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Vielleicht erinnern Sie sich noch: Ich hatte Ihnen vor den Ferien den Chart vom Euro-Stoxx50 vorgestellt. Damals stand dieser Index kurz davor, seinen langjährigen Abwärtstrend zu brechen (siehe Steffens Daily vom Freitag, den 27. März 2015). Dazu noch einmal der nun aktualisierte langfristige Chart:
In diesem Chart sehen Sie bereits, dass es dem Euro-Stoxx50 tatsächlich gelungen ist, den seit dem Jahr 2000 gültigen Abwärtstrend nach oben zu durchbrechen. Das ist das erste bullishe Zeichen seit 2007. Sollte sich jetzt, eventuell erst nach einem Test dieses Trends von oben, eine weitere dynamische Aufwärtsbewegung anschließen, würde dieser Ausbruch bestätigt. Erst einmal sollte der Index dann die psychologisch wichtige Marke von 4.000 Punkten anlaufen. Wird diese auch überwunden, und das mit einer überzeugenden Dynamik, müssen wir damit rechnen, dass auch das Hoch aus dem Jahr 2007 bei 4.527 Punkten angelaufen wird. Nicht zu euphorisch werden Grundsätzlich ist ein Ausbruch aus einem Abwärtstrend ein positiver Hinweis. Anleger hoffen oder wetten darauf, dass die Probleme, die zu diesem Abwärtstrend geführt hatten, überwunden werden könnten. Insofern ist dieser Ausbruch ein wichtiger Hinweis. Doch darf man nun nicht zu euphorisch werden, denn es ist eben nur die Hoffnung, welche die Kurse treibt. Auch wenn eine Abwärtstrendlinie gebrochen wird, kann sich lediglich eine große Seitwärtsbewegung anschließen oder der Abwärtstrend wird später wieder aufgenommen. Es ist eben nur ein Hinweis, und so sollte man diese Entwicklung auch bewerten. Es müssen nun weitere Hinweise folgen, die sich dann mittel- bis langfristig durchsetzen, damit sich dieser erste bullishe Hinweis weiter bestätigt. Erst ein neues Hoch läutet das Ende einer Krise ein Letzten Endes ist das wirklich wichtige bullishe Signal, das auf ein Ende der Krise hinweisen würde, ein neues Allzeithoch. Doch als Anleger kann man darauf nicht warten – zumal auch bei einem neuen Allzeithoch nicht sicher ist, dass die Kurse anschließend wirklich nur noch weiter steigen. Wie geht man also vor, wenn man langfristig auf ein solches Signal investieren will? So wie wir das immer beschreiben: Man stellt sich hinter den Markt. Sie sehen ein solches Zeichen und kaufen (sofern Sie nicht schon investiert sind) eine erste Position. Diese wird eng abgesichert, zum Beispiel, wenn der Index wieder nachhaltiger unter diese Linie fallen sollte. So trägt man nur das Risiko eines kleinen Verlustes. Gehen wir einmal davon aus, die Kurse steigen weiter. Dann schaut man sich an, wie sich der Index an der 4.000er Marke verhält. Wird diese leicht und nachhaltig überwunden, baut man weitere Positionen auf, insbesondere wenn dieser Ausbruch dynamisch und unter steigenden Umsätzen geschieht. Die Gesamtposition sollte dann mit gestaffelten Stopps abgesichert werden, so dass auch im schlechtesten Fall kein großes Minus mehr entstehen kann. Wenn die Kurse dann weiter steigen und das Allzeithoch erreichen, kann man die Positionen erst einmal reduzieren. Meistens dauert es eine Weile, bis ein Allzeithoch überwunden wird. Man sollte aber die Position nicht nur reduzieren, sondern sie auch wieder aufbaut, sofern das Allzeithoch dynamisch nach oben gebrochen wird. Und dann kann man weiter investiert bleiben, bis sich Schwächesignale zeigen. Sofern diese sich durchsetzen sollten, nutzt man sie, um die Positionen nach und nach zu reduzieren. So kann man vergleichsweise „sicher“ ein solches Signal langfristig umsetzen. Pragmatisch Das ist aber nur ein Beispiel, wie man sich hinter den Markt stellt. Sicher gibt es auch andere Strategien. Was mir an dieser jedoch gefällt ist: Man muss sich keine Meinung bilden, ob diese Krise zu Ende geht oder nicht. Das kann sowieso niemand wirklich vorhersehen. Man tradet somit einfach das, was man sieht in dem Wissen, dass jedes Signal auch wieder aufgelöst werden kann. Wer so pragmatisch vorgeht, wird langfristig erfolgreich sein. Viele Grüße Ihr Jochen Steffens | ||
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