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Eigentlich ist die Handelswoche in den USA bereits am Mittwochabend gelaufen. Am Donnerstag feiern die Amerikaner „Thanksgiving“ und viele von ihnen nutzen die Gelegenheit zu einem verlängerten Wochenende. Am Freitag findet nur eine verkürzte Handelssitzung statt. Die Bewegung des Marktes bis zum Mittwoch war jedoch beachtlich. Der Dow Jones verlor innerhalb von nur drei Tagen rund 540 Punkte und beendete den Handel am Mittwoch bei 11.257 Punkten. Wie in den Wochen zuvor belastete die Schuldenkrise in Europa und vor der eigenen Haustür die Märkte in den USA.
Die Woche begann bereits mit deutlichen Kursabschlägen. Denn die bereits sicher geglaubte Einigung über die Schuldenkrise in den USA scheiterte und bedarf wohl weiterer Verhandlungen. Zudem sorgte eine mögliche Herabstufung Frankreichs für zusätzliche Verunsicherung. Im Pharmabereich hat Gilead Sciences (885823) am Montag die Übernahme von Pharmasset (A0MM8B) bekannt gegeben. Das Angebot beträgt 137 Dollar in bar für jede Aktie von Pharmasset und beläuft sich damit auf ein Gesamtvolumen von 11 Milliarden Dollar. Als Reaktion darauf verloren die Aktien von Gilead rund neun Prozent an Wert und die Aktie von Pharmasset schoss um 85 Prozent nach oben. Nach der Schlussglocke veröffentlichte Hewlett Packard (851301) die Quartalszahlen. Die Erwartungen des Marktes konnten überboten werden. Der Ausblick jedoch mahnte zur Vorsicht. Die Aktie reagierte am Dienstag mit einem kleinen Minus von nahezu einem Prozent. Auf die Zahlen von Campbell Soup (850561), die in Deutschland durch die Marke Erasco bekannt sind, reagierten die Marktteilnehmer enttäuscht und drückten die Aktie um fünf Prozent nach unten. Auch die Zahlen von Netflix (552484), dem Online-DVD-Verleiher, empfanden die Anleger als enttäuschend. Die Aktie notierte fünf Prozent leichter. Dagegen gab es positive Nachrichten vom Medizintechnikhersteller Medtronic (858486), dessen Zahlen über den Erwartungen des Marktes lagen. Die Aktie stieg um sechs Prozent, nach dem auch der Jahresausblick angehoben wurde. Auch zur Wochenmitte legte der Aktienmarkt den Rückwärtsgang ein. Als zusätzliche Belastung wurden Konjunkturdaten aus Europa und China empfunden. Gegen den Trend konnte die Aktie von Deere (850866) um fast vier Prozent zulegen. Der größte Hersteller der Welt im Bereich Landmaschinen konnte die Erwartungen des Marktes deutlich übertreffen. Statt 1,43 Dollar erzielte Deere im vergangenen Quartal einen Gewinn von 1,62 Dollar pro Aktie. Börse Stuttgart TV: Fitch droht den USA “Nach dem Scheitern der Sparkommission sind die USA wieder in den Fokus der Finanzmärkte gerückt. Die Ratingagentur Fitch droht nun damit, den Ausblick für die Bewertung der Kreditwürdigkeit auf negativ zu senken… Muss man sich nun um die USA Sorgen machen? Roland Hirschmüller von der Baader Bank sprach darüber bei Börse Stuttgart TV. Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6369 Auch die Stimmung am japanischen Aktienmarkt war in dieser Woche alles andere als gut. Der Nikkei225 schloss am Donnerstag bei 8.165 Punkten auf dem tiefsten Stand seit März 2009 und verlor im Wochenvergleich 314 Zähler. Zu den großen Verlierern zählten vor allem die Exportwerte. Die europäische Schuldenkrise und das amerikanische Verbraucherverhalten bereiten große Sorgen. Es wird befürchtet, dass die Absätze in diesen beiden wichtigen Regionen spürbar nachlassen könnten. Fujitsu Ltd. (855182) verloren fünf Prozent an Wert, genau so wie Toyota Motor Corp. (853310), die auf einem 52-Wochen-Tief schlossen. Ziemlich unter die Räder kamen in dieser Woche auch die Aktien des größten japanischen Brokers Nomura Holdings (857054). Anleger verkauften die Aktien aus Angst vor einer Gewinnwarnung. Der Wochenverlust beträgt fast zehn Prozent. Die gesamte Brokerbranche leidet natürlich unter den seit geraumer Zeit sehr schwachen Börsenumsätzen und der japanische Primus wird dabei besonders stark abgestraft. In beeindruckender Art und Weise hat sich der Aktienkurs von Olympus Corp. (856840) wieder erholen können. Von ihrem Tiefstkurs, der am 11. November bei 460 Yen lag, konnten sich die Aktien bis heute auf 1.019 Yen erholen. Zurückzuführen ist dies auf die Hoffnung, dass ein Delisting an der Börse in Tokio doch noch verhindert werden kann. Viele Analysten sehen das aber sehr skeptisch, so dass die Erholung letztlich mit großer Vorsicht zu genießen ist. Die österreichische Raiffeisen Bank International (A0D9SU) hat im dritten Quartal 2011 einen Gewinn von 130 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 311 Millionen Euro ausgewiesen. Analysten gingen jedoch von einem schlechteren Ergebnis aus. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde leicht gesenkt. Dennoch stieg die Aktie nach dieser Meldung um mehr als fünf Prozent auf zuletzt 14,90 Euro. Investoren reagierten am Dienstag schockiert über die neuen Hiobsbotschaften bei Thomas Cook (A0MR3W). Europas zweitgrößter Reiseveranstalter, mit Hauptsitz in London, benötigt dringend neue Kredite. Dem hochverschuldeten Konzern macht die Zurückhaltung seiner Kunden in Großbritannien, die Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika und die allgemeinen Marktturbulenzen zu schaffen. Nach der Ankündigung von Thomas Cook, die Geschäftszahlen für das am 30. September 2011 beendete Geschäftsjahr 2010/2011 zu verschieben, stürzte der Aktienkurs am Dienstag Vormittag um 75 Prozent auf ein neues Rekordtief von 0,12 Euro ab. Unter extrem hohen Umsätzen konnte sich die Aktie bis zum Donnerstag auf 0,16 Euro leicht erholen. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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