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Die vergangene Handelswoche sollte zu einer Woche voller Ungewissheiten und Un-wägbarkeiten werden. Wie wird der Schuldenschnitt für Griechenland ablaufen? Kommt dieser überhaupt zustande? Was wären die Folgen eines Scheiterns? Dementsprechend sprießen die Spekulationen und Gerüchte. Am deutschen Aktienmarkt war die Nervosität besonders greifbar, wovon einmal mehr der Bund-Future profitieren konnte, der in dieser Woche ein neues Allzeithoch verzeichnen konnte.
Montag: Zu Wochenbeginn fand ein Papier des Internationalen Bankenverbandes (IIF) den Weg in die Medien, indem eindringlich vor den Folgen eines unkontrollierten grie-chischen Staatsbankrotts gewarnt wurde. Zwar konnten die Analysten des IIF die Kos-ten ebenfalls nicht genau berechnen, da das Planspiel aus zu vielen variablen besteht, doch „es ist kaum absehbar, dass sie unter 1.000 Milliarden Euro lägen“, heißt es in dem Dokument. Während die unmittelbaren Kosten, also die direkten Verluste bei griechischen Staatsanleihen wohl noch zu verkraften wären, warnt der IIF insbesonde-re vor den Drittrundeneffekten. Sollte der Schuldenschnitt scheitern, so müsse sich der Finanzmarkt auf einen drohenden Flächenbrand einstellen. Allein Portugal und Irland würden in den nächsten fünf Jahren weitere knapp 380 Milliarden Euro an Fi-nanzhilfen benötigen, schätzen die Experten. Spanien und Italien müssten mit zusätz-lich 350 Milliarden Euro gestützt werden. Diese rund 700 Milliarden wären jedoch erst der Anfang: Zahlreiche Finanzinstitute müssten erneut auf staatliche Hilfen zurück-greifen, Europas Staaten müssten weitere Einsparungen vorantreiben, Steuern erhö-hen, Ausgaben kürzen. Infolgedessen würde der Binnenkonsum einbrechen. Soziale und gesellschaftliche Konfliktlinien würden aufbrechen. Kurz: Europa stünde vor dem Abgrund und würde die gesamte Weltwirtschaft mit sich reißen. Konsequent zu Ende gedacht, sei bei einer unkontrollierten Pleite mit einer akuten Weltwirtschaftskrise zu rechnen. Alles nur Panikmache, um den Druck auf die Schuldner zu erhöhen? Mittwoch: Zumindest bis Mittwoch schienen die Warnungen des IIF nicht wirklich gefruchtet zu haben. Wie der Bankenverband am Nachmittag mitteilte, hätten bis dato nicht einmal 40 Prozent der Gläubiger dem Schuldenschnitt zugestimmt. Das Problem für Griechenland wäre in diesem Fall, dass die nachträglich eingeführten CAC-Klauseln (siehe Bondsweekly KW 09) nicht gezogen werden könnten. Hierfür bräuchte Griechenland eine Beteiligung von mindestens 60 Prozent. Die Uhr tickte am Mittwoch nochmals etwas schneller… Donnerstag: Am Morgen teilte ein griechischer Beamter (erstaunlicherweise kannte niemand diesen Mann) mit, dass man optimistisch sei, dass der Schuldenschnitt zustande kommt. Bislang hätten deutlich mehr Gläubiger dem Umtauschangebot zugestimmt, als in der Presse kolportiert. Man sei durchaus optimistisch, dass man bis 21:00 Uhr genügend Zustimmung für einen Schuldenschnitt bekommen werde. Am Aktienmarkt machte sich ein wenig Optimismus breit. Nachdem der DAX am Dienstag noch gut drei Prozent an Wert verlor und somit sein größtes Minus in diesem Jahr hinnehmen musste, konnte der deutsche Leitindex am Donnerstag wieder um knapp zwei Prozent zulegen. Der Bund-Future hingegen reagierte gelassen und hatte praktisch keine nennenswerten Bewegungen zu verzeichnen. Freitag: 85,8 Prozent der Gläubiger werden sich am Schuldenschnitt beteiligen! Wie das griechische Finanzministerium mitteilte wurden bis Donnerstagabend Anleihen im Gegenwert von rund 172 Milliarden Euro zum Umtausch angeboten. Wie Evangelos Venizelos mitteilte werde die Quote, unter Einbeziehung der CAC-Klauseln, noch auf 95,7 Prozent erhöht werden. Wie die Anwendung der „Zwang-Klausel“ von den Ratingagenturen aufgenommen wird, wird die kommende Woche zeigen. „Es ist ein historischer Moment. Wir werden damit mehr als 100 Milliarden Schulden los“, verkündete Regierungssprecher Pantelis Kapsis im griechischen Fernsehen. Im Zuge der Umschuldung werden Griechenland in den kommenden Tagen Schulden in der Höhe von 107 Milliarden Euro erlassen. Bondm-News Die Zeichnungsfrist der 8,75% Anleihe des neuen Bondm-Emittenten Ekosem Agrar GmbH (A1MLSJ) startet am 12.03.2012. Die Anleihe kann dann direkt über die Hausbank durch Übermittlung eines Kaufauftrages an die Börse Stuttgart erworben werden. Das Emissionsvolumen beträgt bis zu 50 Mio. Euro und die Laufzeit der Anleihe liegt bei 5 Jahren. Nach Ablauf der Zeichnungsfrist wird die Anleihe in das Bondm-Segment der Börse Stuttgart aufgenommen. Weitere Informationen finden Sie im Wertpapierprospekt der Anleihe. https://www.boerse-stuttgart.de/ekosem Die Ratingagentur Creditrefom stuft die Reiff-Gruppe (A1H3F2) herauf. Mit der Ratingnote BBB hat sich das Unternehmen um eine Ratingstufe von vormals BBB- verbessert. Das Unternehmen sieht damit das nachhaltige Wirtschaften und die gute Ergebnisentwicklung der letzten Jahre bestätigt und ist bestrebt die solide Entwicklung der Reiff-Gruppe weiter voranzutreiben, so der Kommentar der Geschäftsführung. Die Aktie der Dürr AG wird am 19.03.2012 in den MDAX aufgenommen. (Anleihe A1EWGX) Die Air Berlin PLC (AB100A, AB100B, AB100C) konnte im Februar ihre Auslastung erneut steigern, obwohl die Passagierzahlen in ersten zwei Monaten 2012 um 7,7 Prozent geringer ausfielen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Börse Stuttgart TV Drei starke Zahlen vor der Anleihe-Emission: Im Geschäftsjahr 2010/2011 konnte Ekosem-Agrar ihr operatives Ergebnis um sagenhafte 557% steigern. Jetzt will die deutsche Holdinggesellschaft des drittgrößten russischen Milchproduzenten Ekoniva Anleihen im Stuttgarter Bondm-Segment begeben. Wolfgang Bläsi, Geschäftsführer der Ekosem-Agrar, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6831 Die Gläubiger Griechenlands haben noch bis Donnerstag Zeit dem vorgelegten Um-tauschangebot zuzustimmen. Doch mittlerweile scheint es wieder größere Probleme zu geben, wovon insbesondere der Bund-Future profitieren kann, der in dieser Woche ein neues Allzeithoch markieren konnte. Dessen ungeachtet steht im Mittelstandseg-ment der Börse Stuttgart die erste Emission des Jahres 2012 an. Sabine Traub, Leiterin Primary Markets Group, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=6871 Anlegertrends Und es geht weiter mit den Neueinführungen von Staatsanleihen in Fremdwährung. Bereits ab der kommenden Woche können interessierte Anleger im Stuttgarter Rentenhandel auch in dänische und südafrikanische Staatsanleihen investieren. Der südafrikanische Rand (ZAR) ist ähnlich wie der Austral-Dollar eine sogenannte „Rohstoff-Währung“. Das heißt, dass der ZAR von steigenden Rohstoffpreisen gemeinhin überproportional profitieren kann. Die dänische Krone (DKK) wiederum ist stark an den Euro gebunden. De facto unterliegt die DKK dem Wechselkursmechanismus II, womit die DKK seit der Einführung des Euro direkt an dessen Kurs gebunden ist. Konkret bedeutet das, dass die reale Kursschwankung gegenüber dem Euro 2,25 Prozent nicht über bzw. unterschreiten darf. Das inhärente Währungsrisiko bei dänischen Staatsan-leihen wird somit deutlich reduziert. Nachdem eine Mehrheit der Gläubiger dem Umtauschangebot der griechischen Anleihen zugestimmt hat, soll der eigentliche Schnitt zeitnah über die Bühne gebracht werden. Stand heute, wird der Anleihetausch bereits am kommenden Montag, den 12. März erfolgen. Die neuen Anleihen werden voraussichtlich am Montag, den 12. März zum Börsenhandel eingeführt (siehe angekündigte Neuemissionen an der Börse Stuttgart). Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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