Alt 12.06.13, 15:08
Standard Kein Aufschwung ohne Korrekturen
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Geduld der Anleger auf dem Prüfstand.

Der Aufschwung der Aktienmärkte und das Erreichen neuer Höchststände im Jahr 2013 verursachte bisher eher Argwohn als Optimismus. Die aktuelle Korrektur scheint nun viele Anleger in ihrer kritischen Grundhaltung zu bestätigen. Im Vergleich zur neu gesetzten Rekordmarke von rund 8.558 Punkten notierte der deutsche Aktienindex DAX zwischenzeitlich wieder gut fünf Prozent tiefer. Die Presse spricht von „Kursstürzen“ und einem „massiven Einbruch der Börse“.

Diese Korrekturen sind an den globalen Aktienmärkten allerdings immer wieder eingestreut und sollten Sie nicht verunsichern. Schwankungen sind Normalität! An der grundsätzlich positiven Situation an den Aktienmärkten hat sich rein gar nichts verändert. Der übergeordnete Bullenmarkt ist immer noch intakt.

Der ungeliebte Bullenmarkt

Seit seinem Start im März 2009 hat der laufende Bullenmarkt bereits einige Korrekturen überstanden und seine Robustheit bewiesen. Nachhaltige und langfristige Aufwärtsbewegungen verlaufen niemals ohne Seitwärtsphasen und teilweise heftigen Korrekturen. Am Ende zählt der Wertzuwachs: Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 hat der DAX rund 130 % zugelegt, auch die US-Indizes S&P 500 und Dow Jones notieren 140 % bzw. 130 % höher.

Aktienanleger mussten in diesem Zeitraum mehrfach ihre Geduld beweisen. Vor allem das Jahr 2011 stellte den Bullenmarkt gehörig auf die Probe: Vom Hoch zum Tief verlor der DAX im Rahmen der Eurokrise satte 35 %, auch die US-Indizes konnten sich dieser Problematik nicht entziehen und korrigierten zwischenzeitlich um fast 20 %.
Selbst die - im verklärten Rückblick - „hervorragenden“ Jahre 2010 und 2012 wiesen Korrekturen im zweistelligen Prozentbereich aus. Der DAX ging 2012 mit einem Zuwachs von 29 % in die Jahresbilanz ein – trotz einer Korrektur im zweiten Quartal von fast 20 %!

Situationen wie diese schütteln immer wieder ängstliche Anleger aus dem Markt. Die Gefahr, große Teile der anschließenden Aufwärtsbewegung zu verpassen, ist hoch. Erhöhte Volatilität ist nun mal der Preis für die – im historischen Durchschnitt signifikante – Mehrrendite des Aktienmarkts.

Nie ruhige Zeiten

Es ist Teil der Psychologie des Aktienmarkts, dass die gefühlte Volatilität höher ist als die tatsächliche Volatilität. Politische und wirtschaftliche Problemstellungen werden ständig als potentielle Krisenherde und Indikatoren für einen Bärenmarkt wahrgenommen, die gegenwärtige „Krise“ stets als die schlimmste aller Zeiten empfunden. Aber: Ruhige Zeiten gibt es nie! Vergangene Bullenmärkte haben es dennoch stets geschafft, enorme und nachhaltige Wertzuwächse zu generieren - allen zwischenzeitlich auftretenden „Krisen“ und den daraus resultierenden Korrekturen zum Trotz. Man erinnere sich zurück an die 90er Jahre: Golfkrieg, steigende Arbeitslosenrate, Asien-Krise, die Pleite des Hedgefonds LTCM – genug Stoff, um ein Debakel an den Aktienmärkten zu vermuten. Stattdessen gingen die 90er Jahre als goldenes Jahrzehnt an den Aktienmärkten in die Geschichte ein.

Fazit

Griechenland, Fiskalklippe, Rezession, Eurokrise, Verschuldung, Ende der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken – die Sorgen von gestern, heute und morgen sind erneut vielfältig. Der gegenwärtige Bullenmarkt ist allerdings stark genug, um alle „Krisen“ in die Kategorie „unbegründete Ängste“ zu verbannen und die damit verbundenen Korrekturen zu überstehen. Ein positiver Nebeneffekt: Wer sich mit dem „hohen“ Einstiegsniveau schwer tut, dem bieten Korrekturen jederzeit die Möglichkeit, einen relativ „günstigen“ Einstiegszeitpunkt zu erwischen.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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