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Diese Handelswoche war geprägt von einigen Quartalszahlen großer Unternehmen sowie Übernahmen im Energiesektor. Der Dow Jones verlor bis Mittwochabend rund 140 Punkte und stand zum Schluss bei 11.504 Punkten. Der NASDAQ verlor bis dahin 63 Punkte und schloss am Mittwoch bei 2.604 Punkten.
Am Montag gab es einige Meldungen aus dem Energiebereich. So konnte Anadarko Petroleum (WKN: 871766) mit British Petroleum (WKN: 850517) in der Rechtsstreitigkeit um die Katastrophe der Bohrinsel Deepwater Horizon eine Einigung erzielen. Demnach zahlt Anadarko 4 Milliarden Dollar an BP und gibt somit die Verantwortung an dem Unfall an die Briten ab. Da nun diese Unsicherheit aus dem Markt ist, kletterte die Aktie von Anadarko um über fünf Prozent. Auch die BP-Aktie konnte zulegen. Mit Quartalszahlen wartete ebenfalls Halliburton (WKN: 853986) auf. Da diese unter den Erwartungen des Marktes ausfielen, wurde die Aktie um fast acht Prozent zurückgenommen. Des weiteren wurden im Bereich der Energieversorger zwei Übernahmen bekanntgegeben. Rund 4,4 Milliarden Dollar oder 36,50 Dollar pro Aktie in bar bietet der Norwegische Ölkonzern Statoil (WKN: 675213) für die Expolorationsfirma Brigham (WKN: 906953). Die Norweger gaben darüber hinaus bekannt, dass sich diese Übernahme oberhalb eines Ölpreises von 60 Dollar rechnet. Der zweite Deal war wertmäßig von einem anderen Ausmaß. Der Anbieter von Gasleitungen Kinder Morgan (WKN: 885163) unterbreitete dem Konkurrenten El Paso (WKN: 915925) ein Übernahmeangebot von insgesamt 21 Milliarden Dollar. Konkret bedeutet dies, dass man für eine El Paso Aktie 14,65 Dollar in bar sowie 0,4187 Kinder Morgan Aktien mit einer zusätzlichen Option bekommt. Kinder Morgan zahlt eine Prämie von 37 Prozent auf den Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Aus einem freundlichen Gesamtmarkt ragte das Minus von fünf Prozent bei IBM (WKN: 851399) heraus. Der Grund hierfür waren die Quartalszahlen, die am Vorabend veröffentlicht wurden. Auch wenn die Jahresprognose angehoben und die Umsatzerwartungen erfüllt wurden, trennten sich die Marktteilnehmer nach dem Erreichen neuer Höchststände von dem Papier. Zu den Gewinnern des Tages gehörte die Aktie von Goldman Sachs (WKN: 920332) mit einem Kursanstieg von über fünf Prozent. Auch wenn im vergangenen Quartal ein Verlust von fast 400 Millionen Dollar ausgewiesen wurde, hatten die Marktteilnehmer offenbar mit einem größeren Verlust gerechnet. Auch die Zahlen von Bank of America (WKN: 858388) fielen, wenn auch durch Einmaleffekte, besser als erwartet aus, so dass die Aktie um drei Prozent anzog. Nach Quartalszahlen zeigte sich die Aktie von Harley Davidson (WKN: 871394) um sieben Prozent leichter. Am Mittwoch fiel besonders das Minus von zwei Prozent im NASDAQ auf. Die Ursache war schnell gefunden, wenn man auf den Aktienkurs der Apple Aktie (WKN: 865985) schaute, die im NASDAQ die größte Gewichtung hat. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Handelsende die Zahlen des vergangenen Quartals vorgelegt und dabei die Schätzungen des Marktes nicht erfüllen können. Die Aktie musste einen Kursrückgang von über fünf Prozent hinnehmen. Dagegen hielt das Zahlenwerk von Intel (WKN: 855681) den Erwartungen der Anleger stand. Sowohl der Gewinn als auch der Umsatz schlugen die Prognosen deutlich, so dass die Intel Aktie um 3,6 Prozent nach oben klettern konnte. Aufgrund instabiler Gesteinsformationen muss der kanadische Goldminenbetreiber Agnico-Eagle Mines (WKN: 860325) die Produktion in der Goldex-Mine, die in der kanadischen Provinz Quebec liegt, mit sofortiger Wirkung einstellen. Laut Expertenbericht sind verschiedene Gesteinsschichten so instabil, dass jederzeit Grundwasser in die Mine eindringen könnte und die Sicherheit, der dort arbeiteten Bergleute nicht mehr im ausreichenden Maß gewährleistet sei. Das Management des Bergbauunternehmens lässt durch Experten prüfen, ob eine Wiederaufnahme der Produktion zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist. Aufgrund des sofortigen Produktions-Stopps wird das komplette Investment in Höhe von 260 Millionen Dollar abgeschrieben. Die Aktie wurde am gestrigen Handelstag ordentlich abgestraft und verlor in der Spitze knapp 20 Prozent auf 46 US-Dollar (33,30 Euro). Eine etwas schwächere Handelswoche hat die Börse in Tokyo hinter sich und der Nikkei 225 verliert 141 Zähler und geht mit 8.682 Punkten aus dem Handel. Die Umsätze waren äußerst dünn und der Dienstag war der umsatzschwächste Handelstag des ganzen Jahres. Die Abschläge gingen durch alle Branchen, hielten sich aber dennoch in Grenzen. Keine guten Nachrichten kamen in dieser Woche von Olympus Corp. (WKN: 856840). Die bei uns vor allem als Kamerahersteller bekannte Firma verlor in dieser Woche 47 Prozent an Wert und der Präsident Michael Woodford musste zurücktreten. Auslöser war, dass die Firma zugeben musste, dass sie außergewöhnlich hohes Beraterhonorar bei einer Firmenübernahme gezahlt hat. Normalerweise liegt die Höhe des Honorars bei circa ein Prozent des Übernahmepreises, bei Olympus wurden in etwa 36 Prozent bezahlt. Der Übernahmepreis betrug zwei Milliarden US-Dollar und der Beraterfirma wurden 687 Millionen US-Dollar Honorar bezahlt. Die Börsenaufsicht wurde eingeschaltet und auch die Staatsanwaltschaft beginnt mit ihren Ermittlungen. Wiederum wird Olympus Corp. jetzt als Übernahmekandidat gehandelt. Olympus Corp. ist der weltgrößte Hersteller von Endoskopen; die Firma verkauft mehr Endoskope als alle drei größten Konkurrenten zusammen. Sollte eine Übernahme auf diesem Niveau stattfinden, würde der Erwerber einen Preis zahlen der nur einem Drittel des Wertes der gesamten Medizinsparte entsprechen würde. Als mögliche Interessenten werden Canon Corp. (WKN: 853055) aus Japan genannt und auch Johnson & Johnson (WKN: 853260) aus den USA genannt. Nestle (WKN: A0Q4DC) gab diese Woche seine Zahlen für die ersten neun Monate bekannt und konnte ein solides Ergebnis vorweisen. So konnte in diesem Jahr bisher ein organisches Wachstum von 7,3 Prozent erzielt werden, allerdings verringerte sich der Gruppenumsatz auf 60,89 Milliarden Franken von 70,40 Milliarden Franken in der gleichen Vorjahresperiode. Zu schaffen macht hierbei dem Schweizer Unternehmen der starke Franken und auch die Trennung der Augenheilmittel-Tochter Alcon letztes Jahr. Insgesamt gesehen war dieser Rückgang von Analysten aber erwartet worden und lag sogar noch besser als die Schätzungen. Der Konzern blickt auch weiterhin positiv in die Zukunft und geht davon aus, das langfristige Ziel eines Wachstums von fünf bis sechs Prozent zu überbieten. Schließlich tendierte die Aktie zum Börsenstart innerhalb eines schwachen Marktes mit leichten Abschlägen. Mit einem Kursplus von zeitweise fast zehn Prozent überraschte Nokia (WKN: 870737) mit besser als erwarteten Quartalszahlen die Aktienmärkte. Der Gewinn betrug für das 3. Quartal 0,03 Euro pro Aktie. Im Vorjahr betrug er noch 0,14 Euro. "Man sollte sich von veröffentlichen Zahlen nicht zu sehr beeindrucken lassen. Die Erwartungen waren im Vorfeld schon enorm niedrig, man rechnete mit einem Verlust pro Aktie von -0,01 Euro. Eine hohe Anzahl von Mobilfunkgeräte der Niedrigpreisklasse wurde vor allem in den Schwellenländer abgesetzt. Der Verkauf von margenträchtigeren Smartphones lief ebenfalls etwas besser als vermutet, allerdings besteht hier noch enormes Aufholpotential. In Kürze wird Nokia die ersten Geräte mit dem neuen Windows Betriebssystem auf den Markt bringen. Die Hoffnungen sind groß, mit diesem neuen Betriebssystem wieder Marktanteile im Smartphone-Segment hinzugewinnen zu können", erklärte Steffen Kircher von der Baader Bank AG in Stuttgart. Kommentare zu den aktuellen Zahlen von Apple im TV-Interview mit Roland Hirschmüller von der Baader Bank: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6201 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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