Alt 30.04.15, 13:39
Standard Gewinnmitnahmen bei US-Pharmawerten – japanische Aktien behauptet – Eisenerzpreis im Fokus
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In dieser Woche mussten die Aktionäre von US-Pharmawerten die Erfahrung machen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Als Vorbote fungierte das Schwergewicht Biogen Idec (WKN: 789617). Die Gesellschaft konnte am Freitag zuvor mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes nicht erfüllen. Der Aktienkurs von Biogen verlor über sechs Prozent. Zum Wochenstart setzten in der gesamten Pharmabranche Gewinnmitnahmen ein. „Einige Marktteilnehmer gingen auf Nummer sicher und wollten einfach ihre Gewinne sichern“, bemerkte Marc Pusch von der Baader Bank AG in Stuttgart. „Die Aktien im Pharmabereich haben seit dem Jahresbeginn am meisten zulegen können“, so Pusch. Vor einem Scherbenhaufen stehen die Aktionäre von Celladon (WKN: A1XDTJ), mit einem Tagesminus von rund 80 Prozent am Montag. Das Unternehmen musste Forschungsergebnisse präsentieren, in denen deren einziges Medikament in der Gentherapie durch die Tests der Phase 2B durchfielen. Von der US-Gesundheitsbehörde wurde das Präparat ursprünglich als Durchbruch eingestuft und hätte gute Chancen auf ein beschleunigtes Zulassungsverfahren gehabt. „Es wurde verdeutlicht, dass es in dieser Branche nicht nur Chancen gibt, sondern auch enorme Risiken schlummern können, wenn Unternehmen nur ein einziges Eisen im Feuer haben“, mahnte Marc Pusch von der Baader Bank AG.

Der Nikkei 225 kämpfte in dieser Woche um die 20.000-Punktemarke und der japanische Leitindex konnte die psychologisch wichtige Marke trotz eines Wochenverlustes von 129 Zählern mit einem Schlussstand von 20.058 Punkten verteidigen. Einen herben Rückschlag erlitt in dieser Woche Tokyo Electron (WKN: 865510), nachdem die Fusion mit Applied Materials (WKN: 865177) abgesagt wurde. Die Investoren hatten sich erhofft, dass durch die Fusion ein Weltmarktführer in der Fertigungstechnologie für Halbleitertechnik entstehen würde. Nach der Absage der Fusion trennten sich enttäuschte Anleger von ihren Investments und die Aktie verlor fast 17 Prozent an Wert. Die Quartalszahlen bei Fanuc Corp. (WKN: 863731) und Shimano Inc. (WKN: 865682) waren besser als der Markt erwartet hatte und auch der Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr wurde moderat angehoben. Beide Aktien legten in der Spitze um bis zu vier Prozent zu. Schlechter als erwartet waren die Zahlen leider bei Canon Corp. (WKN: 853055) und der Aktienkurs reagierte darauf mit einem Minus von zwei Prozent.

Der Elektrokonzern ABB (WKN: 919730) legte am Mittwoch seine Zahlen für das erste Quartal 2015 vor und präsentierte ein gemischtes Zahlenset. Auch beim Schweizer Industriekonzern machen sich die Schwankungen des Schweizer Franken und des Ölpreises bemerkbar. Unternehmen der Förderindustrie fahren ihre Ausgaben für neue Technik zurück und auch Versorgungsunternehmen sparen bei ihren Ausgaben, allerdings konnten hier einige Spezialaufträge gewonnen werden. In Zahlen bedeutet dies, dass in den ersten drei Monaten der Auftragseingang um 0,4 Prozent sank, jedoch bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte ein Plus von 15 Prozent ausgewiesen werden konnte. Beim Umsatz stand auch ein Rückgang um zehn Prozent, der bereinigt bei einem Plus von drei Prozent lag. Nur der operative Gewinn lag etwas unter dem von Analystenschätzungen. Aufgrund dieser Veröffentlichung startete die Aktie mit einem Plus von gut einem Prozent und notiert bei 20,20 Euro.

Die lang ersehnte Kurserholung beim Eisenerzpreis von unter 50 Dollar auf knapp 60 Dollar im asiatischen Spotmarkt, innerhalb von nur wenigen Tagen, sorgte für eine fulminante Rally bei den Eisenerzschwergewichten. Allen voran die brasilianische Vale (WKN: 897998). Die Aktie, welche seit Monaten nur eine Richtung nach unten kannte, legte zwischenzeitlich gut 25 Prozent auf sechs Euro zu.

„Der Aktienmarkt in Russland kommt langsam wieder in ruhigeres Fahrwasser“, bemerkte Frank Lötterle von der Baader Bank in Stuttgart. Der Leitindex der Moskauer Börse erreichte mit 1.030 Zählern wieder das Kursniveau von November 2014. Der komplette Absturz bis 600 Punkte, ausgelöst durch die Rubelschwäche und Sanktionen, wurde somit wieder egalisiert. Selbst der Einbruch des Nettoergebnisses beim Gaskonzern Gazprom (WKN: 903276) um 86 Prozent konnte die Marktteilnehmer nicht mehr erschrecken. Die Gazprom-Aktie notiert stabil bei 5,40 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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