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Rezession voraus?
Der DAX müht sich weiter durch das Aktienjahr 2014. Nach dem bescheidenen Start ins vierte Quartal findet sich der deutsche Leitindex im Kampf mit der Marke von 9.000 Punkten wieder. Konjunkturell bedingte Sorgen verpassen der Marktstimmung einen ordentlichen Dämpfer: Die Industrie drosselte ihre Produktion im August überraschend kräftig um 4 % auf Monatssicht - die Aufträge im August fielen um fast 6 % im Vergleich zum Vormonat. Als wäre die Stimmung laut Umfragen des ifo-Instituts und ZEW nicht schon trübe genug. Jetzt lahmt auch noch die deutsche Wirtschaft! Die späten Sommerferien relativieren die schwachen Zahlen im August ein wenig, damit sind die unzähligen geopolitischen Risiken und das schwierige europäische Konjunkturumfeld allerdings nicht vom Tisch. Ein möglicher Rückfall in die Rezession hält Einzug in die Schlagzeilen. Wie sollte man sich in diesem Marktumfeld als Investor verhalten? Was die Märkte längst wissen Da ist sie also, die Konjunkturdelle. Eine Delle, wohlgemerkt – keine Rezession! In einem Umfeld, in dem negative Faktoren weiterhin die Schlagzeilen beherrschen und positive Unternehmensdaten wenig beachtet werden, heißt es vor allem: Ruhe bewahren. Märkte sind zukunftsgerichtet und preisen unzählige Faktoren unmittelbar ein. Lange bevor es diese Sachverhalte in die Schlagzeilen der Medien schaffen. Der DAX hat in den zurückliegenden Wochen rund 8 % verloren! Am Ende dieser Abwärtsbewegung wird bekannt, dass die Zahlen aus der Industrie für den August deutlich schwächer sind als erwartet. Das klingt plausibel und logisch. Produktionszahlen und Auftragseingänge sind wie viele weitere „rückwärts gerichtete“ Indikatoren präzise Belege für die Entwicklung der Vergangenheit. Umgekehrt ist die Prognosekraft dieser Indikatoren für die zukünftige Entwicklung sehr begrenzt. Eine Konjunkturdelle liegt offensichtlich vor – es ist jedoch nicht gerechtfertigt, daraus auf einen Rückfall in die Rezession zu schließen. Die Stärke der Unternehmen wird in der aktuellen Phase unterschätzt! Die deutschen Unternehmen wissen in der Mehrheit sehr wohl, wie sie ihre in den letzten Jahren sukzessive angehäuften Liquiditätsberge sinnvoll und nachhaltig einsetzen – ganz im Gegensatz zum deutschen Staat. Der ausgeglichene Staatshaushalt Was sich auf den ersten Blick sehr positiv anhört und von der Presse auch durchweg positiv interpretiert wird, ist die Tatsache, dass der deutsche Staat erneut einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen kann. Sogar Überschüsse können generiert werden! Bei genauerer Betrachtung sollte allerdings keine wirkliche Freude aufkommen. Denn letztendlich heißt „Überschuss“ in diesem Fall, dass der Staat der Wirtschaft und seinen Bürgern mehr Geld entzieht, als er in den Kreislauf einbringt. Kein gutes Omen! Denn der Staat geht nachweislich weit weniger „sorgfältig“ mit Geld um als die Unternehmen oder seine Bürger selbst. Ein solider Staatshaushalt kann sich für die Entwicklung der Aktienmärkte schnell zum Bremsklotz entwickeln – und trägt seinen maßgeblichen Teil dazu bei, dass Deutschland im internationalen Vergleich im Jahr 2014 eher ein Underperformer ist! Fazit Die Nervosität unter Anlegern steigt, Rezessionsängste halten Einzug. Konjunkturdellen gehören allerdings zum Geschäft! Es ist im aktuellen Marktumfeld empfehlenswert, sich vor allem an Unternehmen zu beteiligen, die global aufgestellt sind. Diese sind gegen regionale Schwächephasen – wie in der Eurozone - bestens geschützt. Und sie werden den Fortbestand des Bullenmarkts sichern – weil sie im Gegensatz zum Staat ihre angehäuften Liquiditätsberge nachhaltig einzusetzen wissen. Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserem Update der Kapitalmarktprognose für 2014 erhältlich. Sie können das Update kostenlos unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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