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Ist Griechenland bald Pleite? „Wenn wir einen Zahlungsausfall vermeiden, die Situation stabilisieren und in der Euro-Zone bleiben wollen, müssen wir umfassende strategische Entscheidungen treffen“, so der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos am Sonntag nach einer Kabinettssitzung. Der Druck auf Griechenland hat am Wochenende nochmals spürbar zugenommen, wie nicht nur Wolfgang Schäuble am Rande eines Treffens der europäischen Finanzminister in Breslau bemerkte: „Wir müssen schon darauf achten, dass Griechenland die Vorgaben erfüllt. Das schauen wir uns genau an“, so der deutsche Finanzminister. Zwar spricht in Reihen der EU-Minister niemand explizit von einer griechischen Insolvenz, doch falls in Reihen der EU wirklich Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten und die nächste Hilfstranche in Höhe von acht Milliarden Euro nicht an Griechenland ausbezahlt werden sollte, wäre ein griechischer Bankrott fast zwangsläufig die logische Konsequenz. Vieles hängt im Augenblick von der Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), Internationalem Währungsfonds (IWF) und Kontrolleuren der EU ab, die im Augenblick in Griechenland die Fortschritte zur Haushaltskonsolidierung überwacht. Sollte man zu dem Ergebnis kommen, dass Athen die Vorgaben nicht erfüllt, wird es – Stand heute – kein frisches Geld geben. Doch Griechenland bemühte sich diese Woche nach Kräften die Troika zu besänftigen, um doch noch die nächste Tranche zu erhalten: Der Steuerfreibetrag wird künftig fast halbiert, Renten werden drastisch gekürzt und der Staatsapparat soll in den kommenden Monaten massiv reduziert werden.
Irgendwie war der Schritt erwartet worden und doch überraschte der Zeitpunkt: Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) stufte vergangenen Dienstag Italien um eine Note auf „A“, nach zuvor „A+“ herab. Doch das italienische „Downgrade“ ist diesmal wirklich bemerkenswert: Wie S&P explizit bemerkt, führten diesmal weder die wirtschaftliche Struktur, noch geldpolitische Ungereimtheiten zu der Herabstufung. „Im Rahmen unserer kürzlich aktualisierten Kriterien im Bezug auf Länder-Ratings sind sowohl „politische“, als auch die anhaltende „Schuldenproblematik“, die beiden Hauptfaktoren für die Herabstufung“, heißt es in der Begründung der Ratingagentur. Mit anderen Worten: Der politischen Führung in Italien wird nicht zugetraut die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen. „Die zerbrechliche Regierungskoalition, sowie grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Regierungsführung“ würden verhindern, dass man auf die bestehenden internen, wie externen makroökonomischen Herausforderungen adäquat reagieren könne. Doch angesichts einer Staatsverschuldung von insgesamt 120 Prozent gemessen am BIP bzw. satten 1,8 Billionen Euro, sind diese „Herausforderungen“ durchaus beachtlich. Der Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW-Index) fiel in dieser Woche mit minus 43,3 Punkten auf den tiefsten Stand seit Dezember 2008. Geht es nach den befragten Finanzexperten, steht die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten vor durchaus größeren Herausforderungen. Weitaus bedenklicher als die subjektive Einschätzung von Finanzexperten ist jedoch die Tatsache, dass in dieser Woche die Risikoprämie zur Absicherung deutscher Bundesanleihen, sogenannte Kreditausfallderivate (CDS), bei 0,94 Prozent ein neues Rekordhoch markiert hat. Analysten führen diesen Anstieg auf die Gefahr zurück, dass weitere Hilfszahlungen im Rahmen der europäischen Schuldenkrise sich irgendwann negativ auf die Bonität der Bundesrepublik auswirken könnten. Am Mittwochabend stand die Fed-Zinsentscheidung auf der Agenda. Nachdem es in Jackson Hole vor einigen Wochen zu keiner weiteren geldpolitischen Lockerung kam, setzte der ein oder andere seine Hoffnungen auf den 21. September. Doch anstatt eines „Quantitative Easing III“, widmet sich die Fed jetzt der „Operation Twist“, um die lahmende US-Konjunktur wieder auf Touren zu bringen. Kern dieses „Twists“ ist die Umschichtung des Anleiheportfolios der US-Notenbank. Bis Sommer 2012 will Bernanke einmal mehr US-Staatsanleihen im Gesamtwert von rund 400 Milliarden US-Dollar kaufen, ohne jedoch weiteres Geld in die US-Wirtschaft zu pumpen. Der Bund-Future markierte in der abgelaufenen Handelswoche mal wieder ein neues Allzeithoch. Erstmals konnte das deutsche Anleihenbarometer im Handelsverlauf die Marke von 139,00 Zählern überspringen. Bondm-News Die SiC Processing GmbH (A1H3HQ) hat in dieser Woche ihren Halbjahresbericht veröffentlicht. Während der Umsatz im ersten Halbjahr um fast 20 Prozent auf 90,9 Millionen Euro ansteigen konnte, lag das Konzernergebnis mit 9,5 Millionen Euro etwas unter dem Vorjahresvergleichswert. Nach Angaben des Unternehmens wird mit einem Gesamtjahres-umsatz 2011 in Höhe von 180-190 Millionen Euro gerechnet. Die SIC Processing GmbH veröffentlichte diese Woche auch bereits ihr Folgerating. Creditreform bestätigt darin das bisherige Rating von BBB+. Auch die Solarwatt AG (A1EWPU) veröffentlichte heute ihr Folgerating. Die Creditreform Rating Agentur komm dabei zu einem Ratingergebnis von BB, was einer Verschlechterung von einem sogenannten Notch entspricht (bisher: BB+). Ebenfalls am heutigen Freitag gab die Payom Solar AG (A1H3M9) bekannt, dass der Aufsichtsrat eine Neubesetzung des Vorstandes beschlossen hat. Nach dem erfolgreichen Umbau des Unternehmens von einem nationalen Modulhändler zu einem internationalen Solarkonzern werde dieser neuen Aufstellung nun entsprechend Rechnung getragen. Angesichts der erneuten Turbulenzen an den Märkten insbesondere seit Wochenmitte hält sich der Bondm Index (SLA0BX) wie auch in den Vorwochen äußerst stabil. Im Vergleich zu letztem Freitag notiert der Index aktuell etwa 100 Basispunkte tiefer. Am gestrigen Donnerstag wurde mit 97,00 das bisherige Indextief markiert. Börse Stuttgart TV Ein “Quantitative Easing III” wird es vorerst nicht geben. Hofften einige Marktteilnehmer, dass die Fed und deren Chef Ben Bernanke spätestens jetzt weiteres Geld in die Märkte pumpen würde, so wurden diese einmal mehr enttäuscht. Oder vielleicht doch nicht? Ist die “Operation Twist” am Ende die bessere Lösung? Rald Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6069 Neues Anleihenformat im deutschen Anlegerfernsehen Griechenland spart nach Kräften, die EZB pumpt weiterhin Geld in die Finanzmärkte und doch warnt der IWF vor einer Eskalation der Schuldenkrise! Wird die Krise in der Europeripherie zu einem Problem für die gesamt Weltwirtschaft? Immerhin wurden in dieser Woche weitere Bankinstitute von einer US-Ratingagentur herabgestuft… Ralf Wiedman, Vermögensverwaltung AdVertum, zu Gast beim DAF-Anleihenforum. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6075 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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