Beitrag gelesen: 2231 x |
||
Am portugiesischen Finanzmarkt herrscht seit Mittwoch Unruhe. Dafür verantwortlich ist die größte Bank Portugals Espírito Santo und Gerüchte, wonach das Finanzinstitut nicht ausreichend kapitalisiert sei. Nachdem am Dienstagabend bekanntgegeben wurde, dass es bei Zahlungen auf kurzfristige Papiere der in Luxemburg ansässigen Espírito Santo International Verzögerungen geben werde, gerieten sowohl die Aktie als auch die Anleihen der Großbank unter Druck. Während die Aktie innerhalb eines Monats bereits rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt hat, stürzte der Kurs der 7,125 Prozent-Anleihe am Mittwoch um mehr als 300 Basispunkte auf 90,27 Prozent ab. Zudem erreichte die Rendite zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen am Donnerstag mit 3,90 Prozent den höchsten Stand seit Ende Mai.
Die Turbulenzen auf dem portugiesischen Markt wirkten sich auch auf die Anleihen anderer Euro-Staaten aus. Im Nachbarland Spanien beispielsweise stieg die Rendite der zehnjährigen Anleihe bis auf 2,79 Prozent. Dies liegt vor allem daran, dass sich an den Märkten nun die Furcht vor einer neuen Bankenkrise ausbreitet. Denn angesichts der diversen Verflechtungen bei einem möglichen Schuldenschnitt könnte auch der Staat involviert sein und dort ein Milliardenloch drohen. Deutsche Bundesanleihen blieben wiederum als sicherer Hafen gefragt und machen damit nochmals deutlich, dass sich Großanleger des derzeitigen Risikos bei anderen Ländern bewusster werden. Tatsächlich sank die Rendite zehnjähriger Anleihen bis auf ein 14-Monats-Tief von 1,19 Prozent. Der Bund-Future erreichte am Donnerstagmittag ein neues Kontrakthoch von 148,06 Prozent. Unterdessen hat Griechenland am Donnerstag eine neue dreijährige Anleihe mit einer Rendite von 3,5 Prozent verkauft. Damit wagt sich das Land zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten an den Kapitalmarkt. Dem Euro-Krisenland war erst im April nach vier Jahren Abwesenheit die Rückkehr an den Finanzmarkt mit einer Milliarden-Anleihe gelungen. Allerdings konnte sich Griechenland „nur“ 1,5 Milliarden Euro beschaffen und damit weniger als erwartet. Ursprünglich wollte der Staat zwischen 2,5 und 3 Milliarden Euro erlösen, doch die Unruhe um den portugiesischen Markt drückte die Nachfrage. Fed will Anleihekäufe stoppen Bis zur Wochenmitte waren Anleger auf das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank gespannt, welches Informationen über die kommenden Entwicklungen der US-Geldpolitik liefern sollte. Insgesamt brachte das Protokoll wenig Neues. Wie erwartet wurde angekündigt, dass das monatliche Anleihekaufprogramm der Fed im Oktober auslaufen werde, wenn sich die Erholung der US-Konjunktur weiter wie in den letzten Monaten fortsetzen sollte. Die Zentralbanker sind zuversichtlich, dass sich die US-Wirtschaft nachhaltig von der Krise des harten Winters erholt hat und auch in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs bleibt. Die Anleihekäufe sollen dabei mit einer letzten Reduzierung um 15 Milliarden Dollar bei ihrer Oktober-Sitzung beendet werden. Im Juni wurde das Volumen der monatlichen Anleihekäufe zum fünften Mal in Folge um 10 Milliarden Dollar verringert. Zuletzt beliefen sich die Bondkäufe der US-Notenbank damit auf 35 Milliarden Dollar pro Monat Dadurch verschieben sich am Markt die Erwartungen für die ersten Zinserhöhungen in den USA zeitlich wieder etwas nach hinten. Laut Protokoll wollen die Fed-Mitglieder zudem zur Verschärfung der Geldpolitik nicht nur auf das Mittel einer Leitzinserhöhung setzen. Auch höhere Zinsen für Überschussreserven der Banken „könnten eine zentrale Rolle im Zuge einer Normalisierung spielen“, hieß es in dem Fed-Protokoll weiter. Anlegertrends VALE OVERSEAS LTD. BEGEHRT Die 2012 herausgegebene Anleihe des brasilianischen Unternehmens Vale Overseas Ltd. mit der WKN A1GY11 zählte diese Woche zu den meistgesuchten Anleihen an der Börse Stuttgart. Der Bond mit einer Laufzeit bis 2022 ist mit einem Kupon von 4,375 Prozent ausgestattet und ab 2.000 US-Dollar handelbar. Aktuell notiert die Anleihe bei 103 Prozent. Neue Daimler-Anleihe gesucht Auch beliebt bei den Anlegern ist die in einer Höhe von 500 Millionen Euro neu emittierte Unternehmensanleihe des Stuttgarter Automobilkonzerns Daimler AG (WKN A11QSB). Der Kupon der zehnjährigen Anleihe liegt bei 1,875 Prozent p.a. Das Wertpapier ist in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt. bondm-News Uniwheels Holding GmbH Am 09.07.2014 konnte der Räderhersteller den Absatz von mehr als 3,5 Mio. Rädern im ersten Halbjahr 2014 vermelden – ein Plus von über 200.000 Stück gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Meldung zufolge erwarte Uniwheels daher ein sehr gutes Halbjahresergebnis, oberhalb der Budgetwerte. Hier geht’s zur Anleihe A1KQ36 Air Berlin Plc Am 07.07.2014 informierte die Fluglinie über die Verkehrszahlen des abgelaufenen Monats. Demnach konnten im Juni insgesamt 3.250.891 Fluggäste begrüßt werden. Im ersten Halbjahr 2014 wurden laut airberlin damit 14.633.797 Fluggäste befördert (+0,2% ggü. Vorjahreszeitraum) bei einer Auslastung von 82,2%. Hier geht's zu allen Air Berlin Anleihen im Segment Bondm MITEC Automotive AG Laut Pressemitteilung vom 03.07.2014 hat sich das Produktionswerk, die MITEC Jebsen Automotive Systems in Dalian, China, zum größten Hersteller von Wellenausgleichssystemen in der Volksrepublik China entwickelt. Durch einen kürzlich erhaltenen Auftrag in Höhe von ca. 48 Mio. Euro könne man nach eigenen Angaben die Marktdurchdringung noch ausbauen. Hier geht’s zur Anleihe A1K0NJ Royalbeach GmbH Am 25.06.2014 hatte die Creditreform Rating AG das Rating der Royalbeach GmbH von BB+ auf BB gesenkt. Hier geht’s zur Anleihe A1K0QA Börse Stuttgart TV BÖRSENSTRAßE 4: MAX OTTE WARNT – DAX SCHON ZU TEUER? (TEIL 2) „Europas Politik und der Umgang mit der Euro-Krise“. Im 2. Teil des Stuttgarter Parkettgesprächs beschäftigen sich Prof. Dr. Max Otte, Wirtschaftswissenschaftler und Börsenexperte, und Dr. Christoph Boschan, Geschäftsführer der Börse Stuttgart Holding, mit der Frage wie Europa die Krise endgültig hinter sich lassen kann. Stimmt es, dass Brüssel oft „die Bösen schützt und die Guten in Haftung nimmt“, wie Prof. Otte konstatiert. Die ganze Diskussion bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=10664 Neueinführungen an der Börse Stuttgart stand 11.07.2014, 12 Uhr Neuseeland Die Neuseeland-Anleihe im Volumen von 2,0 Milliarden NZD (Neuseeländischer Dollar) wurde am Börsenplatz Stuttgart in dieser Woche neu eingeführt. Die mit AA+ geratete Staatsanleihe wird mit 4,5 Prozent p.a. verzinst. Das Wertpapier ist in 10.000 NZD gestückelt und läuft bis April 2027. Das Wertpapier notiert aktuell zwischen 97 und 98. Das stark exportabhängige Neuseeland konnte in 2013 ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent erzielen. Die Arbeitslosenquote betrug 2013 6,1 Prozent. Hier geht’s zur Anleihe A1ZLNE Robert Bosch GmbH Der Automobilzulieferer und Hersteller von Gebrauchsgütern, Industrie- und Gebäudetechnik sowie automatisierter Verpackungstechnik mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart hat jüngst zwei neue Anleihen im Gesamtvolumen von 1,0 Milliarden Euro emittiert. Die zehnjährige Anleihe im Volumen von 750 Millionen Euro wird mit 1,75 Prozent p.a. verzinst. Die Anleihe im Volumen von 250 Millionen Euro wird mit 2,95 Prozent p.a. verzinst und läuft bis Juli 2039. Beide Anleihen sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 100.000 Euro gestückelt. Bosch erzielte 2013 einen Umsatz in Höhe von 46,07 Milliarden Euro (Vorjahr 44,70 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern lag im Geschäftsjahr 2013 bei 1,25 Milliarden Euro, nach 2,30 Milliarden Euro in 2012. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 281.381 Mitarbeiter. Hier geht’s zur Anleihe A12T2N Hier geht’s zur Anleihe A11QT1 Oracle Corp. Beliebt bei den Anlegern ist die Anleihe des amerikanischen Softwareherstellers Oracle Corp. Die zehnjährige Anleihe im Volumen von 2,0 Milliarden USD hat eine Verzinsung von 3,4 Prozent p.a. Handelbar ist die von S&P mit der Ratingnote A+ bewertete Anleihe ab 2.000 USD. Die Anleihe wird aktuell zu pari gehandelt. Hier geht’s zur Anleihe A1ZLPB Griechenland Ab kommenden Montag kann an der Börse Stuttgart zudem eine neue Griechenland-Anleihe gehandelt werden. Die Schuldverschreibung verfügt über einen festen Kupon von 3,375 Prozent und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro erworben werden. Das Papier wird fällig zum 17. Juli 2017 (WKN: DBFTGB). Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|