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Es war eine durchaus turbulente Woche für den Rentenhandel. Neue Spekulationen um eine drohende Umschuldung Griechenlands, die Herabstufung Portugals durch Moody’s, sowie die daran anschließende Flucht unter den Rettungsschirm und natürlich der Zinsentscheid der EZB, waren die Schlaglichter der vergangenen Handelswoche.
Kommt es im Fall Griechenland nun doch zu einer Umschuldung? Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge, scheinen zahlreiche europäische Regierungsvertreter ernsthaft über einen solchen Schritt nachzudenken. Ein wesentlicher Grund für das Umdenken seien zunehmende Zweifel, ob Griechenland bereits im kommenden Jahr an den Anleihenmarkt zurückkehren könne. Bislang wird der griechische Etat vor allem durch Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF), sowie durch Notkredite von Euro-Staaten gestützt. Insgesamt sollen bis 2013 rund 110 Milliarden aus dem „Topf“ an Griechenland ausgeschüttet werden. Der Plan sah allerdings vor, dass Griechenland sich ab 2012 zur Hälfte über die Rentenmärkte refinanziert, was angesichts der exorbitant hohen Zinsen auf griechische Papiere mittlerweile stark angezweifelt wird. Der Preis für einen „haircut“ könnte allerdings ziemlich hoch sein: Nicht wenige Analysten fürchten im Zuge einer Umschuldung Griechenlands einen möglichen Dominoeffekt, der auf weitere Krisenstaaten der Eurozone übergreifen könnte. Portugal hat ohnehin schon Probleme mit der unverändert steigenden Zinslast und Irland ist bereits unter den Rettungsschirm geschlüpft, da der Zinsdruck für die Regierung in Dublin auf Dauer zu hoch wurde. Die Gefahr, dass eine Restrukturierung der griechischen Zinslast für steigende Nervosität auf den Rentenmärkten sorgen könnte, ist demnach nicht zu vernachlässigen. Der Bund-Future nahm die Spekulationen dennoch gelassen hin und schloss zum Wochenstart, in einem wenig bewegten Handel, mit einem leichten Plus von 17 Basispunkten. Nun auch noch Moody’s… Am Dienstag stufte die letzte der drei großen US-Ratingagenturen die Bonität Portugals herab. Nachdem Standard & Poor’s, sowie Fitch ihre Ratings für die Iberer bereits nach unten korrigierten, zog in dieser Woche Moody’s nach und senkte Portugals Bonität auf „Baa1“. Die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen der Portugiesen, liegen mittlerweile nur mehr knapp unter der 10-Prozent-Marke und somit auf einem neuen Rekordniveau. Und auch im Inneren nimmt der Druck auf die Interimsregierung in Lissabon spürbar zu, nachdem die größten portugiesischen Finanzinstitute ihre weitere Gefolgschaft durch die Krise verweigern. Die Bankenchefs wollen mit der Drohung keine weiteren Staatsanleihen zu kaufen, eine Flucht unter den Rettungsschirm quasi erzwingen. Bei den geplanten Emissionen über 1 Milliarde Euro musste Portugal zur Wochenmitte einen Durchschnittszins von 5,12 Prozent für 6-Monatspapiere berappen. Im Vergleich: Selbst Griechenland musste Anfang März nur 4,75 Prozent für Anleihen mit 6 Monaten Laufzeit bieten, um sich am Markt zu refinanzieren. Somit werden die Folgen der andauernden Herabstufung der Bonität für Portugal selbst am Geldmarkt zu einem echten Problem und auf Dauer nicht tragbar. Erfreuliche Nachrichten kamen jedoch erneut aus der deutschen Industrie. Rechneten Analysten noch mit einem moderaten Anstieg der Auftragseingänge, wurden die Prognosen von Plus 0,5 Prozent, mit einem Zuwachs von satten 2,4 Prozent, sehr deutlich übertroffen. Noch vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der EZB, kam was kommen musste: Mit Portugal beantragt der zweite Euro-Staat Finanzhilfen aus dem europäischen Rettungsfonds. Die Interimsregierung in Lissabon gibt ihren Widerstand gegen ein Rettungspaket auf, was nicht zuletzt dem zunehmenden äußeren, aber zuletzt auch inneren Druck geschuldet sein dürfte. „Angesichts der exorbitant gestiegenen Refinanzierungszinsen, sowie der Weigerung verschiedenster Gläubiger in weitere portugiesische Staatsanleihen zu investieren, war dieser Schritt mehr oder weniger eine logische Konsequenz und konnte den Markt nicht mehr großartig überraschen“, so Sabine Traub, die Leitern des Stuttgarter Rentenhandels. Und auch die zweite große Meldung des Tages konnte eigentlich niemanden mehr überraschen: Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seinen Leitzins erstmals seit Juli 2008 angehoben um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent angehoben. Zur Begründung meinte EZB-Chef Jean-Claude Trichet: “Die Anpassung der gegenwärtig sehr akkommodierenden Geldpolitik ist im Lichte der von uns festgestellten Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität gerechtfertigt”. Im Bezug auf weiter Zinserhöhungen beziehungsweise einer Zinserhöhungsserie in kleinen Schritten konstatierte Trichet, die EZB “weiterhin alle Entwicklungen mit Bezug zu den Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität genau beobachten” wird. Am Freitagvormittag kam der Bund-Future nicht mehr so richtig von der Stelle. Von der Zinserhöhung konnte er – bislang zumindest – nicht profitieren. Anlegertrends: Uniwheels Anleihe in der Zeichnung Die Anleihe der Uniwheels Holding GmbH mit einem Kupon von 7,5% und einer Laufzeit von 5 Jahren kann noch bis 15.04.2011 direkt über ihre Hausbank durch Übermittlung eines Kaufauftrages an der Börse Stuttgart gezeichnet werden. Das Pfälzer Unternehmen, das in der Herstellung von Leichtmetallrädern mit den Marken ATS, RIAL und ALUTEC hohe Bekanntheit genießt, setzte sich im Jahr 2010 als Ausrüster mit der Marke ATS bei der Tourenwagen-Weltmeisterschaft die Krone auf. Informationen zum Unternehmen, zur Anleihe und zum Zeichnungsvorgang unter: https://www.boerse-stuttgart.de/uniwheels Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: Die Europäische Zentralbank (EZB) enttäuscht die Erwartungen vieler Marktteilnehmer nicht: Trotz Warnungen vor einer Gefährdung des Aufschwungs, sowie einer möglichen Zuspitzung der Schuldenkrise erhöhten Jean-Claude Trichet und seine Kollegen den Leitzins von 1,0 auf 1,25 Prozent. Was heißt das nun für die Märkte, den Verbraucher und vor allem für die PIIGS-Staaten? Dietmar Zantke, Geschäftsführer von Zantke Asset Management, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5370 Portugals Flucht unter den Rettungsschim war für viele Marktteilnehmer keine Überraschung mehr. Dementsprechend ruhig reagierten der Renten- und Aktienmarkt auf die Schlagzeile. Allerdings ist der Fall Portugal auch ein Indiz für eine erneut angespannte Lage in der Europeripherie. Wie geht es weiter mit den PIIGS? Muss der Anleger erneut unruhige Zeiten fürchten oder locken jetzt die fetten Renditen? Sabie Traub, Leiterin Rentenhandel an der Börse Stuttgart, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5367 Der Neuemissionskalender war in der vergangenen Woche endlich wieder prall gefüllt. Den dicksten Anteil an Neuemissionen können verschiedenste Finanzinstitute für sich verbuchen: Die Deutsche Bank AG begab einen 7-jährigen Jumbo Pfandbrief (WKN: DB5EVA). Der feste Kupon beträgt 3,375 Prozent, die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Die Deutsche Hypothekenbank setzt auf einen Jumbo Pfandbrief mit Laufzeit bis zum 09. April 2014 (WKN: DHY305). Die Mindeststückelung liegt wiederum bei 1.000 Euro nominal, der feste Kupon beträgt 2,675 Prozent. Die WestLB emittierte eine Zuwachs-Anleihe mit Fälligkeit zum 06. April 2016 (WKN: WLB6UZ). Einmal mehr beträgt auch hier die Mindeststückelung 1.000 Euro nominal, wobei der anfängliche Kupon von 3,5 Prozent, bis zum Laufzeitende jährlich um 0,1 Prozentpunkte aufgestockt wird. Das bedeutet, dass der Kupon bis 2016 von anfänglich 3,5 Prozent, auf letztlich 4,0 Prozent ansteigt. Eine Anleihe der Volkswagen-Bank, ein Tochterunternehmen des DAX-notierten Autoherstellers, ist seit dieser Woche in Stuttgart handelbar (WKN: A0S73H). Der Kupon der Schuldverschreibung beträgt feste 3,125 Prozent und die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Mit der Fiat Finance & Trade Ltd. wagt sich eine weitere Tochter eines großen Automobilkonzerns an den Anleihenmarkt (WKN: A1GPMQ). Das Papier mit Fälligkeit zum 01. April 2016, bietet einen festen Kupon von 6,375 Prozent, bei einer Mindeststückelung von 100.000 Euro nominal. Und letztlich kann seit dieser Woche ein Hypothekenpfandbrief mit 10 Jahren Laufzeit der Eurohypo AG gehandelt werden (WKN: EH1ACA). Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal, der feste Kupon bei 4,125 Prozent. Abseits der Finanzinstitute emittierte das Land Sachsen-Anhalt ein Papier mit festem Kupon von 3,75 Prozent (WKN: A1KQYE). Bei einer Laufzeit von 10 Jahren, kann das Papier zu 1.000 Euro nominal erworben werden. Die NORDEX AG, ein Konzern aus dem Bereich alternativer Energiequellen, emittierte ein Papier mit Fälligkeit zum 12. April 2016 (WKN: A1H3DX). Der Kupon offeriert festen 6,375 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Die Payom Solar AG, Anleihen des Bondm-Segments, wurde am 07.04.2011 nach der Zeichnungzum Handel aufgenommen. Der Kupon beträgt 7,50% bei einer Laufzeit von 5 Jahren. Seit dieser Woche wird in Stuttgart eine Anleihe der Heidelberger Druck gehandelt (WKN: A1KQ1E). Der feste Kupon liegt hier bei 9,25 Prozent. Die Mindeststückelung beträgt 50.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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