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Skepsis weicht dem Optimismus.
2013 konnte nahtlos an das starke Aktienjahr 2012 anknüpfen. Im März 2014 vollendet der laufende Bullenmarkt sein fünftes Jahr. Die erzielten Renditen zahlreicher Aktienindizes in diesem Zeitraum sind mehr als beachtlich, und dabei alternativen Anlageklassen teilweise deutlich überlegen. Der Aktienanlage wird seitdem zunehmend große Attraktivität und eine gewisse Alternativlosigkeit zugesprochen, allerdings nur auf dem Papier. In der Realität sind – insbesondere Anleger aus Deutschland – noch immer nur in geringem Maße in Aktien investiert. Die Renditechancen, die der laufende Bullenmarkt den Anlegern ermöglicht hat, wurden bisher nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft. Dieser Umdenkprozess vollzieht sich äußerst langsam. Für viele zögerliche Anleger ist noch mehr Optimismus vonnöten, um den Einstieg in die Aktienmärkte zu wagen. 2014 könnte das Jahr werden, in dem dieser wichtige Schritt vollzogen wird: Die Skepsis wird weiterhin abnehmen, der Optimismus wird steigen. Korrekturen sind dabei sogar hilfreich, um bisherigen Pessimisten die nötige Grundlage für einen Einstieg zu bieten: Das Gefühl, „zu spät“ investiert zu sein, wird durch den Einstieg im Anschluss an eine Korrektur gemildert. Schlechtes Zahlengefühl Ein Zahlenbeispiel illustriert dieses Verhalten. Noch vor einem Jahr stellten sich Anleger die Frage: „Wird der DAX erneut an der ominösen Grenze von 8.000 Punkten abprallen?“ Wenige wollten zu diesem Zeitpunkt investieren, als der DAX in Lauerstellung knapp unter 8.000 Punkten verharrte. Nur ein Jahr später ist die Situation eine andere. Es wird nur noch spekuliert, wann, warum und wie der DAX die Marke von 10.000 Punkten übertreffen kann. Viele sehnen quasi eine Korrektur von zehn Prozent herbei, um dann bei 9.000 Punkten „günstig“ in den Markt einzutreten. Ein Verhalten, das geduldige und langfristig orientierte Anleger schmunzeln lässt. Ohnehin verlieren die „Tausenderhürden“ bei steigenden Kursen an Relevanz, auch wenn so mancher Experte der Meinung ist, dass es nach jeder genommenen Hürde zunehmend schwieriger wird, eine weitere Tausenderhürde zu überwinden – die Prozentrechnung belegt das Gegenteil. Die Höhenangst wird jedenfalls ein stetiger Begleiter des aktuellen Bullenmarktes bleiben. Zentralbankpolitik 2014 Die Zentralbankpolitik wird im Jahr 2014 weiterhin im Fokus stehen und für jede noch so kleine Korrektur als „Ursache“ herhalten müssen. Die Bezeichnung „liquiditätsgetriebene Hausse“ ist immer noch weit verbreitet. Wer den Irrglauben, dass die Zentralbanken die Aktienmärkte steuern, bisher noch nicht abgelegt hat, sollte dies jedoch im Jahr 2014 tun. Denn hinter dem Aufschwung der Aktienmärkte steckt viel mehr. Woher kommen die gigantischen Liquiditätsberge zahlreicher globaler Unternehmen? Das ist keinesfalls das „billige Geld“ der Zentralbanken, welches vornehmlich in den Bilanzen der Banken versickert, ohne jemals wieder in den Kreislauf der Realwirtschaft einzutreten! Vielmehr profitieren Unternehmen – und damit Aktien – seit Jahren davon, dass die Weltwirtschaft langsam und robust wächst und die Politik die Füße stillhält! Eine positive Entwicklung, die noch längst nicht zu Ende ist. Fazit Die vorhandenen „Risiken“ für das Jahr 2014 sind weitreichend ausdiskutiert und haben nicht das nötige negative Überraschungspotential, um einen Bärenmarkt einleiten zu können. Deshalb wird der Bullenmarkt auch das Jahr 2014 überstehen. Eine Korrektur wird hilfreich sein, um zögerliche Anleger zu einem Einstieg in den Aktienmarkt zu bewegen – und damit neues Aufwärtspotential freizusetzen. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserer Kapitalmarktprognose für 2014 in Kürze erhältlich. Sie können die Prognose für 2014 bereits jetzt kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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