Beitrag gelesen: 1863 x |
||
Am Ende war es nur die logische Konsequenz. Nachdem die Ratingagentur Fitch bereits am vergangenen Freitag Frankreich die Bestnote entzog, stufte die US-Amerikaner in dieser Woche die Bonität des EFSF herab. Der europäische Rettungsschirm erhält von Fitch nur noch die zweitbeste Bonität von „AA+“. Auf dem Finanzmarkt hatte die Herabstufung jedoch nur bedingt Auswirkungen. Auf weit größeres Interesse stieß auch in dieser Woche mal wieder Ben Bernanke. Der Fed-Chef verabschiedete sich endgültig von einem konkreten Zeitplan. In welchem Umfang und vor allem wann eine Drosselung des Anleihekaufprogramms erfolgen soll, bleibt bis aus Weiteres offen.
EFSF ist kein Top-Schuldner mehr Frankreich und Deutschland sind zusammen die beiden größten Bürgen der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF). Allein Frankreich haftet für 20 Prozent der ausstehenden Kredite in einem Volumen von maximal 440 Milliarden Euro. Da war es nur einfache Mathematik für die Analysten von Fitch dem EFSF ebenfalls die Top-Bonität von „AAA“ zu entziehen, nachdem man diese den Franzosen bereits am vergangenen Freitag entzogen hatte. Und genau darauf bezogen sich die Experten von Fitch und erklärten, dass hinter dem Rettungsschirm die „unwiderrufbaren und bedingungslosen“ Garantien der Euro-Staaten stünden, wobei Frankreich in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zukäme. Fitch folgt damit den Einschätzungen von Standard & Poor’s und Moody’s, die den Anleihen des EFSF schon seit einiger Zeit keine Top-Bonität mehr bescheinigen. Da die Herabstufung des EFSF durch Fitch nur wenig überraschend war, wurde die Meldung mit der entsprechenden Gelassenheit von den Marktteilnehmern aufgenommen. Die 22 in Stuttgart handelbaren Anleihen des EFSF hatte quer durch alle Laufzeiten keine bemerkenswerten Kursausschläge zu verzeichnen. Bernanke hält sich alle Optionen offen Eigentlich sollte Ben Bernanke erst gegen 16:00 dem US-Kongress Rede und Antwort stehen. Der Fed-Chef sollte die Abgeordneten über das weitere geldpolitische Vorgehen der Fed informieren. Etwas überraschend wurde der Redetext Bernankes jedoch schon vor der eigentlichen Anhörung veröffentlicht. Was sich bereits in der Vorwoche andeutete, wurde am Mittwoch nochmals bestätigt: Die Fed und Bernanke verabschieden sich von einem klaren Zeitplan, was die Drosselung der Anleihekäufe angeht. Was sich am Mittwoch im Protokoll wiederfand, könnte nichtssagender kaum sein. Die Anleihekäufe von derzeit 85 Milliarden US-Dollar monatlich würden „etwas schneller“ reduziert, sofern sich die Konjunktur besser entwickelt als erwartet. Sofern sich die Situation am Arbeitsmarkt jedoch nicht deutlich aufhellt, könnten die Notenpressen auch etwas „länger“ laufen als erwartet. Worte, die niemand wirklich ernsthaft überraschen konnten. Entscheidender war vielmehr die Tatsache, dass die Fed keine konkreten zeitlichen Rahmendaten mehr benannte. Vor einigen Wochen hatte es noch den Anschein als wolle Ben Bernanke dem Markt einen konkreten Zeitplan vorgeben, wann mit der Drosselung des Anleihekaufprogramms begonnen werden soll. Die Entwöhnung vom billigen Geld sollte sukzessive und unter Ankündigung stattfinden. Das scheint nun obsolet. Oder, wie es Ben Bernanke formuliert: „Es gibt auf keinen Fall einen vorab feststehenden Kurs“. ZEW-Index bleibt unter Erwartungen Der ZEW-Index lag in dieser Woche leicht unterhalb der Erwartungen von Analysten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen erreichen in diesem Monat einen Wert von 36,3 Zählern und somit 2,2 Punkte weniger als im Vormonat. Analysten haben im Vorfeld der Veröffentlichung mit einem Anstieg auf 40 Punkte gerechnet. Trotz des leichten Rücksetzers liegt der jetzt erreichte Wert noch immer deutlich über dem langfristigen Mittelwert von 23,7 Zählern. Positiv ist zudem die Einschätzung der aktuellen Lage: Diese bewerten die befragten Finanzexperten etwas besser als zuletzt, weshalb hier der Wert um 2,0 Punkte auf nun 10,6 Zähler angestiegen ist. „Die Finanzexperten bleiben bei ihrer insgesamt positiven Prognose. Das verdeutlicht ihr Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der deutschen Konjunktur trotz der zuletzt schwachen Zahlen zu Industrieproduktion und Außenhandel“, so ZEW-Präsident Clemens Fuest. Anlegertrends CONTINENTAL: REKORDVERDÄCHTIGE UMSÄTZE Bereits über ihrem Ausgabekurs notiert eine vergleichsweise junge Anleihe der Continental AG. Erst vor rund zwei Wochen platzierte der Autozulieferer eine Schuldverschreibung im Volumen von 750 Millionen Euro und einem festen Kupon von 3,0 Prozent. Fällig wird das Papier im Juli 2018. Mit einem Handelsvolumen von fast 50 Millionen Euro, gehört die Anleihe zu den umsatzstärksten Papieren des laufenden Jahres (A1X24V). bondm-News Mox Telecom AG Ende letzte Woche vermeldete die Unternehmensgruppe, dass ihr Unternehmen Mox Deals AG eine Datenbank mit sehr hochwertigen und exklusiven Kundenkontakten von einem Wettbewerber in den Vereinigten Arabischen Emiraten übernommen habe. Es werden zusätzliche Umsatzbeiträge durch den Kauf der Datenbank um bis zu 20,0% erwartet. Weiter wird erklärt, Mox Deals, sei das dritte Standbein der Mox Gruppe neben den Mox Calling Card und Mox Prepaid MasterCard und ist heute neben den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai) in Singapur und Vietnam aktiv. Am vergangen Dienstag wurde in Ratingen laut Pressemitteilung die ordentliche Hauptversammlung 2013 der Mox Telecom AG abgehalten. Laut der Meldung wurden bei einer Präsenz von mehr als 47% stimmberechtigter Aktien alle zur Abstimmung stehender Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit beschlossen. Management und strategische Ausrichtung des Unternehmens seien bestätigt worden und das weitere Wachstum sei damit gesichert. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1RE1Z KTG Agrar AG Am 11. Juli veröffentlichte die KTG Agrar AG, dass sie die Umwandlung des Aktienunternehmens in eine europäische Gesellschaft (Societas Europaea, SE) plant. Nach der Umfirmierung soll die KTG Agrar AG „KTG Agrar SE“ lauten. Der Vorstand hat beschlossen, der Hauptversammlung am 23. August 2013 einen Vorschlag über die Zustimmung zu dem Formwechsel zur Beschlussfassung vorzulegen. „Wir sind als Landwirte in Deutschland, Litauen, Rumänien und Russland aktiv und KTG-Nahrungsmittel sind in 22 Ländern erhältlich“, sagt Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender der KTG Agrar AG. „Als internationale Gesellschaft ist dieser Schritt konsequent und stärkt unseren Wachstumskurs in Europa.“ Hier geht’s zur Anleihe WKN A1ELQU Rena GmbH Das Unternehmen hat am 12.07.2013 das bis dato platzierte Emissionsvolumen ihrer zweiten Anleihe bekanntgeben. Bei der Anleihe (A1TNHG) mit einem Kupon von 8,25% sollen bis zur Veröffentlichung 13,0 Mio. Euro platziert worden sein. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1E8W9 börse stuttgart tv THEMENWOCHE CHARTTECHNIK BEI BÖRSE STUTTGART TV Vom 22. bis 26. Juli veranstaltet die Börse Stuttgart eine Themenwoche “Charttechnik”. Ein Woche lang dreht sich bei Börse Stuttgart TV alles rund um das Thema technische Analyse. Höhepunkt ist am Donnerstag, den 25. Juli ein Video-Live-Chat mit Jochen Stanzl von GodmodeTrader. Nutzen Sie Ihre Chance und stellen dem Charttechnik-Experten ihre Frage! https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9273 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Großbritannien Zwei neue Staatsanleihen des Königreichs sind seit kurzem in Stuttgart handelbar. Zum einen wurde eine 7,6 Milliarden GBP (Britische Pfund) Tranche zu 2,25 Prozent p.a. mit Fälligkeit September 2013 begeben. Das Wertpapier notiert mit deutlichen Abschlägen zum Emissionspreis von 98,96. Zum anderen emittierte der Inselstaat eine sage und schreibe bis 2068 laufende Anleihe. Das Wertpapier mit einem Emissionsvolumen von fünf Milliarden GBP wird mit 3,5 Prozent p.a. verzinst. Beide Anleihen sehen eine halbjährliche Zinszahlung vor und sind in 0,01 GBP gestückelt. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HM0H Spanien Auch die Südeuropäer waren am Anleihenmarkt aktiv. Die jüngste Staatsanleihe der Iberer wird im Oktober 2018 fällig und ist mit einem Kupon in Höhe von 3,75 Prozent p.a. ausgestattet. S&P ratet das Wertpapier mit BBB-. Emittiert bei 99,816 notiert die Anleihe aktuell über 50 Basispunkte höher. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HM7D Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|