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Die spanischen Anleihen wurden von der Rating-Agentur S&P um zwei Stufen herabgestuft. Der Ausblick der Anleihen ist jetzt negativ, was die Renditen ansteigen lässt. Spanien befindet sich in einer hausgemachten Rezession. Die Immobilienpreise sinken weiter. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 24,4% ein neues Rekordhoch. Jeder Vierte der werktätigen Bevölkerung hat keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz. Die Frage ist, wie lange ein demokratisches Land eine so hohe Arbeitslosigkeit aushält. Der König geht lieber auf Elefantenjagd als neue Denkansätze in der Gesellschaft zu vermitteln.
Auch die Demokratie ist in Spanien Gefahr und nicht nur dort. Die zu hohe Arbeitslosigkeit ist ein soziales Pulverfass beim anstehenden Verteilungskampf, den es unweigerlich geben wird. Die andauernden Streikwellen legen die Wirtschaft schon jetzt lahm. Es gibt keine Wachstumsimpulse. Das Haushaltsbilanzdefizit wird trotz Sparkurs höher ausfallen als angenommen, da die Steuereinnahmen wegbrechen. Viele Unternehmen sind insolvenzgefährdet. Das Hauptproblem ist in Spanien nicht die Staatsverschuldung – die ist sogar geringer in Relation zum BSP als die in Deutschland – aber die Verschuldung der Unternehmen im Volumen von 1,4 Billionen €. Auch wackeln einige Banken und davor haben die Anleger am meisten Angst. Jede Bankenrettung ist sehr teuer, man kann auch sagen zu teuer für den Staat. Ich nehme an, dass der EFSF bzw. ESM im Sommer auch für die Rettung von Banken freigegeben wird. Angeschlagen sind vor allem spanische Sparkassen, die leichtfertig Immobilienkredite vergeben haben. Der Bausektor liegt in Spanien brach und es gibt schon einige Bauruinen. Das Gesamtvolumen der Immobilienkredite liegt bei 300 Mrd €. Relativ gesund ist noch die Traditionsbank Santander, die zuletzt sogar Filialen der SEB Bank in Deutschland aufgekauft hat und aus der Krise gestärkt hervorgehen will. Neben Spanien sind auch die Niederlande und Frankreich auf der Watch-list der Rating-Agenturen. In den Niederlanden wurde zwar nach dem Rücktritt des Premiers und dem Bruch der Koalition ein Sparprogram beschlossen aber auch die Niederlande könnte in eine Rezession gleiten. Nicht viel besser sieht es in Frankreich aus, wo es am 6. Mai zur bedeutsamen Stichwahl zwischen Sarkozy und Hollande kommen wird. Ein Sieg von Hollande wäre ein Dämpfer für die Weltbörsen. Hollande will die eierlegende Milchkuhsau, die es bekanntlich nicht gibt. Es wäre schön, wenn man gleichzeitig sparen und Wachstumsimpulse geben kann. Sicherlich brauchen wir auch Investitionen, aber die sollten von Unternehmen kommen und nicht vom Staat. Alles andere ist eine künstliche Subventionspolitik, die ein Land eher in der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen behindert. Da schließt sich die Frage an, wie viel Staat für den Wohlstand eines Landes gut ist und wie viel nicht. Auch stellt sich die Frage des Umfangs der Regulierung (=Beschränkung) und Einflussnahme durch den Staat und die Frage der Freiheitsberaubung und faktischen Enteignung in Zukunft mehr denn je, was auch den Wahlkampf in Frankreich und hernach im Sommer in den USA beeinflussen wird. Normalerweise müsste dies die Chance der Liberalen sein, aber die versinken auch zunehmend im Verschuldungssumpf. Wir brauchen in jedem Fall neue Denkansätze in der Wirtschaftspolitik, konkret in der Geld- und Fiskalpolitik. Dabei sollte viel mehr auf die Wirtschaftspsychologie Wert gelegt werden und dies sollte auch ein Pflichtfach beim Volkswirtschaftsstudium werden. Mit den alten Ökonomiemodellen ist heute keinem mehr geholfen. Auch die Universitäten sind jetzt aufgefordert, mehr Denkanstöße zu geben und im wahrsten Sinne des Wortes „innovativ“ zu sein, was man von der Wirtschaft als solches auch fordern muss, sonst versinkt alles im Verschuldungssumpf und sonst kippt das System weltweit. Die Verschuldung ist jetzt - auch durch die Bankenrettung - zu hoch geworden, so dass alte bewährte Instrumente nicht mehr wirken. Das Modell der effizienten Märkte und informierten Marktteilneher funktioniert in der Praxis nicht so wie im Modell. Das kapitalistische System hat sich einige Sackgassen selbst geschaffen, wo es nur schwer sein wird, wieder herauszukommen. Im Moment hoffen alle Anleger auf die FED auf ein QE3 und die EZB mit weiteren Rettungsmaßnahmen. Wenn den Börsen die Liquidität fehlt, brechen sie ein, da sie von der Droge abhängig geworden sind, was ich für einen Fehler halte. Die FED und EZB müssen also weiter kräftig Geld drucken, um das System am Leben zu erhalten. Nur wie lange geht das gut und wie endet das ganze Experiment? Durch die künstliche Flutung der Märkte wurde zu Jahresbeginn eine beeindruckende Rallye ausgelöst. Dabei werden die Probleme aber immer größer. Die Frage ist: wer bezahlt am Ende die Rechnung. Es kann gut sein, dass dies überwiegend der deutsche Steuerzahler direkt oder indirekt sein wird, wenn man den Euro noch retten will. Ansonsten sind die Ungleichgewichte und Unterschiede innerhalb des Euro-Raums so groß, dass der Euro nach alter Denkart keine Überlebenschance hat. Die Südflanke driftet immer weiter auseinander und die Nordflanke wird demnächst auch nicht mehr genug Geld haben, um die Löcher zu stopfen. Die Börsen haben die Herabstufung der spanischen Anleihen am Freitag relativ gelassen aufgenommen, da am Freitag italienische Anleihen ohne Probleme und ohne Renditeaufschläge gut platziert werden konnten. Monti scheint im Moment als Technokrat einen guten Job zu machen, zumindest aus der Sicht der Rating-Agenturen und der Anleger. Auch die Stimmung auf der Messe „Invest“ ist überwiegend positiv und hoffnungsvoll. Die meisten „Marktschreier““ sehen gute Chancen für Aktien in diesem Jahr, auch für Gold/Silber. Der Jahresauftakt war furios, dann kam die gesunde Konsolidierung. Jetzt kann es wieder aufwärts gehen. Das russische Internetunternehmen Mail.ru stieg am Freitag um 6%, wobei die Anleger dem IPO von Facebook im Mai/Juni entgegenfiebern. Hier ist die nächste Blase im Anmarsch. Sie sollten nach dem steilen Kursanstieg bis Mitte März und der jetzt laufenden Kurserholung gerade jetzt besonders die Markttechnik beachten, die ich Ihnen recht ausführlich im neuen EAST STOCK TRENDS beschreibe. Wie Sie sich jetzt konkret verhalten sollen und auch welche Aktien in Osteuropa aussichtsreich sind, können Sie nachlesen, wenn Sie jetzt ein Probe Abo- des monatlich erscheinenden Börsenbriefes EAST STOCK TRENDS (3 Ausgaben per e-mail für nur 15 €) unter www.eaststock.de bestellen. Die beiden Muster-Depots konnten sich im Wert seit Auflegung vor 3 Jahren trotz aller Krisen verdreifachen. Da die Märkte sehr volatil sind, sollten Sie im Moment mehr trading-orientiert agieren. Welche Aktien Sie jetzt kaufen oder verkaufen sollten, können Sie der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min) entnehmen. Verpassen Sie jetzt die guten Trading-Chancen nicht! | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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