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G-7-Gipfel, Stark-Rücktritt, Rösler-Interview: Die Ereignisse vom Wochenende, lieferten genügend Input für einen turbulenten Auftakt in die Börsenwoche.
„Starks Rücktritt ist ein Schock für die EZB und die Deutschen“ konstatiert Prof. David Marsh in „Welt-Online“. Die Marktteilnehmer sahen dies ähnlich: Im Zuge der Meldung kam der Euro gegenüber dem US-Dollar verstärkt unter Abgabedruck, die Aktienkurse reagierten mit teilweise erheblichen Kursverlusten. Innerhalb der europäischen Notenbank galt Stark als Dogmatiker und Mahner. Der Ökonom trat in Reihen der EZB immer wieder dafür ein den Fokus der EZB auf die ureigenste Aufgabe der Notenbank zu richten und das primäre Ziel der Geldwertstabilität nicht aus den Augen zu verlieren. Wie bereits Axel Weber und sein Nachfolger bei der deutschen Bundesbank Jens Weidmann, galt Stark als vehementer Kritiker der Anleihenkäufe durch die EZB. „Aus persönlichen Gründen…“, trat Jürgen Stark vergangenen Freitag von seinem Amt als EZB-Chefvolkswirt zurück. Beim Treffen der sieben führenden Industrienationen rangen sich die teilnehmenden Vertreter der Runde zur aussageschwachen Formulierung durch „für starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum“ sorgen zu wollen. Hier verpassten die G-7-Staaten klare Worte zur Lösung der Schuldenkrise zu finden. Klare Worte wiederum fand Philipp Rösler, der als erster deutscher Minister die beiden Wörter „Insolvenz“ und „Griechenland“ in einem Satz gebrauchte. „Um den Euro zu stabilisieren, darf es auch kurzfristig keine Denkverbote geben […] Dazu zählt notfalls auch eine geordnete Insolvenz Griechenlands, wenn die dafür notwendigen Instrumente zur Verfügung stehen“, so der Bundeswirtschaftsminister in einem Gastbeitrag in der „Welt“. Galt es – bislang zumindest – innerhalb der deutschen Politik als tabu, offen über einen möglichen Bankrott der Hellenen zu spekulieren, scheint in Teilen zumindest ein Umdenken stattzufinden. Ein Umdenken, das einigen Marktteilnehmern gar nicht zu gefallen scheint. Die Melange aus dem politischen Paradigmenwechsel, sowie erneut bedenklich schlechtem Zahlenmaterial aus Griechenland, zwang griechische Anleihen in die Knie: Kursverluste von teilweise über 20 Prozent. 2-jährige Papiere mit über 60 Prozent Abschlag auf ihren Nennwert. Utopische Renditeaussichten im Bereich von über 200 Prozent. Kurssprünge von bis zu 15 Prozent nach oben, sowie nach unten, illustrieren die augenblickliche Situation rund um griechische Schuldverschreibungen. Allen EZB-Bemühungen zum Trotz musste Italien bei einer Anleihenauktion zur Wochenmitte Rekordrenditen bieten, um seine Anleihen am Finanzmarkt platzieren zu können. Mit 5,6 Prozent für eine Schuldverschreibung mit fünf Jahren Laufzeit lag der Risikoaufschlag für die Italiener so hoch wie noch nie seit Einführung des Euros. Erst Anfang September kauften die europäischen Notenbanker Anleihen hoch verschuldeter Euroländer im Wert von rund 14 Milliarden Euro, um die Renditen zu drücken. Die europäische Schuldenkrise scheint nun auf die ersten Finanzinstitute überzuschwappen: Die Ratingagentur Moody’s sah sich in dieser Woche gezwungen die Bonität der beiden französischen Großbanken Crédit Agricole und Société Générale herabzustufen. Das Rating von BNP Paribas werde hinsichtlich eines „Downgrades“ überprüft. Viele französische Banken halten teilweise hohe Bestände an griechischen Schuldverschreibungen. Die griechische Emporiki ist zudem eine Tochtergesellschaft der Crédit Agricole. Die Société Générale ist außerdem an der General Bank of Greece beteiligt. Die sich erholenden Aktienmärkte setzten dem Bund-Future in der abgelaufenen Woche spürbar zu. Während das Anleihenbarometer zu Beginn der Woche erneut bis auf 138,91 Punkte in die Höhe schoss, kam es anschließend zur Korrektur, bei der zahlreiche Widerstände gerissen wurden. Im Augenblick scheint selbst ein Durchbrechen der Unterstützung bei 134,70 Zählern nicht mehr ausgeschlossen. Bondm-News Die Uniwheels Gruppe kann sich im 1. Halbjahr 2011 über weiter steigende Umsatzerlöse freuen. Wie das Unternehmen mitteilte, konnte der Konzern von der ausgezeichneten Auftragslage der vergangenen Monate profitieren und den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 27 Prozent auf 170,9 Millionen Euro steigern. Insgesamt konnten im ersten Halbjahr 3,7 Millionen Räder abgesetzt werden. Das EBITDA stieg dabei um 22 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 auf 17,2 Mio. Euro. Das EBIT lag mit 8,9 Mio. Euro sogar um 45 Prozent über dem Vergleichszeitraum. Uniwheels erzielte damit im ersten Halbjahr eine EBIT-Marge von 5,2 Prozent. Die britische Payom Tochter SOLEN Energy UK Ltd. erzielt in der Sparte kleinteiliger Photovoltaikanlagen einen Erfolg. Nach erfolgreicher Vermarktung von kleinteiligen Komplettpaketen in den letzten Wochen, konnte SOLEN Energy UK nun einen Großauftrag mit einem Umsatzvolumen von rund 10 Millionen Euro gewinnen. Die anhaltenden Marktturbulenzen machten sich auch im Bondm-Index bemerkbar. Kursverlusten am Anfang der Woche folgte die Erholung ab Wochenmitte, so dass der Index im Vergleich zu letztem Freitag aktuell mit einem leichten Minus von gut 60 Basispunkten notiert. Börse Stuttgart TV Der Druck auf Griechenland steigt erheblich! Schmeißt man die Hellenen nun endgültig aus der Eurozone oder schleppt man sie doch weiter durch? Seit heute zeichnet sich vielleicht eine Lösung ab. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy telefonierten mit dem griechischen Papandreou. Rettet jetzt ein Telefonat den Euro? Was sind die Ergebnisse der Gespräche? Ingo Ulmer, smartinvest, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6042 Neues Anleihenformat im deutschen Anlegerfernsehen Soll man Griechenland pleite gehen lassen oder nicht? Die Deutschen jedenfalls haben die Nase voll. Die Euro-Skeptiker sind klar in der Mehrheit. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge lehnen zwei Drittel der Befragten Hilfen für Griechenland und anderen Partner haben. Wie weiter in Euro-Land? Und wie sieht es an der Front der Unternehmensanleihen aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das DAF-Anleihenforum in dieser Woche. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6045 Anlegertrends Einen gravierenden Kursverfall gab es in der abgelaufenen Handelswoche bei griechischen Staatsanleihen. Während einige Spekulanten bis vor Kurzem noch den kurz laufenden Schuldverschreibungen oftmals die Treue hielten, scheint es als hätten diese sich im Verlauf dieser Handelswoche ebenfalls verabschiedet. Bundesanleihen, Bundesschatzanweisungen oder auch Bundesobligationen zählten zu den klaren Umsatzspitzenreitern im Stuttgarter Rentenhandel. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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