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EZB: Anleger warteten gespannt auf Details zu angekündigten Anleihekäufen.
Auch in dieser Woche konnte der DAX zunächst weiter zulegen. Ab Mittwoch ging es dann kurzfristig abwärts, nachdem schwächere US-Börsen ließen einige Anleger Kasse machen. Experten zufolge seien seit längerer Zeit wieder Gewinnmitnahmen von Hedgefonds und anderen großen Anlegern zu sehen. Am Donnerstag dann die Kehrtwende. Kurz vor Beginn der Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi, übersprang der Dax die Schwelle von 11.500 und markierte kurz darauf ein neues Rekordhoch bei 11.517 Punkten. Die Anleger erhofften sich von der Pressekonferenz detaillierte Informationen zu den anstehenden Anleihekäufen. Offen war zuletzt der genaue Zeitpunkt für den Beginn. Starttermin ist nun der 9. März. Die Käufe sollen mindestens bis zum September 2016 andauern. Monatlich will die EZB Anleihen für 60 Milliarden Euro kaufen - insgesamt sollen 1,14 Billionen Euro in den Markt gepumpt werden. Da der Leitzins schon bei einem Rekordtief von 0,05 Prozent liegt, hat die EZB hier keinen Spielraum mehr. Sie tastete den Zins wie erwartet am Donnerstag nicht an. Der Euro hat im Verlauf der Pressekonferenz von Mario Draghi an Wert zugelegt und ist kurz über 1,11 Dollar gestiegen. Im weiteren Verlauf stürzte er auf 1,1018 Dollar ab - den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren. Bundesanleihen und Euro-Peripherie Bundesanleihen verzeichneten diese Woche zunächst Kursverluste. Die Rendite 10-jähriger Bunds stieg kurz vor der der EZB-Pressekonferenz auf 0,41 Prozent. Im Anschluss an die Pressekonferenz zogen die Kurse jedoch an, entsprechend fiel die Rendite wieder. Der Bund-Future stieg nach der Rede von Mario Draghi auf 159,01 Zähler, nachdem er am Donnerstagvormittag noch bei 158,63 Punkten notierte. Anleihen aus der Euro-Peripherie notierten diese Woche gut behauptet. Mit Ausnahme von Griechenland wiesen die Staatsanleihen tendenziell sinkende Renditen auf. Spanien emittierte eine Anleihe in Höhe von 7 Milliarden Euro (WKN: A1ZXQ6) mit einer Laufzeit bis 30.07.2030. Der Zinssatz beträgt 1,95 Prozent p.a. und hat eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal. Anlegertrends Bad Bank der Hypo Alpe Adria wird abgewickelt Nachdem sich die österreichische Hypo Alpe Adria mit Beteiligungen in Südosteuropa übernommen hatte, wurde sie vor fünf Jahren, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, verstaatlicht. Vor einem Jahr hatte die Regierung Österreichs entschieden, eine Bad Bank unter dem Namen Heta Asset Resolution zu gründen, um das Institut abzuwickeln, was die österreichischen Steuerzahler bereits 5,5 Milliarden Euro gekostet hat. Seit rund einem Jahr wird die Bilanz von Heta geprüft und alle Vermögenswerte neu bewertet. Vergangenen Freitag wurden erste dramatische Ergebnisse bekannt: Der Wert der Assets muss zusätzlich um 5,1 Milliarden bis 8,7 Milliarden berichtigt werden. Es wäre notwendig geworden, dass die Regierung mindestens 7,6 Milliarden Euro an frischen Mitteln zur Verfügung stellt. Doch das Finanzministerium verweigert dies, zog die Reißleine und leitete die Abwicklung der verstaatlichten Bank ein. Gläubiger müssen sich auf herbe Verluste einstellen. Bis zum 31. Mai 2016 sind Verbindlichkeiten der Heta durch die Finanzmarktaufsicht gestundet und bestimmte Schulden mit Ausnahme der bundesgarantierten Nachranganleihe aus dem Jahr 2012 mit einem Volumen von einer Milliarde Euro werden nicht getilgt. Eine Schweizer-Franken-Anleihe der Heta Asset Resolution AG (WKN: A0G4S6) aus dem Jahr 2007 mit Fälligkeit August 2015 notierte am Freitagmorgen bei 57 Prozent. Neuemission Infineon Technologies AG Der Halbleiterhersteller Infineon hat jüngst zwei neue Bonds emittiert. Der Erste (WKN: A13SAN) wird am 10.09.2018 fällig und wird jährlich mit einem Kupon von 1,0 Prozent verzinst. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf 300 Millionen Euro nominal. Der Zweite (WKN: A13SAP) hat eine Laufzeit bis zum 10.03.2022. Der Kupon beträgt 1,5 Prozent jährlich und das Emissionsvolumen beträgt 500 Millionen Euro nominal. Die kleinste handelbare Einheit beider Anleihen liegt bei 1.000 Euro nominal. Nachrangige Anleihen umsatzstark Hohe Umsätze fanden diese Woche an der Börse Stuttgart in nachrangigen Hybridanleihen statt. Bei Anleihen des weltweit zweitgrößten Automobilherstellers Volkswagen ist der im März 2014 emittierte Bond (WKN: A1ZE21) eine der beliebtesten Anleihen bei den Anlegern. Das Papier notierte am Donnerstag bei 115 Prozent. Auch die nachrangige Anleihe von Südzucker (WKN: A0E6FU) weist hohe Umsätze auf. Der Bond notiert bei 95,6 Prozent und ist zum 30.06.2015 zu 100 Prozent durch die Emittentin kündbar. Größere Käufe wurden in den Hybridanleihen des internationalen Öl-und Gasunternehmens OMV AG mit Sitz in Wien (WKN: A1GRKB) sowie dem nachrangigen Papier des Energieversorgungsunternehmens EnBW (WKN: A11P78) getätigt. Die Anleihe der OMV AG verfügt über einen Kupon von 6,75 Prozent und notiert bei 112,85 Prozent. Die Verzinsung der Anleihe der EnBW beträgt 3,625 Prozent und wird zu 105,025 Prozent gehandelt. Hohe Umsätze in finnischen Staatsanleihen Die sechsjährige finnische Staatsanleihe (WKN: A1ZN35) verzeichnete Handelsumsätze von mehr als 9 Millionen Euro. Am Montag wurde durch das finnische Statistikamt bekannt, dass Finnland in der Rezession steckt. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2014 bereits das dritte Jahr in Folge. Der Rückgang fiel mit 0,1 Prozent aber schwächer aus als 2013. Für dieses Jahr sagt die EU-Kommission dem Land wieder ein geringes Wachstum von 0,8 Prozent voraus. Der Niedergang des einst weltgrößten Handyherstellers Nokia macht dem Land zu schaffen. An den heimischen Papierproduzenten wie UPM-Kymmene und Stora Enso geht hingegen der wegen der Digitalisierung gesunkene Papierbedarf in Europa nicht spurlos vorbei. Börse Stuttgart TV Start des EZB-Anleihekaufprogramms: Die Folgen für die Europeripherie In diesen Tagen startet die EZB ihr erweitertes Anleihekaufprogramm. Die Folgen sind für Anleger bereits im Vorfeld spürbar. So notierte die 10-jährige Bundesanleihe zuletzt auf einem Niveau von 0,25 Prozent pro Jahr und auch die Renditen der sogenannten Euro-Peripherieanleihen sind erheblich unter Druck geraten. Wie sollten Anleger mit der neuen Situation umgehen? Welche Auswirkungen hat das Anleiheaufkaufprogramm der EZB auf andere Anlageformen? Thomas Wüst, Valorvest Vermögensverwaltung, bei Börse Stuttgart TV. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...tv/?video=11484 Neueinführungen Gemeinsame NRW Kommunen Seit kurzem kann eine Inhaberschuldverschreibung `Gemeinsame NRW Kommunen‘ ab einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Bei diesem Wertpapier (WKN: A14KP4) haben sich mehrere Städte und Regionen als Schuldner zusammengeschlossen. Die Emittenten hinter dem Wertpapier sind Bochum, Essen, Herne, Remscheid, Solingen und Wuppertal. Die Laufzeit des Bonds geht bis 25.02.2025 und der Kupon ist 1,125 Prozent p.a.. Coca-Cola Co. Der amerikanische Lebensmittel & Getränke Hersteller hat vor kurzem drei länger laufende Anleihen auf den Markt gebracht. Die Bonds sind mit einer Mindeststückelung von 100.000 Euro nominal ausgestattet und werden von der Ratingagentur mit AA bewertet. Die kürzeste Anleihe (WKN: A1ZX0P) hat eine Laufzeit bis 09.03.2023 und einen Kupon in Höhe von 0,75 Prozent p.a.. Die WKN A1ZX0Q wird am 09.03.2027 fällig und verzinst sich mit 1,125 Prozent p.a.. WKN A1ZX0R läuft bis 09.03.2035 und hat einen Kupon von 1,625 Prozent p.a. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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