunkten gegenüber dem Vortag und schloss bei 131,63 Zählern.
Richtig gut lief es am Dienstag für Griechenland. Die Hellenen wollten im Rahmen einer 6-Monats-Anleihe rund 1,17 Milliarden Euro zu 4,54 Prozent am Markt akquirieren. Rund 3,8 Milliarden Euro hätten es sein können, denn die Anleihe war gleich mehrfach überzeichnet. Zudem wird das frische Geld für die Griechen immer billiger. Die Risikoaufschläge gegenüber 10-jährigen Bundesanleihen gingen in den vergangenen Wochen bereits spürbar zurück. Erstmals seit Juni notiert die 10-jährige Griechenland-Anleihe wieder unter der Rendite-Marke von zehn Prozent. Nach dem etwas missglückten Wochenauftakt dürften solche Meldungen für Freude in Athen sorgen: Am Montag hatten Analysten von Eurostat ihre Arbeit in Athen aufgenommen. Die Analysten des europäischen Statistikamtes befürchten, dass das Defizit in Griechenland höher sein könnte als publiziert. Bisher war man – auch bei der EU – davon ausgegangen, dass das Haushaltsloch Griechenlands im vergangenen Jahr bei rund 13,6 Prozent des BIP gelegen habe. Mittlerweile wird von 15,1 Prozent ausgegangen. Die Frage ist nun, ob der über Griechenland aufgespannte Rettungsschirm auch 15,1 Prozent abdecken würde? Am 22.10. will Eurostat die Ergebnisse veröffentlichen. Zur Wochenmitte kam es zu der von den „Börsen-Bullen“ lange ersehnten Kursexplosion am Aktienmarkt. Der deutsche Leitindex durchbrach den charttechnischen Widerstand bei 6.330 Punkten und konnte im Tagesverlauf gar ein neues Jahreshoch markieren. Laut Lehrbuch eher schlechte Vorzeichen für den Bund-Future. Doch angesichts einer fulminanten Kurs-Rallye am Aktienmarkt hielten sich Bundesanleihen bemerkenswert stabil. Ein Minus von 44 Basispunkten stand bei Handelsschluss zu Buche. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen notiert unverändert unter 2,30 Prozent! Wenngleich am Donnerstag einmal mehr eher negative Wirtschaftsdaten aus den USA herüberschwappten, hatte das Anleihenbarometer spätestens jetzt mit den Nachwehen der Hausse an den Aktienmärkten zu kämpfen. Der Bund-Future musste erneut Verluste einstecken und die Marke von 131,00 Zählern droht bedrohlich zu wackeln. Zum Wochenausklang steht wiederum eine ganze Reihe von Wirtschaftsdaten, insbesondere aus den USA, auf der Agenda. Sollten sich die Aktienmärkte weiterhin derart stark präsentieren und die Konjunkturdaten aus den USA im weitesten Sinne im Bereich der Markterwartung liegen, werden weitere Rückzugsgefechte für den Bund-Future kaum vermeidbar sein. Anlegertrends: Nabaltec-Zeichnung vorzeitig geschlossen Wie in der vergangenen Woche bereits vermutet, musste die Zeichnung der Nabaltec-Anleihe tatsächlich frühzeitig geschlossen werden. Somit ist auch die Emission des Chemie-Spezialisten ein voller Erfolg. Für all jene, die bei der Zeichnung leer ausgingen, gibt es eine gute Nachricht. Denn bereits am kommenden Dienstag, dem 19. Oktober, startet die Zeichnung der Anleihe der Solarwatt AG im Stuttgarter Bondm-Segment. Das Papier des Dresdner Solarunternehmens verfügt über einen festen Kupon von 7,0 Prozent und eine Laufzeit von fünf Jahren. Das Geschäftsmodell von Solarwatt erklärt die Leiterin des Rentenhandels an der Börse Stuttgart, Sabine Traub, bei Börse Stuttgart TV. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4451 Doch auch abseits von Bondm gibt es in dieser Woche wieder eine ganze Reihe interessanter Neuemissionen zu vermelden: Am Montag wurde eine Schuldverschreibung der Constantin Medien AG neu in den Stuttgarter Anleihenhandel aufgenommen (A1EWS0). Die 5-jährige Anleihe verfügt über einen festen Kupon von 9,0 Prozent bei einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal. Am Donnerstag begaben sich mit Dänemark und Frankreich gleich zwei EU-Mitglieder in den Stuttgarter Anleihenhandel. Die Dänen emittierten eine 5-jährige Anleihe mit einem festen Kupon von 1,75 Prozent (WKN: A1A1YU), während sich die Franzosen (WKN: A1A18Z) mit einer 10-jährigen Anleihe, ausgestattet mit einem Kupon von 2,5 Prozent auf das Parkett wagten. Die Mindeststückelung bei Dänemark liegt bei 50.000 Euro nominal, während Frankreich auf eine äußerst privatanlegerfreundliche Stückelung von 1,- Euro nominal setzen. Ebenfalls am Donnerstag emittierte Grenke Finance eine Anleihe mit festem Kupon von 4 Prozent (WKN: A1A2KG). Das Papier mit Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal, wird zum 22. April 2014 fällig. Nachdem Auto-Teile-Unger bereits in der vergangenen Woche eine neue Anleihe begeben hatte, emittierte das Unternehmen in dieser Woche zusätzlich einen sogenannten „Floater“ (WKN: A1EWTP). Das Papier verfügt über keinen festen Kupon und richtet sich vielmehr nach dem Euribor + 975 Basispunkte. Die Ausschüttung erfolgt vierteljährlich. Die Schuldverschreibung wird bei einer Mindeststückelung von 50.000 Euro zum 15. Mai 2015 fällig. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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