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Der unfaire Aktienmarkt.
Banken sind sicher, Bankeinlagen sind prima. Banken beraten gut und fair. Warum aber heißt dann die „Bankenkrise“ tatsächlich Bankenkrise? Weil die Banken in der Krise sind! Deutsche Anleger vertrauen trotzdem fast schon „obrigkeitshörig“ ihren Bankeinlagen, misstrauen aber dem Unternehmertum - dem Aktienmarkt. Warum? Sparmentalität, Risikoaversion, schlechte Erfahrungen: Die Abneigung deutscher Anleger gegenüber dem Aktienmarkt ist vielschichtig. Investieren ohne Sicherheitsgefühl ist für die Mehrheit der Anleger schwierig. Man trägt sein Geld lieber zur Bank und gibt damit seinem Kreditinstitut einen - heute fast unverzinsten - Kredit. Zu gefährlich erscheint den deutschen Anlegern der Aktienmarkt. Zwei Krisen in den letzten 15 Jahren haben ihre Spuren hinterlassen. Der Rest der Geschichte wird ignoriert. Wer sich einmal die Finger verbrennt, kehrt oftmals nie wieder zurück. Die Struktur der deutschen Vermögensverhältnisse zeigt: Aktien spielen eine untergeordnete Rolle, Festgelder und festverzinsliche Anlagen dominieren. Der Aktienmarkt wird selten als das identifiziert, was er tatsächlich ist: Eine langfristig lohnenswerte Investitionsmöglichkeit. Viel eher scheint zu gelten: Aktienmärkte sind unfair! Ein Spielcasino für Banken, um hilflose Kleinanleger abzuzocken. Stimmt das? Die bösen Banken Aktienmärkte sind nicht unfair! Absolute Preistransparenz, freier und weltweiter Marktzugang, umfassender Informationsfluss - das klingt mehr als fair. Die These, dass Banken die Märkte manipulieren und die Kleinanleger über den Tisch ziehen, hält sich jedoch hartnäckig. Kein Wunder, schraubt doch die Deutsche Bank am LIBOR-Zins herum und der ein oder andere Börsenhändler gerät außer Rand und Band (Rekordhalter Jerome Kerviel verzockte fast fünf Milliarden). Nur ein kleiner Auszug aus einer langen Reihe von Skandalen. An welcher Stelle genau entsteht denn Schaden für den Kleinanleger, wenn die Banken ihn doch angeblich andauernd abzocken? Wo sind denn die riesigen Gewinne der Banken aus dem Eigenhandel? Nirgends! Denn die angeblich horrenden Spekulationsgewinne der Banken in Milliardenhöhe sind nun mal nicht existent! Im Gegenteil: In der Realität gehören Bankenkrisen und Bankenrettungen in der Finanzwelt fast schon zur Tagesordnung. Der Aktienmarkt ist also kein Ort, an dem die „Großen“ die „Kleinen“ fressen. Unlogisch und ein hartnäckiges Märchen! Die „Großen“ müssen doch gerade von den „Kleinen“ gerettet werden! Mangelnde Treffsicherheit Es ist eine Illusion, dass die Banken über einen allgemeinen Wissensvorsprung verfügen, den sie in eine überdurchschnittliche Prognosefähigkeit ummünzen können. Viele Banken reihen sich bei ihren Prognosen - egal ob Aktienindizes, Zinsentwicklungen, Edelmetalle oder Währungen - in den Marktkonsens ein, welcher letztendlich vor allem als Kontraindikator hilfreiche Dienste leisten kann. Setzt sich der Trend der Vorjahre fort, dass sich die Prognosen der Privatanleger und Banken bis zum Jahresende nur hauchdünn unterscheiden? Ein spannendes Thema, dem wir uns im Update unserer Kapitalmarktprognose für das Jahr 2014 wieder ausführlich gewidmet haben. Fazit Die Angst vieler deutscher Anleger vor dem Aktienmarkt ist in Zeiten der „Rentenlücken“ ein großes gesellschaftliches Problem. Die Banken tragen ihren Teil zu dieser Unsicherheit bei, doch grundsätzlich gilt: Privatanleger werden am Aktienmarkt niemals zum Spielball der Banken! Diese bestechen eher durch ihre eigenen Fehlinvestitionen. Aktienmärkte sind fair, die Chance auf kluge Entscheidungen besteht für „Große“ und „Kleine“ gleichermaßen! Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserem Update der Kapitalmarktprognose für 2014 erhältlich. Sie können das kürzlich fertiggestellte Update kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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