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„Ca“, lautet das neue Rating mit dem Griechenland in den Büchern von Moody’s geführt wird. Gleich zum Wochenauftakt stufte die US-Agentur die Hellenen um drei Stufen herab, vermied es jedoch im Gegensatz zu Fitch, griechischen Staatsanleihen den „Default-Stempel“ aufzudrücken. Laut Moody’s habe sich der Ausblick für Griechenland im Zuge des Rettungspaketes deutlich verbessert. Zwar blieben die Risiken bezüglich der anstehenden Wirtschafts- und Haushaltsreformen unverändert bestehen, doch durch die EU-Hilfen sei die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass sich Griechenland mittelfristig stabilisieren könne, so die Begründung der Ratingagentur. Für den Rentenmarkt hatte die erneute Herabstufung keine negativen Auswirkungen.
Dass die Causa Griechenland erstmal ausgestanden scheint, bedeutet nicht, dass das Thema Schuldenkrise von der Agenda verschwunden ist: In dieser Woche rückte der Schuldenstreit in den USA wieder verstärkt in den Vordergrund. Zwar zweifelte lange niemand ernsthaft daran, dass sich Republikaner und Demokraten auf eine Anhebung der Schuldengrenze von bislang 14,3 Billionen US-Dollar einigen würden, doch als auch im Laufe der Woche keine Ergebnisse vorlagen, wurde der ein oder andere dann doch etwas unruhig. Der Konflikt zwischen den beiden politischen Lagern in den USA entzündet sich insbesondere an der Frage wie der Haushalt in den kommenden Jahren konsolidiert werden soll. Zwar ist die Fraktion um Präsident Barack Obama ebenfalls der Ansicht, dass ein reformierter Etat nicht ohne Kürzungen bei Sozialprogrammen und dem Gesundheitssystem auskommen werde. Doch die Demokraten wollen diese Kürzungen durch Steuererhöhungen für Besserverdienende und große Unternehmen abfedern, was die Republikaner um deren Wortführer John Boehner strikt ablehnen. Zudem strebt Boehner nur eine kurzfristige Anhebung der Schuldenlimits an, die dann im kommenden Jahr erneut verhandelt werden soll. Für Boehners Pendant aus dem demokratischen Lager, Harry Reid, eine nicht hinnehmbare Lösung. Aus einem einfachen Grund: 2012 finden die amerikanischen Präsidentschaftswahlen statt. Die Demokraten fürchten – vielleicht nicht ohne Grund – dass die Republikaner den Haushaltsstreit zum Wahlkampfthema im kommenden Jahr machen könnten. Allerdings muss die Politik langsam aufpassen, denn das politische Gezerre kratzt mittlerweile spürbar am Image der USA. Nachdem bereits eine chinesische Ratingagentur – unabhängig vom Ausgang der Schuldenstreits – ankündigte, die amerikanische Bonität einer genaueren Prüfung zu unterziehen, fordert die US-Ratingagentur Standard & Poor’s einen „glaubwürdigen“ Plan zur Überwindung der Krise. Andernfalls sei die derzeitige Höchstnote („AAA“) nicht länger vertretbar. Dabei hätte die USA auch abseits der Haushaltskrise Sorgen genug. Weder die geldpolitischen Stimuli der FED, noch die verschiedensten Konjunktur-Programme der US-Regierung, bringen den US-Konjunkturmotor auf touren. Egal ob Arbeits- oder Immobilienmarkt, egal ob Verbrauchervertrauen oder Wirtschaftswachstum – die veröffentlichten Zahlen liefern im Augenblick keinen Grund für allzu großen Optimismus. Agenturmeldungen zufolge denkt Fed-Chef Bernanke in dieser Phase wieder etwas lauter über ein mögliches „Quantitative Easing III“ nach. Auch die Stimmung der deutschen Verbraucher ist für August erneut gedrückt. Der GfK Konsumklima-Index sank gegenüber dem Vormonat (5,5 Punkte) leicht, auf 5,4 Punkte ab. Laut dem Nürnberger Marktforschungsinstitut verunsichere die anhaltende Schuldenproblematik in Europa die deutschen Konsumenten. Zwar sehen die befragten Personen die deutsche Wirtschaft weiterhin im Aufschwung begriffen, dennoch wollen sich viele aus Sorge um Euro, sowie die europäische Stabilität, vorerst mit Neuanschaffungen zurückhalten. Für den Bund-Future war es erneut eine erfreuliche Woche. Nachdem das Anleihenbarometer im Zuge des verabschiedeten Rettungspaketes für Griechenland etwas unter Abgabedruck stand, gab es diesmal wieder Gewinne satt. Im Zuge der Schuldenkrise und schwacher Arbeitsmarktdaten in Europa, und vor allem den USA, kletterte der Bund-Future zwischenzeitlich auf ein neues 9-Monatshoch. Bondm-News Die Centrosolar AG musste nach eigenen Angaben ihre Jahresprognose senken. Der deutsche Solarmodul-Produzent erwartet für das laufende Jahr nur mehr einen Umsatz von 330 bis 380 Millionen Euro nach zuvor prognostizierten 420 bis 450 Millionen Euro. Ursächlich für den Umsatzrückgang seien gesunkene Preise bei Solarmodulen, außerdem hätten die nachlassenden Preise dazu geführt, dass viele Verbraucher weitere eventuelle Preisrückgänge abgewartet hätten, was zudem zu einer sinkenden Nachfrage geführt hätte. Dennoch soll auch für das laufende Geschäftsjahr ein Gewinn erzielt werden, wobei die Hoffnungen vor allem auf der zweiten Jahreshälfte ruhen. Entsprechend unter Druck geriet die Anleihe des Unternehmens, die in den vergangenen Tagen um über 5 Prozent nachgab. Anlegertrends: Griechische Anleihen zählen im Augenblick zu den absoluten Umsatzspitzenreitern im Stuttgart Rentenhandel. Bereits vergangenen Freitag, ein Tag nach dem Rettungspaket-Beschluss, lag das Handelsvolumen der fünf umsatzstärksten griechischen Papiere bei rund 9 Millionen Euro. „Im Zuge des EU-Beschlusses von vergangenem Donnerstag stieg die Nachfrage nach griechischen Anleihen rasant an. Aufgrund der größtenteils relativ überschaubaren Ordergrößen von einigen Tausend Euro, lässt sich ablesen, dass nicht zuletzt viele Privatanleger aktiv sind.“ Besonders gesucht sind insbesondere kurz laufende Schuldverschreibungen aus Griechenland. Ein solches Papier ist eine Anleihe mit Laufzeit bis August 2012 und festen Kupon von 4,1 Prozent (WKN: A0LN5U). Vergangene Woche lag die Anleihe zwischenzeitlich bei nur mehr 70 Prozent des ausgegebenen Nennwerts. Sollte das Rettungspaket bis zu diesem August nächsten Jahres Bestand haben und Griechenland diese Anleihe wirklich zu 100 Prozent tilgen, so winkt Investoren ein satter Kursgewinn von fast 50 Prozent. Ob diese Wette allerdings aufgehen wird, wird man erst kommendes Jahr sehen. Dennoch konnte die Anleihe vorübergehend bis auf 77 Zähler ansteigen. Börse Stuttgart TV – Interview hier abrufbar: Die Uhr tickt: Republikaner und Demokraten sollten sich bis zum 2. August auf eine Anhebung der US-Schuldengrenze einigen, sonst droht der größten Volkswirtschaft der Welt die Zahlungsunfähigkeit. Profiteur der Krise scheint auch diesmal der Bund-Future zu sein. Immerhin liegt dieser auf einem neuen 9-Monats-Hoch. Sabine Traub, Leiterin Primary Markets mit interessanten Neuemissionen und frischen Bondm-News, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5849 Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart Auch in der abgelaufenen Handelswoche wurden wieder zwei sogenannte Fremdwährungsanleihen in den Stuttgarter Rentenhandel aufgenommen: Die Europäische Investitionsbank emittierte eine Schuldverschreibung zu 1.000 türkischen Lira nominal, bei einer Laufzeit bis zum 20. Juli 2018 (WKN: A1GTPD). Der feste Kupon liegt bei 9,25 Prozent. Nachdem die niederländische Rabobank in der Vorwoche eine Anleihe in schwedischen Kronen emittierte, kam in dieser Woche eine Anleihe in norwegischen Kronen (NOK) hinzu (WKN: A0VRF2). Die 4-jährige Anleihe verfügt über einen festen Kupon von 4,00 Prozent und kann zu 10.000 NOK nominal erworben werden. Mit einer Anleihe der ÖBB Infrastruktur AG, kann seit dieser Woche eine Anleihe des größten österreichischen Eisenbahngesellschaft gehandelt werden (WKN: A1GTJD). Bei einem festen Kupon von 3,625 Prozent kann die Schuldverschreibung zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal erworben werden. Fällig wird das Papier zum 13. Juli 2021. Den Abschluss in dieser Woche bildet eine Anleihe mit 6,5 Jahren Laufzeit der BMW Finance (WKN: A1GT10). Der feste Kupon beträgt 3,625 Prozent, während die Schuldverschreibung zu 1.000 Euro nominal erworben werden kann. Neues Anleihenformat beim Deutschen Anlegerfernsehen: In der Nacht auf Freitag verstrich die nächste Frist zur Einigung im US-Schuldenstreit. Überraschend sagten die US-Republikaner eine für Donnerstagabend angesetzte Abstimmung über einen Beschluss zur Anhebung der Schuldengrenze einfach ab. Langsam aber sicher wird es eng für die USA. Aber was wären eigentlich die Folgen einer US-Pleite? Lässt sich eine solche überhaupt abschätzen? Michael Bloss, Finanzexperte & EIFD-Direktor zu Gast bei DAF-Anleihenforum. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5854 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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