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Griechenland wird ein drittes Hilfspaket bekommen. Zwar vermeidet es die Bundesregierung tunlichst einen konkreten Fahrplan zu benennen oder konkrete Hilfszusagen zu treffen. Doch die Indizien der vergangenen Wochen sprechen eine deutliche Sprache: Auch Berlin hat sich längst mit einem dritten Hilfspaket für Griechenland arrangiert.
Griechenland: Finanzhilfe ja – Schuldenschnitt nein Stand heute ist davon auszugehen, dass Griechenland ein drittes Mal in den Genuss von Finanzhilfen kommen wird. Die aktuelle makroökonomische Situation und ein Schuldenstand von über 160 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung lassen derzeit keinen anderen Schluss zu. Aufgrund der prekären Situation lässt sich das Thema auch in Berlin nicht mehr vermeiden und zu Beginn der Woche konstatierte Finanzminister Schäuble vergleichsweise deutlich, dass es in „Griechenland noch einmal ein Programm geben muss“. Zwar versuchte die Bundesregierung im weiteren Verlauf das Thema etwas zu relativieren, doch auch Bundeskanzlerin Merkel stellt nicht mehr kategorisch in Abrede, dass es zu neuen Hilfen kommen könnte. Wenngleich man den Griechen weitere Finanzhilfen in Aussicht stellt, will man in Berlin noch immer nichts von einem weiteren Schuldenschnitt wissen. Angela Merkel warnte in einem Sommerinterview in dieser Woche ausdrücklich vor einer „leichtfertigen“ Debatte rund um das Thema Schuldenschnitt für Griechenland. Trotz des sanften Umdenkens in Berlin ist derzeit nicht davon auszugehen, dass Griechenland noch in diesem Jahr, geschweige denn noch vor der Bundestagswahl, neue Hilfen erhalten wird. Viel wird davon abhängen, wie der kommende Troika-Bericht für Griechenland ausfallen wird. Vertreter von IWF, EZB und EU-Kommission werden im kommenden Oktober nach Athen reisen und die Reform-Fortschritte überprüfen. Erst im Anschluss an diese erneute Überprüfung wird voraussichtlich über die Ausgestaltung weiterer Hilfen entschieden werden. Bezüglich eventueller Hilfen für Griechenland gibt es ebenfalls neue Planspiele. Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge, könnte Griechenland diesmal womöglich Hilfsgelder aus dem EU-Haushalt bekommen – zumindest teilweise. Offenbar wird darüber diskutiert Griechenland Mittel aus dem EU-Strukturfonds zur Verfügung zu stellen. Die Strukturpolitik der Europäischen Union ist ein zentraler Politikbereich der EU und nimmt etwa 30 Prozent der gesamten Haushaltsmittel in Anspruch. Ziel der EU Strukturpolitik ist es, wirtschaftliche Ungleichgewichte innerhalb der Gemeinschaft zu beseitigen. Ökonomisch unterentwickelte Regionen sollen gestärkt und Standortnachteile abgebaut werden, wodurch der Anschluss an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung gewährleistet werden soll. Juristisch spricht also wenig dagegen, künftige Griechenland-Hilfen – zumindest teilweise – über den Strukturfonds zu finanzieren. Zudem hätte eine solche Lösung den Vorteil, dass Geldmittel aus dem Strukturfonds keinen Kreditcharakter hätten und somit den Schuldenstand Griechenlands nicht belasten würden. Fed bleibt locker – Doch wer folgt auf Bernanke? Die Fed sendet weiterhin kein eindeutiges Signal für eine baldige Drosselung der Anleihekäufe. Wie aus den in dieser Woche veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung hervorgeht, gibt es noch immer keinen Zeitplan für eine Reduktion der Anleihekäufe. Im Offenmarktausschuss (FOMC) herrscht offenbar Uneinigkeit über das weitere Vorgehen: Während einige Mitglieder dafür plädieren, die Käufe „ein wenig“ zu drosseln, mahnen andere zur Geduld beim Herunterfahren der Konjunkturhilfen. Eine klare Mehrheit hinsichtlich des weiteren Vorgehens zeichnet sich im Offenmarktausschuss derzeit nicht ab. In der ganzen Diskussion um die Anleihekäufe geht derzeit unter, dass hinter den Kulissen bereits ein Nachfolger für Ben Bernanke gesucht wird, dessen Vertrag im Januar 2014 endet. Bisher haben sich mit Bernankes Stellvertreterin Janet Yellen und Ex-Finanzminister Larry Summers zwei Top-Favoriten auf die Nachfolge herauskristallisiert. Unter Finanzexperten werden derzeit Janet Yellen die besten Chancen auf den Fed-Chefposten eingeräumt. Yellen wäre die erste Frau an der Spitze der US-Notenbank. Anlegertrends EFSF-ANLEIHE: ANLEGER NUTZEN RENDITEANSTIEG Dennoch standen in dieser Woche Griechenland-Anleihen eher nicht im Fokus der Anleger. Der Rettungsschirm hingegen schon. Eine Anleihe des EFSF mit Laufzeit bis 2037 sorgte, laut Aussagen eines Händlers an der Börse Stuttgart, für „massive“ Umsätze. Vor allem Institutionelle hätten offenbar den Renditeanstieg auf über drei Prozent zum Einstieg genutzt. Das Papier verspricht derzeit eine Rendite von knapp 3,04 Prozent und hält unverändert die zweitbeste Bonitätsnote. Hier geht's zur Anleihe: WKN: A1G0AT bondm-News 3 W Power S.A. 3W Power S.A., die Holdinggesellschaft von AEG Power Solutions B.V., hat in einer Pressemitteilung die Ergebnisse für das zweite Quartal 2013 veröffentlicht. Der Auftragseingang im zweiten Quartal 2013 lag demnach bei 66,1 Mio. Euro und sank damit zwar im Jahresvergleich um 23,9% (Q2 2012: 87,0 Mio. Euro), im Vergleich zum ersten Quartal war jedoch ein Anstieg von 10,3% zu verzeichnen (Q1 2013: 60,0 Mio. Euro). Der Umsatz im zweiten Quartal 2013 betrug 57,9 Mio. Euro und lag damit 41,0% unter dem Vorjahreszeitraum (Q2 2012: 98,2 Mio. Euro) und 38,7% unter dem vorherigen Quartal (Q1 2013: 94,4 Mio. Euro). Dieses Ergebnis war der Pressemitteilung nach aufgrund des geringen Auftragseingangs im ersten Quartal 2013, insbesondere bei Solar und POC, erwartet worden. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1A29T German Pellets GmbH Das Unternehmen informierte über den Baubeginn des zweiten US-Werkes. Der Startschuss für den Bau eines Pelletwerkes im US-Bundesstaat Louisiana durch den deutschen Pelletproduzenten German Pellets sei erfolgt und die Inbetriebnahme sei für Mai 2014 geplant. „Der Standort hat für uns den Vorteil, dass die Logistik vom Holz-Zulauf bis zum Fertigwaren-Transport vorhanden ist. Unter anderem liegt ein Gleisanschluss an“, sagt Unternehmenssprecherin Claudia Röhr. Parallel zum Baustart wurden nach Unternehmensangaben auch langfristige Rohstofflieferverträge final unterzeichnet. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3J6, WKN A1TNAP Ekosem-Agrar GmbH Im Rahmen des jährlichen Folgeratings bestätigte die Ratingagentur Creditreform am 15.08.2013 dem Unternehmen mit dem Ratingzertifikat die Note BB. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1MLSJ, WKN A1R0RZ UNIWHEELS Holding (Germany) GmbH In einer unterjährigen Anpassung hebt die Ratingagentur Euler Hermes laut Ratingbericht am 15.08.2013 das Unternehmensrating der Rasch Holding Ltd. (Uniwheels Gruppe) von B-, positiv auf B, stabil. Ausschlaggebend für die Anhebung des Ratings sei demnach bei insgesamt stabiler Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 die Verbesserung der finanziellen Flexibilität. Hier geht’s zur Anleihe WKN A1KQ36 Börse Stuttgart TV CHRISTOPH LAMMERSDORF: „DEUTSCHLAND BRAUCHT MEHR PRIVATANLEGER“ „Deutschland braucht mehr Privatanleger, die ihr Geld anders anlegen als bisher.“ Christoph Lammersdorf sieht die Gefahr, dass klassische Anlageinstrumente aufgrund der niedrigen Zinsen für die Altersvorsorge nicht ausreichen. Der Vorsitzende der Boerse Stuttgart Holding GmbH im Gespräch bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/rd/...archterm=A1HPZ4 Neueinführungen an der Börse Stuttgart Procter & Gamble Der US-amerikanische Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble begibt eine Anleihe mit Laufzeit bis August 2023. Der feste Kupon der Anleihe liegt bei 3,1 Prozent. Das Papier kann zu 2.000 US-Dollar nominal erworben werden. Mit einem Jahresumsatz von über 80 Milliarden US-Dollar gehört Procter & Gamble derzeit zu den größten Konsumgüterproduzenten weltweit. Zu den hierzulande bekanntesten Produkten gehören unter anderem Marken wie Braun (Elektrogeräte), Duracell (Batterien), Gillette, Oil of Olaz oder auch Pampers. Hier geht’s zur Anleihe: WKN A1HPZ4 Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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