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In der abgelaufenen Handelswoche wollten mit Italien, Frankreich, Belgien und Spanien gleich vier, zuletzt leidgeprüfte Staaten Anleihen emittieren. Italien machte am Dienstag den Anfang und konnte am Markt Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit im Gesamtwert von rund 7,5 Milliarden Euro platzieren. Analysten bewerteten die Auktion als Indiz dafür, dass Rom seinen „Kredit“ auf dem Finanzmarkt noch nicht gänzlich verspielt hat. Allerdings mussten die Südeuropäer erneut Renditen von über sieben Prozent für ihre 10-jährigen Papiere bieten, um letztlich genügend Käufer zu finden. Dass Italien noch längst nicht über den Berg ist, veranschaulicht zudem der Umstand, dass die 3-jährigen Schuldverschreibungen fast 0,5 Prozent über Papieren mit zehn Jahren Laufzeit rentierten. Eine solche Konstellation ist nur äußerst selten am Rentenmarkt anzutreffen und suggeriert eine große Unsicherheit bezüglich der kurz- bis mittelfristigen Bonität des Schuldners. Kurz: Viele Anleger rechnen damit, dass Italien in naher Zukunft nicht in der Lage sein wird, seine Schulden zu begleichen.
Die US-Ratingagentur Fitch, senkte als Folge der vorerst gescheiterten Haushaltssanierung den Ausblick für die USA von „stabil“ auf „negativ“. Die Agentur erklärte, dass ihr Vertrauen in die politischen Akteure schwinde, die notwendigen Reformmaßnahmen in Bälde umsetzen zu können. Im Zuge dessen sei nicht gesichert, dass den USA auch mittelfristig das Gütesiegel „AAA“ zugestanden werden könne. Nachdem Standard & Poor’s (S&P) den USA bereits vor Wochen die Top-Bonität entzogen hatte, wurde die Nachricht von Fitch am Markt relativ gelassen aufgenommen. Von weit größerer Tragweite war der wahre Herabstufungsreigen internationaler Großbanken durch Standard & Poor’s zur Wochenmitte. Während deutsche Institute noch vergleichweise glimpflich davon kamen, wurden immerhin gleich 15 der 37 größten Banken der Welt einem „downgrade“ unterzogen. S&P begründet die Maßnahme mit neuen Bewertungskriterien, die nun auch verstärkt das wirtschaftliche Umfeld des Heimatlandes der Institute mit in die Bewertung einbeziehen würden. Allerdings kommt diese Neubewertung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Das Misstrauen am Interbankenmarkt nimmt weiter zu. So liegen die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB wieder hart an der 300 Milliarden Euro Marke und damit fast so hoch wie zuletzt im November 2010. Normalerweise vermeiden Geschäftsbanken derartige Einlagen bei der EZB, da die Konditionen für die Institute vergleichsweise ungünstig sind. Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise, höherer Eigenkapitalrichtlinien und eher negativer Konjunkturaussichten trauen einige Banken ihren Konkurrenten nicht so recht über den Weg. Eine große Gefahr dieser Entwicklung besteht empirischen Erfahrungen zufolge darin, dass im Zuge dessen auch die Kreditvergabe an Private beziehungsweise Unternehmen leiden könnte. In diesem Zusammenhang muss die konzedierte Aktion westlicher Notenbanken zur Wochenmitte gesehen werden. Einigermaßen überraschend einigten sich die Fed, die EZB, sowie die Währungshüter Großbritanniens, Kanadas, Japans und der Schweiz den Banken unter die Arme zu greifen. Die Notenbanker verständigten sich darauf, die Regeln für sogenannte Dollar-„Swap“-Geschäfte neu zu ordnen. Vereinfacht dargestellt bedeutet die Neuregelung, dass das Geldleihen auf dem Interbankenmarkt erleichtert und die Liquidität am Finanzmarkt erhöht wird. Medienberichten zufolge habe sich mindestens eine internationale Großbank zuletzt in akuter Schieflage befunden. Allerdings fordern die ständig neuen „Liquiditäts-Programme“ ihren Tribut: Wie Eurostat in dieser Woche mitteilte, verharrt die Inflationsrate im Euroraum auf einem unverändert hohem Niveau von 3,0 Prozent. Das Ziel der EZB die Teuerungsrate bei etwas unter 2,0 Prozent stabil zu halten, wird somit erneut verfehlt. Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich von all den Turbulenzen unbeeindruckt: „Die Arbeitslosigkeit geht zurück, die Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen weiter, und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist gestiegen“, so BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt gegenüber Reuters. Derzeit sind 2,913 Millionen Menschen in Deutschland Arbeitslos, was einem Rückgang von 0,1 Prozent auf 6,4 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht. Zum Abschluss der Handelswoche konnten auch Frankreich und Spanien ihre Papiere ohne Probleme platzieren. Die Emissionen waren in beiden Fällen dreifach überzeichnet. In beiden Fällen gingen die Renditeaufschläge deutlich zurück. Bondm-News Trotz eines leicht schwächeren dritten Quartals konnte die BeA-Gruppe (A1H3GE) ihren Umsatz bis September 2011 um 8,5 % steigern. Ein noch besseres Ergebnis wurde nur durch die sich ab Sommer eintrübenden Konjunkturaussichten verpasst. International zeigt man sich ebenfalls gut aufgestellt: In Frankreich, Spanien und den USA konnten Zuwachsraten von 12%-18% erreicht werden. Die Payom Solar AG (A1J3M9) musste im dritten Quartal einen Umsatzeinbruch verkraften. In Folge der Nachfrageschwäche und der Neubewertung von Umsatz- und Ergebnisbeiträgen aus laufenden Projekten erzielte die Gesellschaft nach neun Monaten bei einem Konzernumsatz von 51,40 Mio Euro ein negatives EBIT von 13,80 Mio. Euro. Laut Claas Fierlings, CFO der Payom Solar AG habe die Gesellschaft nach der grundsätzlichen Bereinigung den wirtschaftlichen Tiefpunkt hinter sich gelassen. Im laufenden vierten Quartal habe sich das Geschäft wieder deutlich belebt. Die Nabaltec AG (A1EWL9) konnte im dritten Quartal ihren Wachstumskurs fortsetzen. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 23,1% auf 100,7 Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich von 2,0 Mio. Euro auf 6,20 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund hält die Gesellschaft am ausgegebenen Ertragsziel für 2012 fest. KTG Agrar AG (A1ELQU) hat die Ernte für 2011 erfolgreich eingefahren und bereits zu guten Preisen absetzen können. Mehr als 450.000 Tonnen Silage hat das Unternehmen für die eigene erneuerbare Energieproduktion eingelagert. Währenddessen baut KTG Agrar die Biogasproduktion weiter aus. Mehrere neue Anlagen wurden ans Netz angeschlossen und die Marke von 20 Megawatt geknackt. Börse Stuttgart TV Die Schleusen sind geöffnet: Im Kampf gegen die Schuldenkrise haben gestern die wichtigsten Notenbanken reagiert. In einer gemeinsamen Aktion soll sichergestellt werden, dass Banken und weitere Wirtschaftsbereiche mit ausreichend Liquidität versorgt werden. Eine Rezession soll um jeden Preis verhindert werden. Allerdings sieht Dietmar Zantke von Zantke Asset Management im Interview mit Börse Stuttgart TV noch keinen Grund für Euphorie… https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6419 Mit Frankreich, Belgien, Italien und Spanien wollten in dieser Woche gleich vier, zuletzt strauchelnde Staaten Anleihen platzieren. Die gute Nachricht: Alle Länder fanden genügend Abnehmer für ihre Papiere. Die schlechte Nachricht: Italien beispielsweise musste Renditen von über sieben Prozent bieten. Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Entspannt sich die Situation am Rentenmarkt ein wenig? Das DAF-Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6422 Anlegertrends Die geplante Umstrukturierung bei Praktiker kommt bei den Anlegern bislang nicht gut an. Medieninformation zufolge könnten in den kommenden Monaten ca. 30 bis 35 Filialen geschlossen werden, was einen entsprechenden Abbau von Arbeitsplätzen nach sich ziehen würde. Die geplante Umstrukturierung will man sich in der Chefetage von Praktiker offenbar rund 300 Millionen Euro kosten lassen. Woher dieses Geld bei der finanziell stark angeschlagenen Baumarkt-Kette kommen soll, ist bislang jedoch völlig unklar. Während die Aktie seit Jahresbeginn rund 80 Prozent an Wert verloren hat, schlägt die Unsicherheit mittlerweile auch auf die Anleihe von Praktiker durch (A1H3JZ), weshalb sich seit einigen Tagen zahlreiche Anleger in Stuttgart von dem Papier trennen. Ebenfalls im Fokus der Anleger stand in den vergangenen Tagen eine Anleihe von Thomas Cook (A1AWH8). Nachdem in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass das Unternehmen offenbar kurz vor der Insolvenz stünde, rauschte der Anleihenkurs bis auf 27 Punkte nach unten. Nachdem sich nun eine Rettung des Touristik-Konzerns abzeichnet, kann sich die Anleihe wieder leicht erholen und rentiert wieder deutlich über ihren Tiefstständen der Vorwoche. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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