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Die Euro-Rettung könnte für die EZB noch zu einem lukrativen Geschäft werden. Zu diesem Schluss kommt zumindest Andreas Utermann, Investmentchef von Allianz Global Investors. Bis zu 80 Milliarden Euro könnte die EZB durch den Kauf von Staatsanleihen verdienen, sofern jetzt kein Schuldner mehr ausfällt. Das scheint derzeit jedoch wieder mehr als ungewiss. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kritisierte Griechenland in dieser Woche aufs Schärfste und bringt durch die Hintertür einen neuerlichen Schuldenschnitt ins Spiel.
EZB: Profiteur der Euro-Krise? Gegen Widerstände – insbesondere auch aus Deutschland – kaufte die EZB in den vergangenen Jahren Staatsanleihen im Gegenwert von 200 Milliarden Euro. Zudem investierten die Notenbanker aus Frankfurt rund 70 Milliarden Euro in Pfandbriefe. In den Genuss dieser Anleihekäufe kamen bislang insbesondere Griechenland, Portugal, Irland und auch Italien. Befürworter hofften auf diese Weise die Eurozone vor dem Kollaps zu retten. Kritiker sahen darin eine unerlaubte Staatsfinanzierung, welche nicht vereinbar mit geltendem EU-Recht sei. Das Risiko, dass die EZB einging ist beachtlich – doch es könnte sich auch lohnen. Andreas Utermann, Investmentchef von Allianz Global Investors, rechnete der „Süddeutschen Zeitung“ vor, dass die EZB bis zu 80 Milliarden Euro durch die getätigten Anleihekäufe einnehmen könnte. Bei einer investierten Summe von insgesamt 270 Milliarden entspräche dies einer Rendite von knapp 30 Prozent. Die EZB also als Profiteur der Schuldenkrise? Die Schuldnerstaaten bekommen das Geld auch von der EZB nicht umsonst. Zwar sind die zu leistenden Zinszahlungen etwas geringer als es wohl am Kapitalmarkt der Fall wäre, dennoch müssen die betroffenen Staaten auch an die EZB Zinsen abführen. Bei einem Volumen von 270 Milliarden kann sich das sehr schnell lohnen. Außerdem investierte die EZB zu einem Zeitpunkt in die entsprechenden Anleihen, als diese sich im freien Fall befanden. Schließlich wollten die Notenbanker durch die Käufe den Abwärtsstrudel stoppen, was ihr mitunter auch gelungen ist. De facto heißt das aber auch, dass die EZB vergleichsweise günstige Einstiegskurse in die entsprechenden Anleihen vorgefunden hat. Seitdem konnten sich insbesondere irische und portugiesische Staatsanleihen wieder erholen. Die Folge: Die Notenbank in Frankfurt profitiert nicht nur von den Zinszahlungen der Schuldnerländer, sondern kann sich zudem – bislang zumindest – über entsprechende Kursgewinne freuen. IWF kritisiert Griechenland Wie lange die Freude bei der EZB anhalten wird, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Denn laut einem Bericht des IWF müssen sich die Euro-Geberländer auf weitere Hilfen für Griechenland einstellen. Andernfalls sei die geplante Haushaltssanierung in den kommenden Jahren für Griechenland nicht zu bewerkstelligen. Die griechische Staatsverschuldung beläuft sich diesen Sommer wieder auf knapp 160 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und liegt somit nur knapp unter der Marke vor dem Schuldenschnitt privater Gläubiger im vergangenen Jahr. Experten halten das Ziel, die griechische Schuldenquote bis 2020 auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung zu reduzieren, ohne einen weiteren Schuldenschnitt für illusorisch (siehe Bondsweekly KW 30). Zwar vermeidet der IWF-Länderbericht das Wort „Schuldenschnitt“ geflissentlich, die Frage ist jedoch, welche anderen Optionen man im Fall Griechenland noch hat. Ein neuerlicher „haircut“ für die Hellenen würde diesmal die öffentliche Hand und somit auch unmittelbar die EZB betreffen. Wenngleich die Bundesregierung einen solchen noch kategorisch ablehnt, dürfte das Thema nach der Bundestagswahl wieder offener diskutiert werden. Der Regierung in Athen wirft dem IWF zudem grundlegende, konzeptionelle Fehler vor. So setze man in Athen zu sehr auf Ausgabenkürzungen und drastische Sparmaßnahmen und verliere dabei die notwendigen Reformen aus den Augen. In Griechenland gebe es eine „verspätete, zögerlich und stückweise Umsetzung von Strukturreformen“. Auf diese Weise sei es fast schon unmöglich für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung zu sorgen, so der IWF-Bericht. Bund-Future: Gewinnmitnahmen belasten Das Festhalten am geldpolitischen Kurs der EZB führte am Donnerstag zu leichten Gewinnmitnahmen beim Bund-Future. Katalysiert wurde der Abgabedruck durch Wirtschaftsdaten aus den USA, welche Spekulationen um eine anstehende Drosselung der Fed-Anleihekäufe nähren. Nachdem der Bund-Future zu Beginn der Woche vor allem seitwärts tendierte, rutschte das deutsche Anleihenbarometer im Zuge dieser Nachrichten zum Wochenabschluss etwas ab und kämpft aktuell mit der Marke von 142,00 Prozent. Anlegertrends SCHWELLENLÄNDER-ANLEIHEN: SÜDAMERIKA IM FOKUS Nimmt der Risiko-Appetit der Anleger wieder zu? Die Umsatzzahlen der Börse Stuttgart legen einen solchen Schluss nahe. Insgesamt wurden im vergangenen Juli rund zwei Milliarden Euro umgesetzt, was einer Steigerung des Handelsvolumens um rund 18 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht. Besonders auffällig hierbei ist die Umsatzsteigerung bei Schwellenländer-Anleihen. Diese lagen um fast 30 Prozent über dem Vormonats-Niveau! Verantwortlich für diesen signifikanten Anstieg waren unter anderem Staatsanleihen von Venezuela und Argentinien. Die Schuldverschreibungen der Südamerikaner gehörten nach Aussagen eines Händlers der Börse Stuttgart zu den meistgehandelten Papieren im Stuttgarter Anleihenhandel. Dabei sind diese Anleihen eher nichts für Investoren mit schwachen Nerven: Anleihen Venezuelas dürften maßgeblich von dem Ausgang der Präsidentschaftswahlen im kommenden April beeinflusst werden. Noch hoffen viele Anleger auf einen politischen Paradigmenwechsel. Allerdings gilt Interimspräsident Maduro als aussichtsreichster Kandidat. Der ehemalige Außenminister dürfte sehr wahrscheinlich den sozialistischen Kurs seines Vorgängers Chávez beibehalten. Zudem hat Venezuela Medienberichten zufolge zunehmend Liquiditätsprobleme. Um sich von der „Diktatur des Dollars“ zu befreien, investierte Chavez bis zu 70 Prozent der Währungsreserven in Gold. Der jüngste Kursrutsch bei dem Edelmetall nährt ernsthafte Zweifel an der Zahlungsfähigkeit Venezuelas. Andererseits sitzt Venezuela auf einem der größten Ölvorkommen der Welt. Da sich der größte Ölkonzern in staatlichem Besitz befindet, dürfte der Staat vom jüngsten Ölpreisanstieg überproportional profitieren. Dennoch bleibt ein Investment, das vor allem von einem Wahlausgang sowie der Preisentwicklung von zwei zuletzt stark volatilen Rohstoffen abhängig ist, riskant. Argentinische Anleihen profitierten hingegen kurzfristig von einem Vorstoß der IWF-Chefin Lagarde. Im Zuge des schwelenden Gläubigerstreits zwischen einem US-Hedgefonds und Argentinien, regte die Französin an, den US Supreme Court anzurufen. Investoren sahen darin die große Chance für Argentinien die hohen Gläubigerforderungen abzuwehren. Der jetzige Verzicht des IWF, den Supreme Court anzurufen, drückt aktuell die Kurse argentinischer Papiere wieder. Bei dem aktuellen Rechtsstreit geht es um Gläubigerforderungen im Zuge der argentinischen Staatspleite von 2001/2002. Damals verweigerten gut sieben Prozent der Gläubiger einem Schuldenschnitt ihre Zustimmung. bondm-News Dürr AG Der Maschinen- und Anlagenbaukonzern veröffentlichte am gestrigen Donnerstag, den 01. August 2013 die Zahlen für das erste Halbjahr 2013. Demzufolge sei bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau (1,13 Mrd. Euro) die EBIT-Marge von 6,2 Prozent auf 7,3 Prozent gestiegen. Der Auftragseingang lag dem Unternehmen zu Folge mit 1,29 Mrd. Euro wie geplant leicht unter dem sehr hohen Vorjahreswert – der Auftragsbestand in Höhe von 2,45 Mrd. Euro sichere eine Auslastung aber bis weit in das Jahr 2014. Nach dem planmäßigen Verlauf des ersten Halbjahres bekräftigt Dürr seine Prognose für das Jahr 2013, sofern keine gravierende Konjunkturabkühlung eintrete. Der Umsatz solle 2,4 bis 2,6 Mrd. Euro erreichen, bei einem Auftragseingang zwischen 2,3 und 2,5 Mrd. Euro und einer EBIT-Marge von 7,0 bis 7,5 Prozent. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1EWGX Albert Reiff GmbH & Co. KG Die Reiff-Gruppe informierte am 29. Juli 2013 per Pressemitteilung über den Verlauf des ersten Halbjahres 2013. Demzufolge lag der Umsatz mit 222,9 Mio. Euro um 10,4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Ein besseres Winterreifengeschäft und eine leicht anziehende Konjunktur sollten dafür sorgen, dass der Umsatz des Jahres 2012 erreicht werden könne, so das Unternehmen weiter. Im ebenfalls am 29. Juli 2013 veröffentlichten Halbjahresbericht weist die Reiff-Gruppe ein EBITDA für die ersten sechs Monate 2013 in Höhe von 1,339 Mio. Euro nach 5,684 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum aus. Der Konzernüberschuss belief sich laut Bericht im ersten Halbjahr auf -4,663 Mio. Euro, nach 0,124 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten 2012. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3F2 MAG IAS GmbH Die Göppinger informierten am 26. Juli 2013 über die Neubesetzungen im Aufsichtsrat. Demzufolge komme es im Zuge der – nach Unternehmensangaben – unmittelbar bevorstehenden Auflösung der Treuhandstruktur im Aufsichtsrat der MAG IAS GmbH zu Neubesetzungen. Dr. Eckhard Cordes und Dr. Michael Keppel seien am 25.07.2013 aus dem Gremium ausgeschieden. Dr. Rolf Bartke habe in diesem Zug den Vorsitz von Dr. Cordes übernommen. Dr. Reiner Beutel und Georg Weiberg seien als neue Mitglieder bestellt worden, so MAG weiter. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3EY börse stuttgart tv US-KONJUNKTURMOTOR BRUMMT: WANN KOMMT DIE DROSSELUNG DER ANLEIHENKÄUFE? Gute Wirtschaftsdaten aus den USA nährten mal wieder Spekulationen, dass sich die Fed genötigt sehen könnte, ihre Anleihekäufe zu drosseln. Doch Ben Bernanke bleibt seinem Kurs – vorerst – weiter treu. Von einem Ausstieg ist derzeit nichts zu sehen. Spielt denn die konjunkturelle Erholung überhaupt keine Rolle für die US-Notenbanker? Stephan Pilz von smart-invest bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9327 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Schaeffler Holding Finance BV Wie in der vergangenen Ausgabe berichtet, hat die Schaeffler Gruppe neben der vorgestellten Euro-Anleihe auch eine USD-Tranche begeben. Diese ist nun ebenfalls an der Börse Stuttgart handelbar. Auch hier handelt es sich um eine sogenannte payment-in-kind Anleihe, d.h. der Emittent hat das Recht statt der halbjährlichen Zinszahlung, die Zinsen am Ende der Laufzeit (August 2018) zu bezahlten. Macht Schaeffler von diesem Recht Gebrauch, würde sich allerdings der Kupon von 6,875 Prozent p.a. auf 7,625 Prozent erhöhen. Die Anleihe mit einem Emissionsvolumen in Höhe von einer Milliarde USD ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 200.000 USD unterteilt. Die Anleihebedingungen sehen des Weiteren eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit durch den Emittenten vor: ab dem 15. August 2014 zu 105,156, ab dem 15. August 2015 zu 103,438, ab dem 05. August 2016 zu 101,719 und ab dem 08. August 2017 zu 100. S&P ratet die Anleihe mit B-. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1HN28 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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