Alt 23.05.14, 17:31
Standard Rentenreport KW 21: Fed: Keine Eile bei der Leitzinserhöhung
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Mit besonderer Spannung erwarteten Anleger diese Woche die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Notenbanksitzung der Federal Reserve. Letztendlich auch deswegen, weil man damit einen Einblick bekommt, wie die amerikanische Notenbank die Wirtschaft einschätzt. Dem Protokoll zufolge haben die Währungshüter keine Eile, die Leitzinsen zu erhöhen. Eine Normalisierung der ultralockeren Geldpolitik wird bereits diskutiert, scheint sich aber noch nicht aufzudrängen. Begründet wird dies mit der Wirtschaft, die noch keinen allzu guten Eindruck macht. Die Notenbanker haben keine Bedenken, dass die immense Geldflut, die wiederum der Belebung des Arbeitsmarktes dienen soll, zu einer ausufernden Inflation führen könnte. Ein Großteil der Währungshüter sieht die Inflationsrate erst in ein paar Jahren auf dem Zielwert von zwei Prozent. Das wiederum könnte bedeuten, dass die Zinsen noch längere Zeit niedrig bleiben. Den „Minutes“ (wie das Protokoll auch genannt wird) nach, gehen die Notenbanker zwar davon aus, dass sich die Erholung des Arbeitsmarktes stetig fortsetzt, einige von ihnen sehen aber in dem zuletzt etwas schwächeren Häusermarkt ein mögliches Risiko für die amerikanische Wirtschaft. Alles in allem waren das keine bahnbrechenden Neuigkeiten, dennoch reagierten Investoren positiv.

Zufriedenstellende Konjunkturdaten aus China ließen nicht nur die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt aufatmen. Die Industrie ist zwar das zweite Mal in Folge geschrumpft, aber das Ergebnis des vorläufigen Einkaufsmanagerindex der HSBC ist das Beste seit fünf Monaten. Der für Mai ausgewiesene Wert liegt mit 49,7 Punkten zwar noch knapp unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern, übertraf aber die Erwartung von Experten, die lediglich mit einer Stabilisierung gerechnet hatten. Der Anstieg lässt sich auf ein „Mini-Konjunkturprogramm“ der Regierung sowie geringere Fremdfinanzierungskosten zurückführen.

Dennoch ist Vorsicht geboten. Der Immobilienmarkt hat begonnen, sich abzukühlen. Volkswirte sind der Meinung, dass die Regierung in den kommenden Monaten mehr eingreifen müsse, um das Wachstum nachhaltig zu stützen.

Skepsis vor der Europawahl

Bonds südeuropäischer Länder, die aus Sorge vor einem Erfolg der Europa-Skeptiker die letzten Tage kräftige Kursverluste verzeichneten, konnten sich Mitte der Woche ein Stück weit erholen. Stützend wirkte das merklich aufgehellte Verbrauchervertrauen im Euro-Raum. Die EU-Kommission gab im Rahmen einer Vorabschätzung bekannt, dass der von ihr ermittelte Index des Verbrauchervertrauens auf minus 7,1 gefallen ist. Zuletzt war das Stimmungsbarometer im Oktober 2007, also vor dem Ausbruch der Finanzkrise, auf diesem Niveau gelegen. Die Erwartungen der Ökonomen wurden damit übertroffen. Diese hatten nur einen leichten Anstieg auf minus 8,1 prognostiziert. Das bessere Vertrauen weckt die Hoffnung, dass die bislang flaue Wirtschaftserholung im Euroraum durch Konsum angeschoben wird. Zudem gehen viele Anleger davon aus, dass die Geldschleusen in der Euro-Zone auch nach der Europawahl geöffnet bleiben.

Die Rendite italienischer zehnjähriger Bonds lag bei 3,23 Prozent, die der spanischen bei 3,03 Prozent. Französische Staatsanleihen rentierten etwas schwächer bei 1,81 Prozent.

Die Bundesrepublik Deutschland hat am Mittwoch eine zehnjährige Staatsanleihe im Volumen von fünf Milliarden Euro zu einer Durchschnittsrendite von 1,41 Prozent begeben. Es lagen nur Gebote im Volumen von 4,232 Milliarden Euro vor. Die eher schwache Auktion wurde mit der Vorsicht der Anleger gegenüber dem Ergebnis der Europawahl begründet.

Spanien begab diese Woche fünf- und zehnjährige Bonds im Volumen von insgesamt 3,53 Milliarden Euro.

Bundesanleihen

Insgesamt konsolidierten deutsche Staatsanleihen auf hohem Niveau. Der Bund-Future konnte bis Freitagmittag erfolgreich die Marke von 146 Prozent verteidigten. Trotz Konsolidierung befindet er sich kurz vor seinem Allzeithoch und zeigt damit insgesamt weiter große Nachfrage nach deutschen Anleihen an, trotz Miniverzinsung.


Anlegertrends

DEUTSCHE BANK BEGIBT „COCO“-BONDS

Die Deutsche Bank konnte am Dienstag mit so genannten „CoCo“-Bonds ihre Kapitaldecke um 3,5 Milliarden Euro aufpolstern. Die Verzinsung, der in drei Tranchen und drei Währungen (Euro, Dollar und Pfund) ausgegebenen Hybridanleihen, liegt zwischen 6 und 7,125 Prozent. Die Nachfrage war enorm.

CoCo-Bonds (Contingent Convertible Bonds) sind neuartige Hybridanleihen, eine Art Zwangswandelanleihe für den Krisenfall. Die Papiere entsprechen den neuen Anforderungen der Regulierer, die den Steuerzahler bei künftigen Bankenrettungen schonen wollen. Fällt die Eigenkapitalquote der Deutschen Bank unter 5,125 Prozent, bekommen die Anleihe-Investoren Aktien der Bank. Damit fließt der Bank Eigenkapital zu, ohne dass eine Kapitalerhöhung vorgenommen werden muss.

Die Anleger bekommen für das höhere Risiko auch eine höhere Rendite. Die Euro-Tranche im Volumen von 1,75 Milliarden Euro wird mit 6 Prozent verzinst, die Dollar-Tranche über 1,25 Milliarden Dollar ebenfalls mit 6 Prozent und die Pfund-Tranche über 650 Millionen Pfund mit 7,125 Prozent. Die in Euro notierende Anleihe (DB7XHP) war am Donnerstag auch an der Börse Stuttgart sehr gefragt und konnte Umsätze in Höhe von 15,7 Millionen Euro verzeichnen.

Linde Finance B.V.

Bei Anlegern an der Börse Stuttgart gefragt ist die jüngst von der Linde AG emittierte Anleihe (A1ZJJS) mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Emissionsvolumen von 300 Millionen Euro. Das mit A+ (S&P) geratete Wertpapier ist mit einem Kupon von 1,875 Prozent p.a. ausgestattet. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 1.000 Euro.


bondm-News

KTG Agrar SE

Die KTG Agrar SE informierte am 16.05.2014, dass die Investitionsphase des Unternehmens abgeschlossen ist und zukünftig Kosten und Prozesse optimiert, der Gewinn gesteigert, die Eigenkapitalquote erhöht und Fremdfinanzierung zurückgeführt werden soll. Der Konzernumsatz und das operative Ergebnis in 2013 sind der Meldung zufolge richtungsweisend. Für 2014 erwartet das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Konzernumsatz von über 200 Mio. Euro.

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3W Power S.A.

Am 14.05.2014 teilte die 3W Power S.A. die Ergebnisse für das erste Quartal 2014 mit. Demnach stiegen die Auftragseingänge im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 7,0% auf 64,1 Mio. Euro (Q1 2013: 60,0 Mio. Euro) während der Umsatz um 51,9% auf 45,4 Mio. Euro zurückging (Q1 2013: 94,4 Mio. Euro). Das bereinigte EBITDA für das erste Quartal 2014 liegt gemäß Unternehmensangaben bei -8,3 Mio. Euro (Q1 2014 EBITDA: 8,7 Mio. Euro), nach 7,1 Mio. Euro im ersten Quartal 2013 (Q1 2013 EBITDA: 6,7 Mio. Euro). Zum 31.03.2014 verfügte die Gesellschaft über 35,8 Mio. Euro an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, so die Meldung weiter.

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More & More AG

Die More & More AG gab am 21.05.2014 bekannt, dass das Unternehmen seine Eigenkapitalbasis durch eine Barkapitalerhöhung weiter stärken konnte. Im Zuge der Transaktion beteiligte sich gemäß Mitteilung ein langjähriger Geschäftspartner aus der Türkei als strategischer Investor zunächst mit 12% am Unternehmen, eine weitere Aufstockung der Beteiligung auf gesamt 19% ist geplant. Der More & More AG fließen aus der Kapitalerhöhung unmittelbar zur Transaktion 2,625 Mio. Euro zu, weitere 1,65 Mio. Euro folgen mit der geplanten Erhöhung der Beteiligung bis Ende 2015, so die Meldung weiter.

Hier geht’s zur Anleihe A1TND4


Börse Stuttgart TV

WAS BRINGT EINE WEITERE ZINSSENKUNG?

Die EZB wird im Juni weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ergreifen. So viel scheint sicher. Der Leitzins wird voraussichtlich gesenkt und für Banken wird es wohl einen negativen Einlagenzins geben. Doch sollte die EZB im Juni tatsächlich weitere Lockerungsmaßnahmen ergreifen bleibt nicht mehr viel Pulver übrig. Muss der nächste „Schuss“ sitzen? Prof. Dr. Ansgar Belke, Universität Duisburg-Essen, bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/....html?vid=10489


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Pfizer Inc.

Der Pharmakonzern Pfizer hat zwei neue Anleihen begeben. Die fünfjährige Anleihe im Volumen von 1,5 Milliarden USD (US Dollar) wird mit 2,1 Prozent p.a. verzinst, während die zehnjährige Anleihe im Volumen von 1,0 Milliarde USD einen Kupon in Höhe von 3,4 Prozent p.a. bietet. Beide Anleihen sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD unterteilt.

Gegenwärtig plant Pfizer die Mega-Übernahme des britischen Rivalen Astra-Zeneca. Im dritten und möglicherweise auch dem letzten Anlauf ist von einer 117 Milliarden USD Offerte die Rede. Pfizer wäre nach der Übernahme wieder das weltweit größte Pharmaunternehmen. Der Pharmariese machte im Jahr 2013 weltweit einen Umsatz von 51,6 Milliarden USD, was einem Rückgang von 6 Prozent zum Vorjahr entspricht.

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Hasbro Inc.

Zwei neue Anleihen des US-amerikanischen Spielwarenherstellers Hasbro sind an der Börse Stuttgart handelbar. Die siebenjährige Anleihe im Volumen von 300 Millionen USD ist mit einem Kupon von 3,150 Prozent ausgestattet. Die dreißigjährige Anleihe im Volumen von 300 Millionen USD wird mit 5,1 Prozent p.a. verzinst. S&P bewertet die in 2.000 USD gestückelten Anleihen jeweils mit der Ratingnote BBB.

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General Electric Capital Corp.

Der Mischkonzern General Electric war ebenfalls am Kapitalmarkt aktiv. Die zehnjährige Anleihe im Volumen von 1,0 Milliarde USD wird mit 3,45 Prozent verzinst. Die zweite Anleihe im Volumen von 1,0 Milliarde USD wird mit 1,25 Prozent p.a. verzinst und läuft bis Mai 2017. Beide Anleihen werden von S&P mit der Ratingnote AA+ bewertet und sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 USD unterteilt.

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Quelle: boerse-stuttgart AG
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