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Ein Auflodern der Schuldenkrise scheint vorerst abgewendet. Die Troika beendet ihre Kontrollmission in Griechenland mit „einem guten Gefühl“ und in Portugal scheint die drohende Regierungskrise abgewendet. Grund zur Euphorie gibt es jedoch keinen: Die Lage in Portugal und Griechenland bleibt unverändert fragil.
Griechenland bekommt Hilfe nur auf Raten In der vergangenen Woche sah es noch so aus, als würde die Euro-Schuldenkrise mit Wucht zurückkehren. Portugal drohte in einer Regierungskrise zu versinken und Griechenland musste – mal wieder – bekanntgeben, bereits getroffene Versprechen mit seinen Geldgebern nicht einhalten zu können. Gut eine Woche später hat sich die Lage spürbar entspannt. „Wir haben bedeutende Fortschritte gemacht“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen IWF-Vertreter nach seiner Rückkehr von der Kontrollmission aus Griechenland. Richtiger wäre es jedoch zu sagen, dass man bedeutende Fortschritte in Teilbereichen erzielen konnte. Fakt ist, dass man in Griechenland vor allem bei der Entschlackung des aufgeblähten Staatsapparates einen Schritt weiter gekommen ist. Bis in den Spätsommer hinein sollen rund 12.500 Staatsbedienstete in andere Dienststellen versetzt werden, in denen es an Personal mangelt. Sollte der Bedarf geringer sein als erwartet, drohen Entlassungen. Bei der angestrebten Privatisierung von Staatsbetrieben müssen die Ziele jedoch drastisch reduziert werden. Hier rechnet die griechische Nachrichtenagentur Amna nur mehr mit einem Erlös von 1,6 Milliarden Euro. Ursprünglich avisiert waren 2,6 Milliarden Euro. Am Montag beschlossen die EU-Finanzminister die nächste Hilfstranche für Griechenland in Höhe von 8,1 Milliarden Euro nur in Tranchen, verteilt auf die kommenden drei Monate, auszuzahlen. Somit soll sichergestellt werden, dass der Reformeifer in Athen nicht an Schwung verliert. In Portugal hat sich die Situation ebenfalls beruhigt. Mit großen Zugeständnissen an die kleinere der beiden Koalitionsparteien, der rechtsgerichteten CDS-PP, konnte Ministerpräsident Pedro Passo Coelho eine Regierungskrise vorerst abwenden. Neuwahlen sind bis auf weiteres kein Thema mehr. Paulo Portas, der vergangene Woche zurückgetretene Außenminister, soll künftig als eine Art Superminister fungieren und als stellvertretender Regierungschef die Wirtschaftspolitik des Landes lenken. Portas soll maßgeblich die Verhandlungen mit den Geberländern führen und wird somit zur entscheidenden Figur bei der Umsetzung des Reformprogrammes. Die abgewendete Regierungskrise in Portugal sorgte für deutliche Entspannungstendenzen an den Rentenmärken. Quer durch alle Laufzeiten konnten portugiesische Staatsanleihen wieder – teilweise deutliche – Kursgewinne verzeichnen. Trotz der jüngsten Aufwärtstendenzen in dieser Woche rentieren zehnjährige portugiesische Staatsanleihen mit 6,88 Prozent auf unverändert gefährlich hohem Niveau. S&P stuft Italiens Bonität herab Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat Italiens Kreditwürdigkeit auf „BBB“ herabgestuft. Italienische Anleihen befinden sich somit nur noch zwei Stufen über „Ramsch“. Trotz der Negativ-Meldung hatte Italien keine größeren Probleme zwei geplante Anleiheemissionen erfolgreich über die Bühne zu bringen. Zur Wochenmitte platzierte Italien Papiere in einem Gesamtvolumen von 9,5 Milliarden Euro. Am Donnerstag brachte Italien noch einmal Anleihen im Gegenwert von über sechs Milliarden Euro unter. Am Mittwoch musste Italien noch etwas höhere Renditen bieten, doch bereits am Donnerstag war von der Aufregung nicht mehr viel spürbar und Italien konnte seine Anleihen auf einem moderaten Niveau platzieren. Bund-Future: Sorgen um Italien beflügeln Das deutsche Anleihebarometer profitierte zwischenzeitlich von neuen Sorgen um Italien und konnte seine Gewinne weiter ausbauen. Andeutungen Ben Bernankes, mit der Drosselung der Anleihekäufe noch etwas zu warten stützten den Bund-Future zusätzlich. Zum Wochenschluss konnte sich der Bund-Future über der Marke von 143 Punkten etablieren. Anlegertrends Continental will „günstiges Umfeld nutzen“ Eine Neuemission des Automobilzulieferers Continental stößt bei den Anlegern in Stuttgart auf reges Interesse. Mit der Ausgabe einer 750 Millionen Euro schweren Anleihe will Continental den Rückkauf einer Altanleihe refinanzieren und somit die Zinskosten drücken. Das Papier mit Laufzeit bis 2018 verfügt über einen festen Kupon von 3,0 Prozent. “Es ist uns gelungen, das günstige Umfeld auf dem Kapitalmarkt zu nutzen, um unsere Zinskosten zu reduzieren und gleichzeitig die Fälligkeitenstruktur unserer Finanzverbindlichkeiten weiter zu verbessern”, so Finanzchef Wolfgang Schäfer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. bondm-News getgoods.de AG Am 08.07.2013 teilte das Online-Handelshaus die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2013 mit. Laut Pressemitteilung steigerte das Unternehmen den Konzernumsatz um 27,0% auf ca. 220,0 Mio. Euro (HJ1/2012: 173,40 Mio. Euro) und auf dieser Basis bestätigte der Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2013 von einem Umsatzanstieg auf 480 – 500 Mio. Euro, weiter rechne er mit einer EBIT-Marge von ca. 2,5% für das Geschäftsjahr 2013. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1PGVS Nabaltec GmbH Das Schwandorfer Unternehmen vermeldete in seiner Pressemitteilung vom 08.07.2013, dass sie erneut mit dem Innovationssiegel „Top 100“ ausgezeichnet worden sind. Damit habe das Unternehmen zum siebten Mal den Sprung in die Riege der innovativsten Mittelständler geschafft. Johannes Heckmann, Vorstand der Nabaltec AG: „Mit der erneuten Auszeichnung und unseren Erfolgen im Markt sehen wir unser Innovationsmanagement bestätigt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestärken uns, die Messlatte weiter hoch zu halten.“ Hier geht’s zur Anleihe WKN A1EWL9 German Pellets GmbH Die Zeichnung der zweiten Unternehmensanleihe wurde am letzten Freitag um 12:00 Uhr geschlossen. Die Anleihe mit einem Emissionsvolumen in Höhe von 50 Mio. Euro wird seit Montag den 08.07.2013 im Handelssegment Bondm gehandelt. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1TNAP PEINE GmbH Der Bondm-Neuzugang gab in seiner Pressemitteilung vom 08.07.2013 bekannt, seine neue Herrenkollektion inkl. der exklusiven Kollektion „Glööckler by Masterhand“ auf der Modemesse Panorama im Rahmen der Berliner Fashion Week präsentiert zu haben. Laut Unternehmen reagierte der Handel mit großer Resonanz und positivem Feedback in allen Bereichen. Zahlreiche Vertreter der großen Filialisten und der wichtigsten Häuser der Branche hätten die Messestände der PEINE GmbH besucht und einen positiven Ausblick für die kommende Ordersaison gegeben. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1TNFX börse stuttgart tv DROHENDE ZINSWENDE: US-ANLEIHEINVESTOREN SIND NERVÖS Eigentlich gehörten Rentenfonds in den vergangenen Jahren zu den beliebtesten Finanzprodukten verunsicherter Amerikaner. Seit 2009 flossen gut 1 Billion US-Dollar in Anleihefonds. Damit scheint nun Schluss: US-Anleger zogen allein im Juni rund 60 Milliarden Dollar aus Rentenfonds ab. Was sind die Gründe für diese enorme Verunsicherung der Anleger? Arthur P. Schmidt, Finanzexperte und Wirtschaftsautor, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9232 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Großbritannien Zwei neue Staatsanleihen des Königreichs sind seit kurzem in Stuttgart handelbar. Zum einen wurde eine 7,6 Milliarden GBP (Britische Pfund) Tranche zu 2,25 Prozent p.a. mit Fälligkeit September 2013 begeben. Das Wertpapier notiert mit deutlichen Abschlägen zum Emissionspreis von 98,96. Zum anderen emittierte der Inselstaat eine sage und schreibe bis 2068 laufende Anleihe. Das Wertpapier mit einem Emissionsvolumen von fünf Milliarden GBP wird mit 3,5 Prozent p.a. verzinst. Beide Anleihen sehen eine halbjährliche Zinszahlung vor und sind in 0,01 GBP gestückelt. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HM0H Spanien Auch die Südeuropäer waren am Anleihenmarkt aktiv. Die jüngste Staatsanleihe der Iberer wird im Oktober 2018 fällig und ist mit einem Kupon in Höhe von 3,75 Prozent p.a. ausgestattet. S&P ratet das Wertpapier mit BBB-. Emittiert bei 99,816 notiert die Anleihe aktuell über 50 Basispunkte höher. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HM7D Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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