Alt 30.10.13, 17:23
Standard 2013 – Das Jahr der Skepsis
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Ärger und Zweifel statt Euphorie.

Zu Beginn eines Bullenmarktes, wenn der Einstiegszeitpunkt in der Nachbetrachtung „optimal“ erscheint, ist die Angst bekanntlich am größten. Die Aufwärtsbewegungen in der Frühphase werden mit großer Skepsis verfolgt, und es vergeht unter Umständen viel Zeit, bis die Anlegerstimmung zum Optimismus übergehen kann. Das Ende des Bullenmarktes ist erst dann eingeläutet, wenn Optimismus in Euphorie umschlägt. Ein Szenario, das auch im Jahr 2013 noch weit entfernt erscheint. Denn 2013 ist im bisherigen Verlauf - getreu dem Motto „der ungeliebte Bullenmarkt“ - ein weiteres skeptisches, aber positives Aktienjahr.

Die Skepsis zahlreicher Anleger mischt sich derzeit mit zaghaftem Optimismus, vor allem aber mit Ärger über den verpassten Anstieg. Medien berichten von „Zaungästen des Aufschwungs“ – und vergessen dabei gerne die ständig warnenden Worte und negativen Kommentare, die sie selbst in den vorangegangenen Jahren des Aufschwungs stets verbreitet haben. Erinnern Sie sich noch an die vermeintliche „Idiotenrallye“, die 2009 startete?

Unerwartete Euro-Stärke

Der MSCI World Index konnte im bisherigen Jahresverlauf rund 20 % zulegen – in US-Dollar gerechnet, wohlgemerkt. Angetrieben durch die US-Aktienmärkte verdeutlicht der „Weltindex“ die globale Stärke der Aktienmärkte - zusätzlich positiv wirkt hierbei, dass die schwache Entwicklung der Emerging Markets beim MSCI World Index ausgeklammert wird. In Euro gerechnet beträgt der Zuwachs allerdings „lediglich 15 %“. Die temporäre Stärke des Euro - das Währungspaar EUR/USD hat jüngst ein Zweijahreshoch erreicht – wirkt sich derzeit negativ auf die Rendite global orientierter Euro-Anleger aus. Eine Stärke, die in dieser Form von zahlreichen Anlegern nicht erwartet wurde: Die „ungelöste Euro-Krise“ ist niemals aus dem Fokus gerückt.

Der „Euro-Effekt“ ist im Jahr 2013 nicht zu unterschätzen: Insbesondere im Vergleich zu „Trendwährungen“ wie der Norwegischen Krone, dem Australischen Dollar oder dem Singapur-Dollar hat der Euro ordentlich zugelegt. Und damit besonders Anlegern auf dem Anleihemarkt, die dem Niedrigzinsumfeld durch Investitionen in Fremdwährungen entfliehen wollten, deutliche Kursverluste zugefügt. Der Euro hat sich nahezu unbemerkt von der Krisenwährung zur „Fluchtwährung“ gewandelt. Dennoch kein Anlass zur Sorge – langfristig orientierte Anleger nehmen Währungsschwankungen eher als Nullsummenspiel wahr – eine ausgewogene Währungsaufteilung des Gesamtportfolios sorgt dabei für eine ausreichende Diversifikation.

Kein sorgenfreies Jahresende

Problemstellungen von globalem Ausmaß - wie die US-Staatsverschuldung - treten derzeit zwar etwas in den Hintergrund, von einem spürbaren Umschwung zum Optimismus ist allerdings – allen Rekorden zum Trotz - noch nichts zu spüren. Ruhige Zeiten wird es sowieso niemals geben: Aktuell sorgen die zähen Koalitionsverhandlungen in Deutschland für Verunsicherung – zu Unrecht! Aktienmärkte kümmern sich wenig um „politische Führungslosigkeit“. Die durchschnittliche Dauer vom Wahltermin bis zur Koalitionsbildung beträgt 35 Tage - der deutsche Aktienmarkt hat in diesen Zeiträumen nur selten eine negative Tendenz gezeigt.

Fazit

Kommt die Jahresendrallye oder doch noch der permanent thematisierte „große Knall“? Die Medien scheinen unschlüssig, ob sie zum Einstieg oder zum Rückzug raten sollen. Fakt ist: Korrekturen sind jederzeit möglich, und sie sind in diesem Sinne auch wichtig – um Nachzüglern eine Einstiegschance aufzuzeigen. Aktien ermöglichen den langfristigen Anlageerfolg – im Jahr 2013 und auch weit darüber hinaus!

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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