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Wie in letzter Zeit des Öfteren, kam der Bund-Future zu Wochenbeginn einfach nicht in Fahrt. Keine Bewegung an den Aktienmärkten. Keine Überraschungen bei Wirtschafts- oder Arbeitsmarktdaten. So verharrte letztlich auch der Bund-Future relativ impulslos in Reichweite zu seinem Vorwochenschluss bei 123,82 Zählern.
Die Anleihen-Emission der EFSF (europäische Finanzmarktstabilisierungsfazilität) stieß am Dienstag auf geradezu „extremes“ (O-Ton eines EU-Beamten) Interesse. Zwar war bereits im Vorfeld absehbar, dass die Platzierung des Bonds in einem Volumen von fünf Milliarden Euro kein Problem werden würde – dass die Anleihe allerdings fast 10-fach überzeichnet sein würde, hatten dann doch die Wenigsten erwartet. Punkten konnte EFSF-Schuldverschreibung vor allem mit ihrer erstklassigen Bonität: Mit einem AAA-Rating liegt die Anleihe des Euro-Rettungsfonds auf Augenhöhe mit deutschen Bundesanleihen. Doch trotz aller Erfolge ist die Emission weiterhin nicht gänzlich unumstritten: Nach wie vor lehnt die deutsche Bundesregierung gemeinschaftliche Eurobonds vor allem aus drei Gründen grundsätzlich ab. Erstens: Berlin befürchtet, dass derartige supranationalen Anleihen, in Konkurrenz zu nationalen Staatsanleihen treten könnten. Deutschland als erstklassiger Schuldner, würde, so die Meinung in Regierungskreisen, in jedem Falle draufzahlen. Zweitens: Zwar können sich Länder wie Irland die hohen EFSF-Kreditzinsen im Bereich von 5,8 Prozent eigentlich gar nicht leisten, andererseits wäre eine Refinanzierung über einen AAA-Bond und den damit verbundenen niedrigen Renditen von unter drei Prozent, geradezu ein Freibrief für alle PIGS-Staaten. Drittens: Deutschland ist bei derartigen Euro-Anleihen nicht mehr als ein Primus inter Pares. Während Berlin zwar als Hauptbürge für die Euro-Bonds auftritt und somit nicht zuletzt das erstklassige Rating begründet, wird sich die Bundeskanzlerin zwangsläufig mit ihren Amtskollegen, um die Verteilung der Gelder etc. abstimmen müssen. Bei der Emission von Bundesanleihen stellt sich diese Frage natürlich nicht. Der Bund-Future zeigte sich erneut relativ unbeeindruckt und ging lediglich mit einem leichten Plus, bei 124,13 Zählern in den Feierabend. Überaus feste Aktienmärkte sorgten zur Wochenmitte für Abgabedruck beim deutschen Anleihenbarometer. Selbst gute Wirtschaftsdaten aus den USA – hier lagen die Hausverkäufe mit 329.000 Einfamilienhäusern im Dezember, recht deutlich über den Erwartungen – halfen dem Bund-Future nicht auf die Beine. Am Ende des Tages stand letztlich ein Verlust von 62 Basispunkten zu Buche. Die mit Spannung erwartete Fed-Sitzung fand erst nach Handelsschluss in Deutschland statt. Setzen sich die Falken mit ihrer Forderung nach einer Leitzinserhöhung durch? Bereits im Vorfeld der Zusammenkunft der US-Notenbanker ging eigentlich niemand davon aus, dass Ben Bernanke und seine Kollegen an der Zinsschraube drehen würden. Letztlich kam es wie es kommen musste und die Skeptiker allzu laxer Fiskalpolitik konnten sich erwartungsgemäß nicht durchsetzen: Die Fed belässt „für geraume Zeit“ den Leitzins bei historisch tiefen Null bis 0,25 Prozent. Jüngste Hoffnungsschimmer wie ein deutlich verbessertes Konsumklima, sowie sich aufhellende Konjunkturperspektiven fanden bei den veröffentlichten Erklärungen der US-Beamten nur am Rande Beachtung. Vielmehr zeichnen die verantwortlichen US-Ökonomen ein düsteres Bild der wirtschaftlichen Lage Amerikas: So sei die konjunkturelle Erholung nach wie vor nicht robust genug, um eine „deutliche Besserung“ am Arbeitsmarkt hervorrufen zu können. Der Immobiliensektor liege unverändert am Boden und im kommenden Jahr werde die US-Wirtschaft aller Voraussicht nach ein Rekorddefizit von rund 1,5 Billionen Dollar anhäufen, erklärte der Rechnungshof. Der Bund-Future reagierte im frühen Handel erfreut auf die Ankündigungen der US-Fed, musste allerdings am späten Vormittag, bedingt durch erneut sehr feste Aktienmärkte wieder spürbar Federn lassen. Anlegertrends: Zeichnung der MAG IAS – Anleihe frühzeitig geschlossen Erfolgreich verlief die Anleiheemission für den schwäbischen Mittelständler MAG IAS (WKN: A1H3EY)! Die Zeichnung der Anleihe musste bereits am Mittwochabend, aufgrund der großen Nachfrage, frühzeitig geschlossen werden. Bereits zum Zeichnungsstart am Montag, waren innerhalb von nur wenigen Stunden bereits knapp 60 Prozent der Papiere gezeichnet. Letztlich konnte somit das gesamte geplante Emissionsvolumen von 50 Millionen Euro platziert werden. Der Handelsstart der Anleihe im Stuttgarter Rentenhandel erfolgt zum 04. Februar 2011. Bereits ab nächster Woche kann mit der börsengelisteten CENTROSOLAR Group AG schon der nächste Bondm Kandidat an der Börse Stuttgart gezeichnet werden (WKN: A1E85T). Mit derzeit über 1.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 300 Millionen Euro (2009) ist die CENTROSOLAR Group AG einer der führenden Anbieter von Photovoltaik-Anlagen für Dächer sowie von Schlüsselkomponenten. Die Unternehmensgruppe entwickelt und produziert photovoltaische Komplettsysteme, Solarmodule sowie Befestigungssysteme und Solarglas, welche über ein internationales Vertriebsnetzwerk auch im Ausland auf rege Nachfrage stoßen. Rund die Hälfte des Jahresumsatzes akquiriert die das Unternehmen mit Sitz in München mittlerweile außerhalb Deutschlands. Die ab Dienstag zeichenbare Anleihe der CENTROSOLAR Group AG ist mit einem festen Kupon von 7,0 Prozent ausgestattet. Die Mindeststückelung – wie bei Bondm üblich – ist 1.000 Euro nominal und die Laufzeit beträgt 5 Jahre. Von der Creditreform Ratingagentur wurde das Unternehmen mit der Bonitätsnote BBB bewertet. In dieser Woche gab es wieder eine Reihe von Neuemissionen am Stuttgarter Parkett: Der französische Autobauer Peugeot hat zwei Anleihen aufgestockt. Die Aufstockung (WKN: A1GLNS) mit einem Kupon von 5,00 Prozent und einer Laufzeit bis 28.10.2016 wird am 07.03.2011 in die bestehende Anleihe (WKN:AVSYU) übergehen. Die zweijährige Aufstockung (WKN: A1GLNR) wird ebenfalls am 07.03.2011 in die bestehende Anleihe (WKN:AVSYT) übergehen. Diese verzinst sich mit 5 Prozent. Am Dienstag emittierte der deutsche Autobauer BWM eine Anleihe mit 5-jähriger Laufzeit (WKN: A1GLL5). Der Kupon liegt bei festen 3,25 Prozent und die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Am Mittwoch begab die HSBC Bank eine Schuldverschreibung mit 4-jähriger Laufzeit (WKN:A1GLV5). Der feste Kupon beträgt 3,25 Prozent, bei einer Mindeststückelung zu 1.000 Euro nominal. Die Anleihe EFSF (European Financial Stability Facility) wurden am Donnerstag zum Handel aufgenommen. Das Papier verfügt über einen festen Kupon von 2,75 Prozent und wird zum 18. Juli 2016 fällig. Die Mindeststückelung beträgt auch hier 1.000 Euro nominal. Papier der Österreicher bei einem festen Kupon von 3,65 Prozent erst zum 20. April 2022 fällig. Spanien muss mit einem festen Kupon von 5,5 Prozent, jedoch deutlich mehr bieten. Die Mindeststückelung liegt jeweils bei 1.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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