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Entscheidende Treiber.
Wer kauft im Jahr 2014 eigentlich Aktien? Betrachtet man das Handelsvolumen auf den bedeutenden Börsenplätzen dieser Welt, so ist grundsätzlich eine relativ geruhsame Phase erkennbar. Beispielsweise bedeutete der August an der US-Börse NYSE den umsatzschwächsten Monat des Jahres. Überhaupt nicht zögerlich entwickeln sich derzeit Aktienrückkaufprogramme: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 kauften US-Unternehmen eigene Aktien im Wert von 338 Milliarden Dollar, der höchste Wert in einer Halbjahresperiode seit 2007. Dies verleitet zu der Annahme, dass diese Rückkaufprogramme zur einzig treibenden Kraft des laufenden Bullenmarkts geworden sind. Im Umkehrschluss soll dem Bullenmarkt ohne die „Mithilfe“ der Unternehmen auf der Käuferseite die Kraft ausgehen. Nein! Märkte funktionieren anders Die Unternehmen stehen auf der Käuferseite keinesfalls alleine. Ihnen wird lediglich in den Medien eine größere Bedeutung beigemessen als „normalen“ Anlegern. Allein an der Börse NYSE wurden im laufenden Jahr Aktien mit einem Wert von 6,5 Billionen Dollar gehandelt, und das trotz der relativ trägen Sommermonate. Bereits in diesem Vergleich ist der Anteil der Rückkaufprogramme gering – weitere Börsen- oder Handelsplätze mit hohen Umsätzen existieren zusätzlich. Und selbst wenn: Märkte benötigen keine hohe Aktivität, um große Aufwärtsbewegungen zu vollziehen! Mit den Aktienmärkten verhält es sich letztendlich wie bei einer Auktion. Die Anzahl der Käufer ist nicht entscheidend für die Preisbildung. Aktien können sich enorm nach oben bewegen, auch wenn nur wenige Teilnehmer auf der Käuferseite stehen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2009 konnte der S&P 500 über 20 % zulegen, obwohl das Handelsvolumen unterdurchschnittlich war – auf das ohnehin schon schwache Gesamtjahr 2009 bezogen. In den drei Monaten mit den geringsten Umsätzen stieg der Index um 7,4 %, 5,7 % und 1,8 % an. Große Aufwärtsbewegungen ohne große Aktivität! Positive Impulse Aktienrückkaufprogramme sind positiv! Allerdings werden die langfristig relevanten Auswirkungen in der aktuellen Phase selten dargestellt. Kaufen Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück, steigt der Gewinn pro Aktie und steigert die Werthaltigkeit für die Aktionäre. Eine Verknappung des Angebots hat zudem generell positive Auswirkungen auf den Preis. Rückkaufprogramme reduzieren die Menge der verfügbaren Aktien im breiten Markt. Ein eingeschränktes Angebot, kombiniert mit einer starken und steigenden Nachfrage, bedeutet nun mal höhere Preise – ein grundlegender Marktmechanismus. Die Rückkäufe selbst machen nur einen kleinen Teil der absoluten Nachfrage aus. Denn die globale Expansion geht weiter: Wirtschaftliche Indikatoren zeigen, dass viele Länder langsam Fahrt aufnehmen. Ein guter Ausblick auf die Entwicklung der zukünftigen Gewinne! Die führenden entwickelten Länder profitieren zudem weiter von handlungsunfähigen Regierungen. Die Märkte fühlen sich umso wohler, desto geringer die Gefahr einer Umverteilung des Kapitals und neuer Gesetzgebung ist. Zahlreiche Investoren befinden sich immer noch in den Startlöchern. Der Optimismus bezüglich Aktien entwickelt sich nur langsam und sehr vorsichtig. Ein gutes Zeichen dafür, dass die Nachfrage auch in naher Zukunft eine gesunde Basis hat. Fazit Steigende Rückkaufprogramme sind bullish! Unternehmen steigern damit den Wert für ihre Aktionäre. Selbst wenn sich dieser Trend wieder abschwächt, steht der Bullenmarkt weiter auf soliden Beinen. Angebot und Nachfrage bilden den Preis! Und diese Rahmenbedingungen sind viel besser, als sie aktuell wahrgenommen werden. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserem Update der Kapitalmarktprognose für 2014 erhältlich. Sie können das kürzlich fertiggestellte Update kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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