Alt 25.03.11, 09:54
Standard Größter Börsengang in Singapur – Gagfah weiter unter Druck
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In dieser Handelswoche konnte der Dow Jones wieder die Marke von 12.000 Punkten überwinden, obwohl in beiden Problemgebieten auf der Welt, in Libyen und Japan, noch keine Besserung in Sicht ist. Im Vergleich zum vergangenen Freitag kletterte der amerikanische Leitindex um 1,8 Prozent auf 12.086 Punkte. Die Technologiewerte stiegen sogar um zwei Prozent.

Schon zum Wochenstart sprang der Dow Jones über die oben genannte Marke. Dazu trug sicherlich auch die Nachricht vom Wochenende bei, dass der Telefonriese AT&T (WKN: A0HL9Z) die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom (WKN: 555750) übernimmt. Der Preis beträgt umgerechnet 39 Milliarden Dollar. Nach dieser Transaktion ist der Deutsche Konzern mit acht Prozent beteiligt, da ein Teil durch Aktientausch bezahlt wird. Außerdem wird man bei den Amerikanern im Kontrollgremium vertreten sein. Der andere mögliche Partner SprintNextel (WKN: 857165) zog im Endeffekt den Kürzeren, so dass die Aktie um mehr als 13 Prozent an Wert verlor. Zu den Tagesgewinnern am Montag gehörten auch die Ölwerte, die vom gestiegenen Ölpreis profitieren konnten. Bei Chevron (WKN: 852552) und ExxonMobil (WKN: 852549) belief sich das Plus auf mehr als zwei Prozent. Eine Aktienzusammenlegung gab am Montag Citigroup (WKN: 871904) bekannt. So werden 10 alte Aktien in eine neue Aktie umgetauscht.

Am Dienstag trat der Aktienmarkt auf der Stelle. Aus einem sehr ruhigen Handel stach die Aktie der Drogeriekette Walgreen (WKN: 855826) mit einem Minus von mehr als sechs Prozent heraus. Obwohl man die hohen Erwartungen des Marktes erfüllen konnte, war das Ringen gegen die hohen Kursverluste ohne Erfolg.

Leicht nach oben ging es am Mittwoch. Der Spitzenreiter im Dow Jones hieß Alcoa (WKN: 850206) mit einem Kursgewinn von mehr als drei Prozent. Die gestiegenen Metallpreise waren der Grund für den Anstieg. Zu den Tagesverlierern gehörten die Finanzwerte. So verloren die Aktien der Bank of America (WKN: 858388) rund 1,7 Prozent an Wert. Einen Kurseinbruch von mehr als zwölf Prozent erlitt der LED-Hersteller Cree (WKN: 891466), nachdem das Unternehmen die Umsatzerwartung für das laufende Quartal einkassierte. Da half es auch nicht, dass man für das nächste Quartal wieder mit einem Anstieg des Umsatzes rechnet.

Börse Stuttgart TV: Telekom und AT&T – Win-Win-Situation im US-Geschäft

Der überraschende Zusammenschluss von AT&T und T-Mobile war DIE Überraschung des Wochenendes! Die Karten auf dem weltgrößten Mobilfunkmarkt werden nun neu verteilt. Die Telekom-Aktionäre freut's ebenfalls, denn wann gab es zuletzt einen Kurssprung von mehr als zehn Prozent an nur einem Tag? Roland Hirschmüller von der Baader Bank erklärt die Reaktionen der Börsianer bei Börse Stuttgart TV.

Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5303

Der japanische Leitindex NIKKEI 225 stieg in dieser Woche trotz der weiter sehr angespannten Lage im Atomkraftwerk Fukushima um 473 Zähler und schloss am Donnerstag bei 9.435 Punkten. Die Umsätze waren noch immer sehr hoch und die Schwankungen in einzelnen Aktien extrem. Der Kurs von TEPCO (WKN: 854307), dem Betreiber der havarierten Atomanlage, stieg im Laufe dieser Woche um knapp 40 Prozent, um dann in den vergangenen beiden Handelstagen wieder um fast 20 Prozent zu fallen. Produktionsausfälle bei Zulieferbetrieben und auch die Ausfälle der eigenen durch Erdbeben und Tsunami stark beschädigten Fabriken belasten vor allem die Kurse der Automobilhersteller. Toyota Motor Corp. (WKN: 853510) muss die Vorstellung neuer Modelle auf unbestimmte Zeit verschieben. Auch die Produktion in den USA ist beeinträchtigt. Der CEO von Nissan Motor Co. (WKN: 853686), Carlos Ghosn, spricht schon von einer sehr ernsten Versorgungslage für sein Unternehmen und die Aktie verlor im Wochenvergleich mehr als acht Prozent an Wert. Stark gesucht waren in dieser Woche natürlich Aktien aus dem Baubereich wie Kajima Corp. (WKN: 857003). Die Papiere der Komatsu Ltd. (WKN: 854658), einem der weltgrößten Hersteller schwerer Baumaschinen, stieg um sechs Prozent und schloss auf einem neuen 52-Wochen-Hoch.

Am Freitag vergangener Woche feierte die Hutchison Port Holdings (WKN: A1JFYB) ihr Debüt an der Börse in Singapur und selbstverständlich ist dieser Wert seit dem ersten Tag auch an der Börse Stuttgart handelbar. Hutchison Port ist der größte Hafeninvestor und -betreiber der Welt und hat seinen Sitz in Hongkong und Shenzhen, welche zu den am stärksten ausgelasteten Häfen gehören. Das Unternehmen ist am weltweiten Container-Umschlag mit 13 Prozent beteiligt. „Der Börsengang gilt als der größte Südostasiens mit einem Volumen von etwa 5,4 Milliarden Dollar“, erklärte Sven Nemela von der Baader Bank AG in Stuttgart. Das belastende Umfeld mit der Katastrophe in Japan und den Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten ließ dann am ersten Handelstag den Kurs um bis zu sechs Prozent unter den Ausgabepreis von 1,01 Dollar fallen. Am Donnerstag schloss die Aktie in Singapur nach einer engen Handelsspanne bei 0,975 Dollar (0,69 Euro).

Der Übernahmekampf um die italienische Parmalat (WKN: A0ERW4) ist nach der Verabschiedung neuer politischer Restriktionen ins Stocken geraten. Nachdem der französische Molkereikonzern Lactalis seine Beteiligung an Parmalat auf knapp 30 Prozent erhöht hat, ist durch die italienische Regierung die Übernahme von Unternehmen aus dem Ernährungs-, Energie-, Verteidigungs- und Telekommunikationssektor erschwert worden. Nach neuesten Meldungen sind der italienische Nahrungsmittelkonzern Ferrero und die französiche Lactalis-Gruppe zu Gesprächen über die Beteiligung an Parmalat zusammengetroffen. Nach übereinstimmenden Berichten versuchen einige italienische Unternehmen, u.a. Granarolo, Intesa San Paolo und Mediobanca, die Übernahme durch Lactalis zu verhindern. Durch die jetzt vorgenommenen politischen Entscheidungen versucht die italienische Regierung weitere Übernahmen durch französische Firmen zu verhindern, nachdem der Mode- und Luxusartikelkonzern Bulgari (WKN: 896275) durch LVMH und der Energiekonzern Edison (WKN: 164218) durch EDF übernommen werden soll.

Enttäuscht reagierten die Investoren bei Gagfah (WKN: A0LBDT) auf einen erneuten Verlust des Immobilienkonzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Aktie setzte ihren Anfang März begonnen Abwärtstrend mit unverminderter Geschwindigkeit fort. Der Vorstand wagte keine konkrete Prognose für 2011, da immer noch die mögliche Klage der Landeshauptstadt Dresden mit einer daraus resultierenden Vertragsstrafe droht. Der Kurs rutschte am Mittwoch um mehr als zehn Prozent auf ein Zwischentief bei 5,70 Euro ab. Die Quartalsdividende für das vierte Quartal 2010 soll unverändert 10 Euro-Cent betragen.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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