Alt 18.03.15, 19:30
Standard Nasdaq Composite kämpft mit Allzeithoch
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In den vergangenen Tagen haben wir hauptsächlich den DAX besprochen, aber es lohnt sich auch ein Blick auf die US-Indizes. Das holen wir hiermit nach, zumal heute Abend das Ergebnis der Fed-Leitzinssitzung bekanntgegeben wird.

Der S&P500 befindet sich nach wie vor in seinem starken Aufwärtstrendkanal, der seit 2009 besteht. Seit Mitte 2014 fluktuieren die Kurse unterhalb der oberen Trendkanalbegrenzung. Kleinere Ausbruchsversuche, die auf eine Trendbeschleunigung hingewiesen hätten, scheiterten. Und so sind hier keine neuen Signale zu erkennen. Man muss leider konstatieren, dass im S&P500 alles beim Alten ist.



In diesem Chart erkennt man auch, dass die Sorge um eine Änderung des Wortlauts im Statement zur Fed-Zinsentscheidung, die auf bald steigende Zinsen hinweisen würde, noch keine wirkliche Relevanz hat. Das könnte sich natürlich ändern, wenn Fed-Chefin Janet Yellen etwas Ungewöhnliches verlautbaren lässt. Aber bisher geht der Markt davon noch nicht aus.

Nasdaq Composite: Kampf um das Allzeithoch

Während der Nasdaq100 noch ca. 450 Punkte bzw. 9,3 % von seinem Allzeithoch entfernt ist, notiert der breiter gefasste Nasdaq Composite bereits sehr nahe an diesem. Er kämpft im Moment mit der psychologisch hoch relevanten 5.000er Marke – die auch im Hoch des Technologiebooms im Jahr 2000 die Kurse begrenzt hatte. Damals wurde ein kurzes Hoch bei 5.132 Punkten ausgebildet.



Und dann hat es doch nur 15 Jahre gebraucht, bis dieses Hoch wieder erreicht wurde. Wer hätte das bis in das Jahr 2012 hinein noch gedacht, dass es doch so schnell geht? Wohl kaum einer. Und mit diesem Chart können wir auch den weiteren Verlauf bewerten: Sollte das Hoch nachhaltig überwunden werden, wäre dies ein sehr starker bullisher Hinweis. Dann müssten wir tatsächlich davon ausgehen, dass die Rally der US-Indizes noch einige Zeit weiter geht.

Schauen Sie sich aber auch die Rally seit 2013 an: Der Nasdaq Comp. stieg von 3.000 auf 5.000 in nur zwei Jahren oder anders ausgedrückt um 66 Prozent. Wer weiß also, was der DAX angesichts der extrem lockeren Geldpolitik der EZB noch so treibt, denn dieser Anstieg des Nasdaq Comp. war sicherlich auch durch die Anleihekäufe der Fed begünstigt.

DAX noch (!) bullish

Und damit kommen wir zum Schluss doch noch zum DAX:



Auch wenn alle anderen Prognosemittel ihren Geist aufgeben, die Target-Trend-Methode funktioniert weiterhin. Wie Sie sehen, hat der DAX regelgerecht, nachdem er die 12.227er Marke knapp verfehlte, nun die blaue Mittellinie von oben getestet. Insoweit ist noch alles in Ordnung. Erst wenn diese Marke sehr nachhaltig gebrochen wird, wäre das aus Sicht des Tagesscharts ein erster kleiner(1) bearisher Hinweis. Dieser würde allerdings erst bestätigt, wenn auch die 11.311er Marke nach unten durchstoßen wird.

Zurzeit erkennen wir hingegen im Intraday-Verlauf immer noch eine gewisse Stärke der Bullen. Aber sie lässt im Vergleich zu den bisherigen kurzen Konsolidierungen etwas nach. Warten wir ab, was die Fed heute sagt und insbesondere, wie der DAX darauf reagiert und was der deutsche Leitindex in der kommenden Woche nach dem Verfallstag so treibt.

Viele Grüße,

Ihr

Jochen Steffens
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