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„Das Bundesverfassungsgericht hat die Klagen abgelehnt, der Europäische Stabilitätsmechanismus ist zulässig.“ Die bedeutungsschwangeren Worte des EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz sorgten in Brüssel für spontanen Beifall unter seinen europäischen Kollegen. Zumindest etwas euphorischer fielen die Worte der deutschen Bundeskanzlerin im Bundestag aus: „Das ist ein guter Tag für Deutschland, und das ist ein guter Tag für Europa“. Am Mittwochmorgen erklärte der deutsche Bundesverfassungsgerichtshof (BVG) den Rettungsschirm-Mechanismus (ESM), für verfassungskonform – wenngleich unter Auflagen.
Rettungsschirm Verfassungskonform, aber… Egal ob in New York, Singapur oder London: Vergangenen Mittwoch, um Punkt zehn Uhr deutscher Zeit, blickte die gesamte Finanzwelt nach Karlsruhe. Der 12. September 2012 war im Vorfeld – mal wieder – zu einer Art Schicksalstag für den Euro stilisiert worden. Und dann das: Was der Präsident des BVG, Andreas Voßkuhle, zu verkünden hatte, war wenig überraschend. Und dennoch reichte es aus, dem DAX und dem Euro – zumindest kurzzeitig – auf die Sprünge zu helfen. Die Renditen für deutsche Bundesanleihen legten vorübergehend wieder zu und der Bund-Future fiel unter die Marke von 140,00 Prozent. Fest steht seit diesem Mittwoch, dass der „Vertrag zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus“ (ESM-Vertrag), der bereits im Juni mit Zwei-Drittel-Mehrheit vom deutschen Bundestag verabschiedet wurde, nun auch von Bundespräsident Gauck unterschrieben werden kann. Die Eilanträge gegen den Euro-Rettungsschirm wurden allesamt abgelehnt. Allerdings knüpfte das BVG die deutsche Beteiligung an Bedingungen und legte dem deutschen Staat unter anderem eine Haftungsobergrenze von 190 Milliarden Euro, sowie eine Informationspflicht gegenüber dem Bundestag und dem Bundesrat in allen Angelegenheiten, den ESM betreffend, auf. Letztlich war es das erwartet salomonische Urteil, wobei insbesondere in Person von Andreas Voßkuhle unterstrichen wurde, dass man in Karlsruhe nicht gewillt ist, Politik zu machen. Dies, so der Vorsitzendes des BVG, sei dann doch Aufgabe der gewählten Vertreter in Berlin. USA: Letzter Ausweg QE III? Das Signal für die Märkte ist unmissverständlich: Die Fed, in Person von Ben Bernanke, ist bereit wirklich alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Die Fed dreht erneut den Geldhahn auf, womit seit Donnerstag „Quantitative Easing III“ Realität ist. Welche Maßnahmen will die Fed nun ergreifen? Eine der grundlegenden Beschlüsse sieht vor monatlich Schuldpapiere im Gegenwert von 40 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Eine zeitliche Befristung ist nicht vorgesehen. Der Leitzins soll bis mindestens Sommer 2015 bei faktisch Null gehalten werden. Das ist gut ein halbes Jahr mehr, als bisher vorgesehen. Zudem sollen weiterhin US-Bonds mit kurzer Laufzeit gegen „Langläufer“ getauscht werden. Auf wenig Gegenliebe stießen die Maßnahmen bei den ansonsten sehr wirtschaftsliberalen Republikanern. Ein solcher ökonomischer Stimulus kurz vor der Präsidentschaftswahl spiele vor allem dem Amtsinhaber Barack Obama in die Hände. Ein Vorwurf, den Ben Bernanke, umgehend zu entkräften versuchte und konstatierte, dass die Maßnahmen „allein der Konjunktur“ dienen würden. BUND-FUTURE FÄLLT UNTER 140,00 PROZENT Die Nachrichtenlage dieser Woche machte es dem Bund-Future fast unmöglich seine immer noch starke Position zu verteidigen. Entsprechend fiel das deutsche Anleihebarometer unter die Marke von 140,00 Prozent. Nach der Fed-Entscheidung scheint es als könnte der Druck auf deutsche Bundesanleihen noch ein wenig aufrecht erhalten bleiben. Anlegertrends ANLEGER AUF DER SUCHE NACH RENDITE Viele Anleger in Stuttgart sind nach der Sommerpause vermehrt bereit ein wenig höheres Risiko einzugehen, sofern die Unternehmensanleihen einen entsprechend höheren Kupon aufweisen. So verwundert es nicht, dass in dieser Woche wieder Schuldverschreibungen im Fokus standen, deren Kupon deutlich über den derzeitigen Inflationsraten angesiedelt ist. Hierzu zählt beispielsweise eine Anleihe der Renault S.A. (A1G9HU) mit einem festen Kupon von 4,625 Prozent. bondm-News Ekosem Agrar GmbH Die deutsche Holdinggesellschaft der Ekoniva Gruppe, eines der größten russischen Agrarunternehmen konnte diese Woche über einen sehr positiven Ernteverlauf berichten. Gute Neuigkeiten kamen auch aus der Hauptstadt: das russische Agrarförderprogramm 2013-2020 wurde verabschiedet. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1MLSJ Centrosolar Group AG Bereits Ende August wurde Centrosolar für den neu entwickelten Energiemanager Cenpilot mit dem Plus X Award ausgezeichnet. Der Energiemanager überzeugte die Jury in den Kategorien Innovation, Funktionalität und Ökologie. Der Plus X Award ist der weltgrößte Innovationspreis für Technologie, Sport und Lifestyle. Centrosolar stehe damit nach eigenen Angaben mit der Auszeichnung in einer Reihe mit BMW, Porsche, Apple, Dyson, Bose und Gira, die in den letzten Jahren prämiert wurden. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1E85T MAG IAS GmbH Personalie 2: Hans Peter Ring folgt im Aufsichtsrat Dr. Gerald Weber, der zum 01.09.2012 den Posten des Vorsitzenden der Geschäftsführung bei der MAG Europe Gruppe übernommen hat. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3EY Windreich AG Das Unternehmen vermeldete, dass mit dem Stapellauf des weltweit größten Errichtungsschiffes für Offshore-Windparks der Bau des 400MW Parks „Global Tech I“ pünktlich begonnen werden könne. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1CRMQ Hier geht’s zur Anleihe WKN A1EWPU bondm – neu in der zeichnung Unmittelbar nachdem die Europäische Zentralbank die Einzelheiten ihres Anleihenkaufprogramms vorgestellt hat, wagen wir eine Einschätzung: Steigt dadurch nun die Inflationsgefahr? Sinkt der Reformdruck auf die Politiker der Krisenstaaten? Was bedeutet das alles für die Aktienmärkte? Armin Fahrner von der Walser Privatbank ist zu Gast bei Börse Stuttgart TV. GETGOODS.DE AG Ab Montag, den 17. August 2012 kann die mit 1.000 Euro nominal gestückelte Anleihe der getgoods.de AG direkt über Haus- oder Onlinebanken durch Übermittlung eines Kaufauftrages an der Börse Stuttgart zum Ausgabepreis von 100% erworben werden. Zum Unternehmen Die börsennotierte getgoods.de AG (WKN: 556060) ist nach eigenen Angaben der drittgrößte Online-Händler von IT- und Telekommunikationsprodukten in Deutschland. Über ihre Onlineshops www.getgoods.de, www.hoh.de sowie www.handyshop.de und Plattformen wie eBay und Amazon vertreibt getgoods Handys, Smartphones sowie Notebooks und Tablet-PC’s. Des Weiteren wird Unterhaltungselektronik und sogenannte weiße Ware (Haushaltsgeräte) angeboten. Im ersten Halbjahr 2012 stieg der Umsatz Gruppe um 38,9% auf 173,2 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum 124,8 Mio. Euro). Das EBIT belief sich auf 5,0 Mio. Euro nach 2,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Zum Wertpapier Der Emissionserlös dient getgoods insbesondere zur Finanzierung des weiteren Wachstums. Im Vordergrund stehen dabei die Erweiterung des Produktsortiments und des Warenlagers sowie die Erhöhung des Handlungsspielraums für den Einkauf. Die mit Anlegerschutzklauseln wie Change of Control, Ausschüttungssperre und Cross Default ausgestattete Anleihe ist durch den Emittent zum 01. Okt 2015 zu 103 % und zum 01. Okt 2016 zu 101,5 % kündbar. Zum Factsheet der Anleihe neue studie zeigt erstmals investitionsverhalten von privaten und institutionellen anlegern bei mittelstandsanleihen Eine aktuelle Studie der Börse Stuttgart, die gemeinsam mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und der Fachhochschule Münster durchgeführt wurde, zeigt, dass die Mehrheit der Studienteilnehmer über langjährige Erfahrung an den Finanzmärkten verfügt. Mittelstandsanleihen dienen dabei sowohl privaten als auch institutionellen Investoren zur Diversifikation ihres Portfolios. Die Portfoliosicht und damit der Beitrag zur Diversifikation des Risikos bewerten Anleger als “wichtig“. Ebenfalls eine große Rolle spielt die Regelmäßigkeit der Erträge. Die große Mehrheit von 78 Prozent der Befragten hebt zudem die Bedeutung der Handelbarkeit von Mittelstandsanleihen am Sekundärmarkt hervor. Dabei achten die institutionellen Anleger stärker auf die Liquidität als Privatanleger. Chancen und Risiken Die Studienteilnehmer erkennen auch die Risiken, die im Markt für Mittelstandsanleihen vor allem im Ausfall eines Emittenten gesehen werden – das gilt gleichermaßen für Anleger, die bereits in Mittelstandsanleihen investiert haben, sowie den nicht-investierten Anlegern. Ausfall- und Kursrisiken nehmen die Befragten offenbar bewusst in Kauf. So schätzt die Mehrheit der befragten Privatanleger die Chancen und die Risiken bei Mittelstandsanleihen höher ein als bei Bluechip-Aktien. Zudem bezeichnet die Hälfte ihr eigenes Risikoprofil als „ausgewogen, Tendenz chancenorientiert“. Nur zwei Prozent schätzen sich als „absolut sicherheitsorientiert“ ein. „Die neue Studie liefert erstmals Erkenntnisse über das Investorenverhalten mit Fokus auf die noch junge Anlageklasse Mittelstandsanleihen“, sagt Sabine Traub, Leiterin der Primary Market Group der Börse Stuttgart. Kapitalmarkterfahrene Anleger „Die Ergebnisse bestätigen unsere bisherigen Beobachtungen, dass Mittelstandsanleihen insbesondere von kapitalmarkterfahrenen Anlegern erworben werden“, berichtet Sabine Traub. Denn nur eine Minderheit von 18 Prozent der befragten Privatanleger nutzt überhaupt eine Beratung zur Vorbereitung von Anlageentscheidungen. Die Studie zeichnet ein Profil von Privatanlegern, denen die Anlageklasse Mittelstandsanleihen bekannt ist. 58 Prozent der Teilnehmer haben die Papiere in ihrem Portfolio. Mit 68 Prozent haben über zwei Drittel mehr als zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung, weitere 17 Prozent sind seit fünf bis zehn Jahren an den Märkten aktiv. Informationsbeschaffung für Anlageentscheidung Diese Anleger informieren sich über Onlineangebote sowie Fachmedien und entscheiden selbst über ihr Portfolio. Im Durchschnitt nutzen die Privatanleger 4,6 Quellen. Am häufigsten und jeweils von mehr als zwei Dritteln der Befragten wurden Onlineangebote der Börsen genutzt, gefolgt von Wertpapierprospekt und Ratingbericht. Je etwa die Hälfte der Anleger holte weitere Informationen vom Unternehmen, über Researchberichte oder das Factsheet bzw. das Produktinformationsblatt nach WpHG ein. Bei der Titelauswahl achten die Anleger auf die Ausstattungsmerkmale der Anleihe, Unternehmensdaten und die Zusammensetzung ihres Portfolios. Hier geht’s zur Studie. newsletter „neu in der zeichnung“ im überarbeiteten design Seit kurzem präsentiert sich unser Newsletter im überarbeiteten Design. Zusätzlich wurde die Berichterstattung erweitert: wöchentlich finden Sie ausgewählte Neueinführungen an der Börse Stuttgart sowie relevante Informationen bezüglich Emittenten und Emissionsbedingungen von Anleihen, Aktien, Zertifikaten und Fonds. Hier geht’s zum newsletter. börse stuttgart TV BVG-URTEIL: WENDEPUNKT DER EUROKRISE? Die Finanzwelt blickte am vergangenen Mittwoch gespannt nach Karlsruhe. Doch die Verfassungsrichter konnten mit ihrem Urteil den Markt nicht wirklich überraschen, wenngleich sich im Anschluss doch spürbare Erleichterung an den Märkten breit machte. Wie entscheidend war das Urteil im Zuge der Eurokrise? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=7831 BONDM: NEUE EMITTENTEN STEHEN BEREIT! Nach der Sommerpause kommt neuer Schwung in das Stuttgarter Mittel-standssegment Bondm. In den kommenden Tagen und Wochen stehen gleich zwei Neuemissionen auf der Agenda. Bereits in der kommenden Woche startet die Zeichnungsfrist für das E-Commerce-Unternehmen getgoods.de und schon bald folgt der Hemdenhersteller Eterna. Frischer Wind für Bondm? Sabine Traub, Leiterin Primary Markets Group, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=7827 Neueinführungen an der Börse Stuttgart SPAR UND RENAULT MIT NEUEMISSIONEN Der österreichische Lebensmittelkonzern SPAR emittierte in dieser Woche eine Schuldverschreibung mit fünf Jahren Laufzeit bei einem festen Kupon von 3,50 Prozent (WKN: A0VNDU). Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal. Der französische Autobauer Renault emittierte in dieser Woche ebenfalls eine Schuldverschreibung mit Laufzeit bis 2017, allerdings zu einem festen Kupon von 4,625 Prozent (WKN: A1G9HU). Die Mindeststückelung liegt jedoch auch hier bei 1.000 Euro nominal. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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