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Plötzlich geht alles ganz schnell. Schon am vergangenen Montag stellte Griechenland seinen Gläubigern ein Umtauschangebot. Anhand des „freiwilligen Rückkaufs“ will Griechenland bis zu 30 Milliarden Euro einnehmen, was in etwa der Hälfte der noch ausstehenden Anleihen in privater Hand entsprechen würde. Die Offerte endet an diesem Freitagnachmittag.
Griechische Anleihen legen massiv zu Zwischen 30,2 und 40,1 Prozent des Ausgabewerts will Griechenland seinen Gläubigern maximal bieten. Noch vergangene Woche war man eigentlich davon ausgegangen, dass Griechenland und seine Geberländer nicht mehr als 28 Prozent des Nominalwertes bieten würden. Entsprechend massiv fielen die Kursausschläge nach Bekanntgabe der Rahmenbedingungen aus und griechische Anleihen legten um bis zu zehn Prozent zu: Die Rendite der 10-jährigen griechischen Benchmark-Anleihe fiel um über 1,7 Prozent und erreichte den tiefsten Stand seit 15 Monaten. Beobachter meinen, dass insbesondere Hedgefonds ein Angebot zu den ursprünglich avisierten Konditionen nicht akzeptiert hätten. Dabei sind sowohl die Geldgeber als auch Griechenland auf das Zustandekommen des Geschäfts angewiesen. Nur mit einem Erfolg des Rückkaufprogramms wird Griechenland seine Schuldenquote tatsächlich bis 2020 auf 124 Prozent des BIP reduzieren können. „Wenn alles wie geplant läuft, gewinnen alle. […] Sollte es nicht klappen, riskiert Griechenland einen Ausfall und alle verlieren“, zitiert das Handelsblatt einen Rentenexperten der Citigroup. Aber gewinnen wirklich alle? Tatsächlich profitieren von dem vorgelegten Angebot nur diejenigen Anleger, die griechische Anleihen für weniger als die gebotene Umtauschquote erworben haben. Die Transaktionskosten nicht eingerechnet heißt das, man muss weniger als 30,2 Prozent des Nominalwerts für die Schuldverschreibung bezahlt haben. Doch welcher Privatanleger hat das wirklich? Erschwerend kommt hinzu, dass nur Anleihen mit einem Nominalwert von mindestens 1.000 Euro angeboten werden können. Durch das erste Anleihen-Splitting im Zuge des Schuldenschnitts vom Frühjahr, verfügt kaum ein Privatanleger über die notwendige Summe in einer einzelnen Anleihe. Laut Angaben des Online-Brokers Comdirect, halten die meisten Privatkunden gerade einmal Summen zwischen 30 und 144 Euro. Um einen Nominalwert von 1.000 in einer einzelnen Anleihe zu erreichen, hätte man vor dem Schuldenschnitt mit rund 31.000 Euro investiert sein müssen… EZB-Sitzung ohne große Überraschungen Keine Adventspräsente zu verteilen hatte am Donnerstag die EZB. Trotz zunehmend schwacher Wirtschaftsdaten in weiten Teilen der Eurozone, will die EZB vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Neben Frankreich ist zuletzt auch Finnland in die Bredouille geraten. Während Frankreich immerhin noch stagniert, befinden sich die Skandinavier mittlerweile offiziell in einer Rezession, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal zum zweiten Mal in Folge geschrumpft ist. Zwar ließ die Wirtschaftsleistung im zurückliegenden Quartal nur leicht um 0,1 Prozent nach, doch im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 1,2 Prozent. In Frankreich wiederum spitzt sich die Situation am Arbeitsmarkt weiter zu. Frankreich hat mittlerweile so viel Erwerbslose wie seit Ende der 90er Jahre nicht mehr. Bund-Future weiter auf dem Weg nach oben Seltene Einigkeit: Der DAX erreichte in dieser Woche ein neues Jahreshoch und auch der Bund-Future konnte weiter zulegen. Eine logische Erklärung für dieses Phänomen lässt sich nur schwerlich finden. Einzig die unverändert anhaltende Liquiditätsschwemme sowie ein anhaltender, globaler Anlagenotstand liefern einen – wenn auch unzureichenden – Erklärungsansatz für das weitere Zulegen des Bund-Futures. Anlegertrends BUNDESANLEIHEN: BEI ANLEGERN WIEDER HOCH IM KURS Bei der Anzahl der Kursfeststellungen waren griechische Anleihen in dieser Woche nicht zu schlagen. Nachdem die Umtauschkonditionen mitunter deutlich über den Erwartungen lagen, führte dies zu einem hohen Handelsaufkommen im Stuttgarter Anleihenhandel. bondm-News Rena GmbH Zu Beginn dieser Woche vermeldeten die Rena GmbH und die SE+H-Gruppe die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit der Al Zahid Gruppe aus dem Königreich Saudi-Arabien. Die Geschäftspartner werden ab kommendem Jahr mit einer gemeinsamen Gesellschaft Projekte für die Energiewende umsetzen. Saudi Arabien fördert nach eigenen Angaben die Stromgewinnung aus Erneuerbaren Energien, um einer sinkenden Rohölmenge entgegenzuwirken. Die SH+E-Gruppe soll vor allem bei Wasser- und Abwasserproblemen das Königreich unterstützen. Saudi Arabien stellt laut eigenen Angaben rund 130 Milliarden Euro für die Energiewende bereit. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1E8W9 3W Power S.A. Auch der weltweit führende Hersteller von leistungselektronischen Systemen schloss vergangene Woche einen Kooperationsvertrag mit ITM Power. ITM Power stellt Wasserstoff-Energiesysteme her, welche die Energie speichern und sauberen Brennstoff herstellen. Der Vertrag umfasst die Integration der Leistungselektronik der AEG Power Solution, die Tochtergesellschaft der 3W Power S.A, und der ITM Elektrolysetechnologie. Ziel dieser Partnerschaft ist die Erreichung einer besseren Energieeffizienz für Erneuerbare Energien. Zum ersten Mal wird AEG Power Solution Technik die Leistungsumwandlung mit der PEM Elektrolysetechnik kombinieren, um eine schnelle Elektrolyse zu erreichen. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1A29T German Pellets GmbH Einer der führenden europäischen Hersteller von Holzpellets veröffentlichte diese Woche sein neues Rating. Im Rahmen des jährlichen Folgeratings bewertete die Ratingagentur Creditreform die German Pellets GmbH erneut mit BBB. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3J6 börse stuttgart tv 0,75 PROZENT: EZB LÄSST LEITZINS UNVERÄNDERT Mario Draghi rührt den Leitzins nicht an! Trotz der durchwachsen wirtschaftlichen Situation in vielen Euro-Staaten will die EZB nicht weiter intervenieren. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Ergebnis? Wie reagiert der Markt darauf? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8267 EZB-SITZUNG: KEIN WEIHNACHTSPRÄSENT VON DRAGHI Heute fand eine der letzten EZB-Sitzungen des laufenden Jahres statt. Trotz neuer Sorgenkinder wie Frankreich und neuerdings Finnland, will Mario Draghi vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Zudem läuft am Freitag das Umtauschangebot für griechische Anleihen aus und vor allem Privatanleger üben Kritik. Weshalb? Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8265 Neueinführungen an der Börse Stuttgart METRO EMITTIERT ANLEIHE Der in diesem Jahr mitunter schwer gebeutelte Metro-Konzern emittierte in der abgelaufenen Handelswoche eine Anleihe mit Laufzeit bis Mai 2018 zu einem festen Kupon von 2,25 Prozent (A1HDSJ). Das Papier kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden, während das Emissionsvolumen mit 500 Millionen avisiert wurde. Einen sehr ordentlichen Handelsstart erwischte zudem eine 7-jährige Schuldverschreibung von Bilfinger Berger (A1R0TU). Das Papier mit festem Kupon von 2,375 Prozent, kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden. Das Emissionsvolumen liegt bei 500 Millionen Euro. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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