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Das deutsche Anleihenbarometer kam auch in der abgelaufenen Handelswoche nicht zur Ruhe. Anders als im ersten Halbjahr konnte der Bund-Future nicht nachhaltig von der Krise in der Europeripherie profitieren und reagierte äußerst volatil auf die anhalten Unruhen im Euroraum.
Eigentlich war es ohnehin schon beschlossene Sache, doch am Montag wurde es konkret: Irland bekommt, nach Zusagen der EU-Finanzminister, seine Hilfen in Höhe von 85 Milliarden Euro. Doch anders als von Brüssel und den nationalen Regierungen erwartet, nahmen weder die Hilfszusagen, noch die Konkretisierung eines zukünftigen Krisenmechanismus für strauchelnde Staaten, Druck aus den Anleihenmärkten. Bonds aus der Europeripherie – insbesondere Italien und Spanien – standen unter spürbarem Abgabedruck und mussten teilweise empfindliche Renditeaufschläge hinnehmen. Auch der Bund-Future hatte ein Minus von 28 Basispunkten zu verkraften und ging bei 128,02 Zählern aus dem Handel. Bereits am Dienstag konnte der Bund-Future wieder ordentlich zulegen und ging mit einem Plus von 95 Basispunkten in den Feierabend. Es scheint, als könnten Bundesanleihen, zumindest sporadisch, immer noch von Ihrem Ruf als verlässliche Anleihe profitieren. Nicht zuletzt wird die Rendite von Bundesanleihen auch wieder attraktiver: Versprachen 10-jährige Bundesanleihen im Sommer noch rund 2 Prozent Rendite, so liegt sie mittlerweile wieder zwischen 2,7 und 2,8 Prozent. Allerdings sind derartige Renditen immer noch kein Vergleich zu jenen der Europeripherie, wo Spanien und Italien Rendite von jeweils 5,31 bzw. 4,55 Prozent bieten müssen. Während man sich fast schon daran gewöhnt, dass spanische und italienische Anleihen auch am Dienstag unter Abgabedruck standen, müssen nun auch die Belgier teilweise beträchtliche Renditeaufschläge hinnehmen. Erste Zweifel werden laut, ob der EU-Rettungsschirm einem drohenden Flächenbrand in der Europeripherie standhalten würde. Die EZB und EU befinden sich allerdings in einer Zwickmühle: Einerseits sollen die Märkte beruhigt werden. Einige Ökonomen fordern, dass die EZB hierfür weitere Staatsanleihen aufkauft und der Rettungsschirm erweitert wird. Andererseits soll der Spekulation auf Staatspleiten und einer Verschärfung der Krise nicht Tür und Tor geöffnet werden. Aus diesem Grund forderte unter anderem die deutsche Bundesregierung, aber auch Wirtschaftsexperten wie der Direktor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Prof. Ansgar Belke, insbesondere die Gläubiger verstärkt in die Verantwortung zu ziehen. (Das Interview mit Prof. Belke in voller Länge unter: https://www.boerse-stuttgart.de/de/....html?vid=4704). Die Wochenmitte sorgte endlich für etwas Entspannung bei Anleihen der Europeripherie, was allerdings den Bund-Future mit gut 100 Basispunkten ins Minus riss. Verantwortlich für die Beruhigung war offensichtlich der Auftritt von Jean-Claude Trichet Tags zuvor. Der EZB-Präsident schloss bei einer Rede vor dem Europaparlament nicht mehr aus, dass die Europäische Zentralbank weitere Staatsanleihen hochverschuldeter Länder aufkaufen könnte. EU-Währungskommissar Rehn folgte in gewissem Sinne Trichet, indem er konstatierte dass die EU tun werde, „was immer erforderlich ist“ um die Krise zu bewältigen. Offensichtlich werten die Marktteilnehmer derartige Aussagen als positives Zeichen. Positive Wirtschaftsdaten aus den USA konnten am Donnerstag die Aktienmärkte beflügeln und trieben den DAX Nahe an die Marke von 7.000 Punkten. Quasi nach Lehrbuch, bewegte sich der Bund-Future, geradezu diametral zum deutschen, Leitindex nach unten. Allerdings waren die US-Daten auch sehr erfreulich: Die schwebenden Hausverkäufe konnten um satte zehn Prozent gegenüber dem Vormonat zulegen. Analysten erwarteten eigentlich ein Minus von einem Prozent… Außerdem präzisierte EZB-Chef Trichet seine Andeutungen vom Vortag: Die EZB wird das Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen nicht ausweiten. „Das Programm geht weiter, ich wiederhole: Es geht weiter“ so der Franzose im Wortlaut. Das heißt die Währungsbehörde der Europäischen Union wird sich nicht an der Fiskalpolitik der US-Fed orientieren und die Märkte mit frischer Liquidität fluten. Die Entscheidung ist allerdings nicht unumstritten. Während einige Marktteilnehmer der Ansicht sind, dass nur über diesen Weg der Flächenbrand in der Europeripherie eingedämmt werden könne, loben diverse Analysten die Standhaftigkeit der EZB. Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank wird mit den Worten zitiert: „Trichet ist nicht den Sirenengesängen erlegen, welche die EZB in großem Stil für die Finanzierung von Staatsdefiziten gewinnen wollte.“ Zum Wochenabschluss standen insbesondere Wirtschaftsdaten aus den USA im Fokus der Anleger. Hier sorgen die Daten zur Situation am US-Arbeitsmarkt für hohe Aufmerksamkeit. Nachdem die Zahl der Arbeitsplätze lediglich um 39.000 anstatt um erwartete 151.000 gestiegen war, konnte der Bund-Future wieder über die 126 Punkte-Marke steigen, die er zuvor nach unten gerissen hatte. Anlegertrends: Preisgekrönte RENA GmbH wird Bondm-Mitglied Auch noch kurz vor Jahresschluss geht es weiter bei Bondm. Mit der RENA GmbH bereichert ein äußerst innovationsfreudiger Mittelständler das neue Stuttgarter Anleihen-Segment. Die Innovationsfreude des Schwarzwälder Maschinenbauers blieb auch der Politik und der Wirtschaft nicht verborgen, weshalb die RENA GmbH in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise unter anderem von Wirtschaftsminister Ernst Pfister oder Ex-Ministerpräsident Lothar Späth überreicht bekam. Doch nicht nur auf technologischer Seite konnte die RENA GmbH überzeugen. Selbst in der Wirtschaftskrise konnte das Unternehmen durchgehend mit schwarzen Zahlen überzeugen und fungiert mittlerweile als Marktführer bei Produktionsanlagen für nasschemische Prozesse. Nun also hat auch die RENA GmbH Bondm für sich entdeckt: Seit Donnerstag kann in Stuttgart eine 5-jährige Anleihe der RENA GmbH gezeichnet werden (WKN: A1E8W9). Wie immer bei Bondm liegt die Mindeststückelung bei 1.000 Euro nominal. Börse Stuttgart TV: “Vom tüftelnden Ingenieur zum Weltmarktführer”? Laut der Leiterin des Stuttgarter Rentenhandels, Sabine Traub, ist der Bondm Neuzugang, die RENA GmbH, geradezu ein “Paradebeispiel für den deutschen Mittelstand”. Nun kann auch der Privatanleger am Erfolg der RENA GmbH teilhaben und die Anleihe mit einem Kupon von 7 Prozent zeichnen. Was die RENA GmbH genau macht und welche Neuigkeiten es von der Dürr AG gibt, verrät die Anleihenexpertin bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4710 “Vorausdenken. Den Blick auf Morgen richten. Einen Schritt weiter sein.” Nach eigener Aussage richtet der Maschinenbauer seinen Blick zielgerichtet in die Zukunft. Die RENA GmbH richtet sich nun an den Privatanleger und wird neuer Partner von Bondm. Wie ist das Unternehmen aktuell aufgestellt? Wofür soll das akquirierte Geld verwendet werden? Jürgen Gutekunst, Geschäftsführer der RENA GmbH, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4662 Ein weiterer Maschinenbauer erzeugt Interesse am Anleihenmarkt: Die Dürr AG. Nach dem grandiosen Handelserfolg der Dürr-Anleihe, wollen die Maschinenbauer aus Bietigheim-Bissingen nun ihre Anleihe um 75 Millionen aufstocken. Einige Besonderheiten gilt es für den Anleger allerdings zu beachten. Für die Aufstockungstranche wird zunächst eine eigene WKN (A1EWNJ) angelegt, die voraussichtlich am 14. Januar 2011 mit der Anleihenemission vom 21. September 2010 zusammengeführt wird und dann unter deren WKN (A1EWGX) weitergeführt wird. Ab dem 06. Dezember 2010 kann die Aufstockung über 75 Millionen zu einem Emissionspreis von 104,90 Prozent erworben werden. Weitere Informationen zur Aufstockung finden Sie unter: https://www.boerse-stuttgart.de/rd/...ext-A1EWNJ&bs=1 Wenn etwas gut schmeckt, nimmt man gerne einen Nachschlag. So auch die Dürr AG, die nach dem fulminanten Handel im Segment Bondm, ihre Anleihe um 50 bis 75 Millionen aufstocken will. Wofür soll das frische Geld diesmal verwendet werden? Was hat sich bei Dürr seit der Emission der Bondm-Anleihe getan? Ralph Heuwing der Finanzvorstand der Dürr AG zu Gast bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=4664 Doch auch abseits von Bondm gab es in der vergangenen Woche interessante Neuemissionen im Stuttgarter Anleihenhandel: Neu in den Stuttgarter Rentenhandel aufgenommen wurde eine Schuldverschreibung der State Bank of India (WKN: A1GJM1) mit einem festen Kupon von 4,5 Prozent. Das Papier wird zum 30. November 2015 fällig und verfügt über eine Mindeststückelung von 100.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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