Alt 14.03.14, 17:31
Standard Rentenreport KW 11: Krim-Krise im Fokus, Konjunkturlok China stottert
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Die Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung Chinas, bedingt durch die enttäuschend ausgefallenen Exportdaten sowie der weiter schwelende Krim-Konflikt bestimmten diese Woche das Geschehen an den Börsen. Nach einer leichten Erholung am Dienstag befanden sich die Kurse dann wieder im Sinkflug. Der Dax rutschte zeitweise sogar am Freitag unter 9.000 Punkte.

Die konjunkturelle Entwicklung in China ließ kurze Zeit die Krim-Krise in den Hintergrund treten. War China bislang für große Zahlen und rasantes Wachstum bekannt, häufen sich neuerdings die Meldungen, dass die Wirtschaft ins Stocken gerät und mit nicht mehr so hohen Wachstumsraten zu rechnen sei. Zuletzt enttäuschte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit ihren Exportdaten. Um drastische 18,1 Prozent sind die Exporte des Landes im Februar gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Wirtschaftsexperten hatten im Durchschnitt mit einem Zuwachs gerechnet.

Durch die schwächelnde Konjunktur geraten immer mehr chinesische Firmen in finanzielle Schieflage. So hatte letzte Woche die geplatzte Unternehmensanleihe von Shanghai Chaori Solar Energy Science & Technology Co eine Angstwelle wegen möglicher weiterer Firmenpleiten ausgelöst.

Ein weiterer Indikator, der nichts Gutes verheißen könnte, ist der stark eingebrochene Kupfermarkt. Der Preis des Industriemetalls ist seit vergangener Woche zwischenzeitlich um 10 Prozent eingebrochen und notiert nun auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2010.

Da ein Großteil der Kupferimporte in China als Sicherheit für Kredite dient, befürchten Experten, dass Gläubiger die als Sicherheiten hinterlegten Kupferbestände verkaufen könnten, um an ihr Geld zu kommen. Sollte dies der Fall sein, würde das verheerende Auswirkungen auf den Preis des Metalls haben, das den Markt zu Dumpingpreisen schwemmen würde, was wiederum zu Panikverkäufen führen könnte.

Erholung der südeuropäischen Aktienmärkte

Die Börsen in Athen und Lissabon haben deutlichen Auftrieb erhalten und notieren auf dem höchsten Niveau seit knapp drei Jahren. Südeuropäische Werte sind aufgrund der Aussichten auf eine konjunkturelle Belebung der Eurozone bei Anlegern gefragt. Von den Spekulationen auf eine baldige Rückkehr Portugals in die finanzielle Eigenständigkeit profitierten auch portugiesische Staatsanleihen, die sich großer Nachfrage erfreuen. Auch griechische Staatstitel waren Anfang der Woche stark gesucht, gerieten am Mittwoch dann aber etwas unter Druck.

Erstmals nach Verlassen des Euro Rettungsschirms Ende 2013 hat der einstige Krisen-Staat Irland gestern im Rahmen einer öffentlichen Auktion erfolgreich eine Anleihe im Volumen von einer Milliarde Euro am Markt platziert und kam so günstig wie nie an frische Geld. Der Hammer fiel bei den zehnjährigen Papieren bei einer Rendite von 2,967 Prozent, dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Nachfrage war hoch und hätte ausgereicht, um fast dreimal so viele Anleihen am Markt zu platzieren.

Auch am Sekundärmarkt viel die Rendite von zehnjährigen irischen Staatstiteln auf rekordniedrige 2,97 Prozent.

Bundesanleihen:

Einem impulsarmen Handel geschuldet, notierten Staatsanleihen aus dem Euroraum am Dienstag geringfügig schwächer als am Vortag. Die Rendite zehnjährigen deutscher Bundesanleihen stieg um zwei Basispunkte auf 1,64 Prozent, während der Bund-Future um 20 Basispunkte auf 142,28 Zähler fiel. Die Aufstockung einer deutschen inflationsgeschützten Anleihe mit Laufzeit bis 2018 war deutlich mehr nachgefragt, als die Titel der letzten beiden Wochen.

Bedingt durch die ungelöste Situation in der Ukraine sowie die stärker als erwartet gefallene Industrieproduktion im Euroraum ging der Trend dann wieder stark in Richtung Sicherheit. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 1,58 Prozent. Der Bund-Future stieg bis Freitagmittag auf 143,97 Punkte an.


Anlegertrends

EnBW und Dt. Bahn gesucht

Die neu emittierte Hybrid-Anleihe des baden-württembergischen Energieversorgers EnBW (A11P78) war diese Woche gefragt bei Investoren. Das Emissionsvolumen des bis April 2076 laufenden Bonds betrug eine Milliarde Euro. Die Verzinsung liegt bis April 2026 bei 3,625 Prozent, danach orientiert sie sich am 5 Jahres Euro Swap Satz (EUSA5)+ 25 Basispunkte. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro nominal.

Unter den Top Ten der Häufigsten Trades an der Börse Stuttgart stand diese Woche auch eine neu emittierte Anleihe der Deutschen Bahn AG. Die 15-jährige Anleihe (A1UDVX) mit Fälligkeit im März 2029 ist mit einem Kupon von 2,75 Prozent ausgestattet. Das Emissionsvolumen betrug 500 Millionen Euro und die kleinste handelbare Einheit beträgt privatanlegerfreundliche 1.000 Euro nominal.

Russland und Ukraine weiter unter Druck

Russische und ukrainische Staatstitel gerieten aufgrund der anhaltend schwierigen politischen Lage weiter unter Druck. Russische Bonds, die in Euro und USD notieren wie beispielsweise das auf Euro lautende Papier mit der WKN A1HQXU (Fälligkeit 2020) verzeichneten weiter fallende Kurse.

Anleihen der Ukraine leiden unter dem am Wochenende anstehenden, umstrittenen Krim-Referendum. Investoren zeigten sich zurückhaltend.


bondm-News

Ekosem-Agrar GmbH

Am 06.03.2014 veröffentlichte die deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe Ekoniva eine Corporate News. Demnach habe sich die Herde im Jahresverlauf von 15.500 auf 19.300 Tiere (Stand Ende 2013) erweitert. Weiter heißt es, dass zum Jahresende täglich 370 Tonnen Milch gemolken wurden (+37,5% gegenüber Dezember 2012). Nach wie vor übersteige die Milchnachfrage in Russland das inländische Angebot. Auch habe nach Aussage des CFOs Wolfgang Bläsi in Summe die Rubel-Abwertung überwiegend eher deutlich positive Einflüsse. Am 10.03.2014 informierte das Unternehmen, dass die Creditreform Rating AG aufgrund der anhaltenden Krise um die ukrainische Halbinsel Krim das Rating der Ekosem-Agrar GmbH von BB (Ausblick stabil) auf BB (Ausblick watch) gesetzt habe. Laut entsprechender Corporate News sieht das Walldorfer Unternehmen bislang allerdings keine negativen Auswirkungen auf die Agrar- und Milchproduktion – eher sei das Gegenteil der Fall.

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Air Berlin Plc

In der vergangenen Woche informierte die deutsche Fluglinie am 04.03.2014 am Rande der ITB unter anderem über die Aufnahme neuer Strecken sowie die Frequenzerhöhung beispielsweise nach Griechenland oder in die Karibik. Laut den am 06.03.2014 veröffentlichten Verkehrszahlen Februar 2014 konnte die Fluglinie nach eigenen Angaben wie schon im ersten Monat des Jahres mehr Fluggäste als im Vergleichsmonat des Vorjahres begrüßen.

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Ekotechnika GmbH

Die Creditreform Rating AG hat im Rahmen der Erstellung des jährlichen Folgeratings das Unternehmensrating der Ekotechnika GmbH auf B angepasst (bisher B+).

Hier geht’s zur Anleihe A1R1A1


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Goldman Sachs Group Inc.

Die Anleihe der US amerikanischen Wertpapier- und Investmentbank Goldman Sachs wird in den ersten Handelstagen an der Börse Stuttgart stark nachgefragt. Die zehnjährige Anleihe umfasst ein Emissionsvolumen von 3,0 Milliarden USD (US Dollar) und ist mit einem Kupon von 4,0 Prozent p.a. ausgestattet. Die in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD gestückelte Anleihe ist von S&P mit der Ratingnote A- bewertet.

Goldman Sachs erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 34,136 Milliarden USD und einen Gewinn von 7,475 Milliarden USD nach Steuern.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZEC9

Colgate – Palmolive Co.

Das US amerikanische Unternehmen Colgate-Palmolive, mit den Geschäftsfeldern Mund- und Körperpflege, Haushaltsreiniger, Textilpflege und Tiernahrung, begab diese Woche gleich zwei neue Anleihen im Gesamtvolumen von 1,0 Milliarden USD (US Dollar). Die fünfjährige Anleihe im Volumen von 500 Millionen USD wird mit 1,75 Prozent p.a. verzinst. Die zehnjährige Anleihe im Volumen von ebenfalls 500 Millionen USD wird mit 3,25 Prozent p.a. verzinst. Beide Anleihen sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 USD gestückelt und werden von S&P mit der Ratingnote AA- bewertet.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZEDE
Hier geht’s zur Anleihe A1ZEDF

Barrick Gold Corp.

Die Anleihe der Barrick Gold Corp. im Volumen von 1,25 Milliarden USD (US Dollar) wurde diese Woche neu in den Handel der Stuttgarter Börse eingeführt. Die Anleihe wird mit 3,85 Prozent p.a. verzinst (Zinslauf ab 01.Oktober) und wird im April 2022 fällig. Das von S&P mit der Ratingnote BBB bewertete Wertpapier ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD unterteilt.

Barrick Gold ist das weltweit größte Unternehmen im Goldabbau mit einer Jahresförderung von über sieben Millionen Unzen bzw. etwa 200 Tonnen Gold. Neben Gold fördert das Unternehmen auch Silber und Kupfer.

Hier geht’s zur Anleihe A1G548

Quelle: boerse-stuttgart AG
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