Alt 29.10.12, 10:53
Standard Mega-Deal in Russland lassen aufhorchen
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Rosneft will für 55 Mrd USD in zwei Stufen den drittgrößten russischen Ölkonzern TNK-BP übernehmen. Dabei zahlt Rosneft 27 Mrd. USD für den 51%-igen Anteil an BP, wobei BP mit 20% an Rosneft beteiligen wird. In Cash erhält BP 17 Mrd. USD, wobei BP im Jahr 2007 nur 7 Mrd USD für den Anteil bezahlt hat- ein gutes Geschäft also für BP! Den restlichen Anteil will Rosneft den 4 Oligarchen im Konsortium AAR abkaufen. Der Mega-Deal ist auf höchster Eben von Putin und dem BP-Chef Bob Dudley abgesegnet.

Schon zuvor war Rosneft der größte Ölkonzern Russlands. Die führende Marktposition von Rosneft wird nun in Russland noch mehr ausgebaut; mit BP im Bunde will Rosneft auch zum Global Player avancieren, was Rosneft bisher noch nicht ist. Damit verringert sich auch der Abstand zu ExxonMobil, wobei ExxonMobil global eine wesentlich bessere Verarbeitungstiefe hat.

So ist ExxonMobil immer noch mit dem Vierfachen von Rosneft bewertet, was auch berechtigt ist, denn ExxonMobil hat mit über 400 Mrd. USD auch den Vierfachen Umsatz wie Rosneft und ExxonMobil verdient netto mit über 40 Mrd. USD auch das Vierfache wie Rosneft. In der Produktion avanciert Rosneft aber schon zum zweitgrößten börsennotierten Ölkonzern der Welt hinter ExxonMobil aber knapp vor PetroChina. Rosneft war – und dies sollte nicht vergessen werden - als zuvor unbekannter Staatskonzern erst durch die Zerschlagung von Yukos groß und bedeutsam geworden.

Rosneft will nun mittelfristig aber aufholen und vor allem in der Ölverarbeitung und im Ölverkauf global zulegen. So gibt es Gerüchte, dass Rosneft Interesse zeigt, die ExxonMobil Tankstellen in Deutschland zu kaufen. Nachdem die Übernahme bekannt wurde, stieg der Aktienkurs von Rosneft entgegen dem fallenden Trend an der Moskauer Börse um fast 10% von 5,2 auf 6 € sprunghaft an, während die anderen russischen Ölgesellschaften im Kurs sanken. Zuvor war aber Rosneft ein relativer Underperformer aufgrund des hohen Staatsanteils von 75%. Rosneft soll aber im nächsten Jahr privatisiert werden.

Die Moskauer Börse ist mit einem KGV von 5-6 immer noch unterbewertet und hat Potential. Der Ölpreis ist jedoch stark schwankend, was ein Risikofaktor ist. Der russische Haushalt ist zu über der Hälfte von den Ölexporteinnahmen abhängig. Eine notwendige Diversifizierung der Wirtschaft ist Putin bisher nicht gelungen. Aufgrund des starken Einfluss des Kremls wird die Moskauer Börse immer noch sehr stiefmütterlich behandelt.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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