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„Es hieß immer, wenn man ein Land gehen lässt oder es um Austritt bittet, stürzt das gesamte Gebäude ein. Das stimmt einfach nicht.“ Wenngleich Neelie Kroes – immerhin Vizechefin der EU-Kommission – ihre Worte später als „unglücklich“ bezeichnen sollte, wurde in dieser Woche doch deutlich, dass der Wind für Griechenland rauer wird. Bereits am vergangenen Wochenende sprach Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker in einem „Spiegel“ Interview offen von der Möglichkeit, Griechenland in den Staatsbankrott zu verabschieden: „Wenn wir feststellen sollten, dass alles schiefgeht in Griechenland, dann würde es kein neues Programm geben, dann hieße das, dass im März die Pleiteerklärung erfolgt“, so der Luxemburger gegenüber dem Magazin. Dass gleich zwei europäische Spitzenfunktionäre derartige Aussagen treffen ist neu, doch es zeigt auch, dass ein Austritt beziehungsweise ein Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone in den Reihen der Politik nicht mehr als gänzlich ausgeschlossen angesehen wird.
Zum Wochenauftakt gab es jedoch erst einmal wieder Verwirrung um Griechenland. Ließ Athen eine von der EU gesetzte Frist zur Einigung hinsichtlich Schuldenschnitt und weiterer Reformmaßnahmen ergebnislos verstreichen? War alles nur ein Missverständnis wie Griechenlands Premier Papademos erklärte? Am Rentenmarkt jedenfalls sorgten die sich in die Länge ziehenden Verhandlungen zwischen der Troika und Griechenland, für leichte Kursgewinne beim Bund-Future. Die Rendite der 10-jährigen Benchmark sank um 5 Basispunkte auf 1,89 Prozent. Am Dienstag legte ein von den griechischen Gewerkschaften initiierter Generalstreik das Land lahm. Erneut wurden die Verhandlungen zwischen der Regierung und der Opposition verschoben. Nach einem Sitzungsmarathon am Mittwochabend, sickerten am Donnerstag erste Details zu Athens – doch noch – verabschiedetem Sparpaket durch. Die Eckpunkte in Kürze: Der Mindestlohn in Griechenland soll um 22 Prozent auf nur mehr 590 Euro nach unten revidiert werden – bei Arbeitnehmer unter 25 Jahren sollen die Kürzungen noch drastischer ausfallen. Die Renten von Banken und Versorgern sollen um gleich 15 Prozent gekürzt werden. Zudem sollen in den kommenden drei Jahren gleich 150.000 Beamte entlassen werden. Bislang sollen durch diese Maßnahmen insgesamt 3,0 Milliarden Euro eingespart werden; weitere 300 Millionen sollen durch eine Rentenreform hinzukommen. Die Gesamtsumme entspricht rund 1,3 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung Griechenlands. Zum Vergleich: Würde man Deutschland zu Einsparungen in Höhe von 1,3 Prozent des BIP verpflichten, so müsste der deutsche Staat rund 32,5 Milliarden Euro einsparen… Wenig Neues förderte die EZB-Sitzung in der abgelaufenen Woche zu Tage. Wie im Vorfeld erwartet, wird der Leitzins weiterhin bei 1,0 Prozent belassen. Zwar sorgten jüngste EU-Konjunkturdaten zuletzt immer wieder für eine positive Überraschung, doch die Unsicherheit rund um die Rettung Griechenlands, mögen die Notenbanker veranlasst haben, erstmal keine weiteren Zinsschritte zu unternehmen. Aufkeimenden Spekulationen, wonach sich die EZB ebenfalls an einem Schuldenschnitt für Griechenland beteiligen könnte – die europäischen Notenbanker haben griechische Anleihen in einem Gegenwert von gut 50 Milliarden Euro in ihren Büchern stehen – erteilte Mario Draghi eine klare Absage. Vor diesem Hintergrund geriet der Bund-Future in der abgelaufenen Handelswoche unter leichten Abgabedruck. Allerdings scheint die Marke von 137,00 Punkten vorerst nicht in Gefahr zu sein. Bondm-News Die vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2011 der 3W Power S.A/AEG Power Solutions BV (A1A29T) wurden gestern veröffentlicht. Das Unternehmen konnte ein Umsatzwachstum von knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. Das EBITDA beträgt voraussichtlich 53,1 Mio., 2010 war das EBITDA negativ -23,90 Mio. Das Bietigheim-Bissinger Unternehmen Dürr AG (A1EWGX) hat 15% der Anteile des Wärmetauscher-Spezialisten HeatMatrix übernommen. Die Dürr AG erweitert ihr Angebot für die Rückgewinnung von Wärme in industriellen Prozessen. In der Energieeffizienztechnik sollte die Technologie von HeatMatrix das Unternehmen, auch im Hinblick auf weitere anstehende Akquisitionen und sich daraus ergebende Synergieeffekte, einen guten Schritt voran bringen. Auf der Messe Fruit Logistica präsentiert die KTG Agrar AG (A1ELQU) ihre erweiterte Produktpalette. Mit weiteren Bio-Gemüse-Produkten wie Kartoffeln, Möhren und Zwiebel baut die Gesellschaft ihre Produktpalette entlang der Wertschöpfungskette weiter aus. Durch die Veredelung der Produkte und den Direktverkauf an den Handel erreicht die KTG Agrar AG nicht nur neue Märkte, sondern bildet die Grundlage für weiteres profitables Wachstum. NEU für Bondm Anleihen: Wöchentliche EDG Risikoklassifizierung basierend auf dem allgemeinen Markzins sowie der jeweiligen aktuellen Anleiherendite berechnet die EDG AG wöchentlich eine Risikobewertung für jede einzelne, in Bondm, gelistete Anleihe und ordnet das Ergebnis einer Klasse von 1 (sicherheitsorientiert) bis 5 (spekulativ) zu. Die jeweils am ersten Werktag einer Woche berechneten Ergebnisse werden auf dem jeweiligen Anleihefactsheet dargestellt. „Mit den neuen Risikokennziffern schaffen wir zusätzliche Transparenz im Handelssegment Bondm. Das Instrument ermöglicht den Anlegern, das sich dynamisch verändernde Risiko einer Anleihe in regelmäßigen Abständen zu bewerten”, sagt Sabine Traub, Leiterin der Primary Market Group der Börse Stuttgart. „Derzeit gibt es kein vergleichbares Risikomaß für Mittelstandsanleihen am Markt”, so Traub. Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.boerse-stuttgart.de/bon...klassifizierung Börse Stuttgart TV Nachdem seit Tagen keine Einigung erzielt werden konnte, gab es jetzt erstmal ein Aufatmen an den Finanzmärkten. Offenbar konnten sich die griechischen Parteien doch noch auf einen Kompromiss für die Umsetzung von Sparmaßnahmen einigen. Ist die Kuh in Griechenland nun erstmal vom Eis? Wie geht es jetzt weiter in Athen? Dr. Josef Kaesmaier, Chefvolkswirt bei Merck Fink & Co., bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6742 Während im vergangenen Jahr ein kleinerer Huster aus der Europeripherie ausreichte, um die Märkte in Angst und Schrecken zu versetzen, scheint 2012 eine neue Gelassenheit eingesetzt zu haben. Egal ob Herabstufungen durch US-Ratingagenturen oder ausufernde Zinsaufschläge für manchen Eurostaat, den Marktteilnehmern scheint es nichts auszumachen. Trügt der Schein? Wann ist es vorbei mit der Gelassenheit? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6741 Anlegertrends Gleich zwei Anleihen der Franz Haniel & Cie. GmbH standen in dieser Woche im Fokus der Anleger in Stuttgart. Sowohl eine Schuldverschreibung mit sechs Jahren Laufzeit (A1MLPA), als auch ein Papier mit Fälligkeit zum 01. Februar 2017 (601960), konnten bereits erste Kursgewinne einfahren und notieren jeweils oberhalb der 103,00 Punkte Marke. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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