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Das Thema Griechenland beschäftigt weiterhin die Märkte. Jede Nachricht dazu bewegt aktuell die Kurse. So auch zum Ende der vergangenen Woche, als Bundeskanzlerin Merkel und der französische Staatschef glücklich eine Annäherung verkündeten. Die freiwillige Beteiligung privater Gläubiger erscheint bei genauer Betrachtung aber eher als Augenwischerei denn als nachhaltige Lösung. So verwundert es auch nicht, dass die Märkte nach anfänglicher Freude rasch wieder zu einer Ernüchterung übergehen.
Die Sache mit der Wahrnehmung ... Das Thema ist und bleibt weiterhin brisant. Allerdings dürfte der aktuelle Einfluss unter anderem auch deshalb so kräftig sein, weil es momentan an weiteren Nachrichten mangelt. Mit der jüngst abgelaufenen Saison der Quartalszahlen ist von Unternehmensseite momentan wenig zu erwarten. Erst mit dem Beginn der Q2-Zahlen ab Juli wird die Bandbreite der Nachrichten wieder größer. So darf man also auf den 11.Juli gespannt sein, wenn traditionell der US-Aluminiumhersteller Alcoa die Quartalszahlensaison eröffnet. Dann stehen die Chancen gut, dass das Thema Griechenland wieder von anderen Nachrichten etwas überdeckt wird und die Reaktionen auf Nachrichten aus dem Reich der Hellenen nicht mehr ganz so heftig ausfallen. Was aber nicht heißen soll, dass damit auch eine Lösung gefunden wird. Sicherlich dürfte die europäische Schuldenkrise auch in den kommenden Monaten immer wieder auf die Tagesordnung kommen und dabei in besonderem Maße, wenn eben andere Nachrichten Mangelware sind. Große Zahlen? Es liegt in der Natur des Menschen, dass nach einer gewissen Zeit die Aufmerksamkeit für ein Thema nachlässt. Sehr schön beobachten lässt sich dies daran, wann und wie lange es ein Thema auf die Titelseiten der Tageszeitungen schafft. Fukushima erscheint – wenn überhaupt – nur noch auf Seite 5 und auch EHEC wird allmählich von anderen Dingen verdrängt. So dürfte es auch mit dem Thema Griechenland geschehen, das allerdings ungelöst auch weiterhin ein Dauerbrenner bleibt, der eben in gewissen Zyklen mal mehr und mal weniger präsent sein wird. Der „Abstumpfungseffekt“ ist aber auch bei den Zahlen zu beobachten. Noch vor der Finanzkrise waren einige Milliarden für den Normalbürger eine beachtlich große Zahl. Spätestens nach dem Rettung der Hypo Real Estate ist man aber von 100 Mrd. Euro nicht mehr geschockt. Und so nimmt man auch – irgendwie – die Zahlen zur Griechenlandrettung mehr oder weniger zur Kenntnis. Selbst die 14 Billionen US-Dollar, mit denen die USA verschuldet sind, schockieren den normalen Menschen nur bedingt, da die Zahl an sich so groß ist, dass sie nicht mehr fassbar ist. Doch auch hier liegt ein Schwelbrand, der es momentan allerdings noch nicht so ganz auf die Titelseiten bringt. Spätestens wenn aber die Entscheidung um die Anhebung der US-Schuldengrenze bevorsteht, könnte sich das ändern. Zumindest, bis das nächste Thema kommt. Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader http://www.hebelzertifikate-trader.de | ||
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