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Aus dem Fed-Protokoll geht hervor, dass sich die Fed Gedanken über die aktuelle Schwächephase der US-Wirtschaft macht. Es wird innerhalb der Fed diskutiert, ob dies nur eine kleine Delle oder doch ein Abgleiten in eine erneute rezessive Phase ist. Insgesamt geht die Fed aber davon aus, dass die Wirtschaft weiter wächst. Relativ sicher ist damit, dass es im Juni zu keiner Zinserhöhung kommen wird, wie Ende letzten Jahres noch von vielen Analysten erwartet. Nach diesem Protokoll gehen die Analysten davon aus, dass es frühestens im September oder sogar erst Ende des Jahres zu Zinserhöhungen kommen wird.
Noch keine klare Reaktion Die US-Indizes reagierten uneinheitlich und auch der DAX zeigte heute keine klare Richtung. Spannend wird sein, wie die Märkte die Nachricht in den kommenden Tagen verarbeiten. Werden sie weiter steigen, weil das Risiko baldiger Zinserhöhungen etwas gesunken ist oder werden sie nachgeben, weil sie fürchten, die US-Wirtschaft könnte trotz der ultralockeren Geldpolitik in eine Rezession abdriften? Im Moment halten sich wohl beide Faktoren die Waage, so dass diese uneinheitlichen Reaktionen zustande kommen. Aber irgendwann kommt es dann dazu, dass einer der Seiten klar gewinnt. Und auf diesen Zug sollten Sie dann aufspringen. Denken Sie immer daran, wir bilden uns im Gegensatz zu den vielen anderen Anlegern und Analysten keine eigene Meinung. Einfach weil wir wissen, dass die Informationsmenge trotz der hohen Anzahl an Nachrichten nicht ausreicht, um eine wirklich verlässliche Prognose über das weitere Wirtschaftswachstum in den USA zu erstellen. Aber selbst wenn man eine verlässliche Prognose erstellen würde, hieße das noch lange nicht, dass man damit die Entwicklung der Börsen vorhersagen könnte. Denn nicht das was wirklich passiert, steuert die Börse, sondern das, was die großen Adressen denken, was passieren wird. Diese liegen zwar meistens richtig, aber eben auch nicht immer. Wir machen es uns wie immer einfach und stellen uns stattdessen hinter den Markt. Wir werden erkennen, welches Lager sich durchsetzt, und zwar an der Entwicklung der Kurse. Werden die US-Indizes dynamisch nach oben ausbrechen, sollte man sich dem nicht entgegen stellen. Zeigen sich weiter Schwächesignale, sollte man vorsichtig bleiben. Ein früher Blick auf die Verfallstagsgrafik Und damit zu einem anderen Aspekt, der in den kommenden Wochen zusätzlich und zunehmend Einfluss auf die Börsen gewinnen könnte: die bekannte Analyse der Verfallstagsgrafik, die so erstaunlich gut in den vergangenen Monaten funktioniert hat. Im Juni findet diese Mal ein großer Verfallstag statt und somit können wir uns schon sehr früh ein erstes, wenn auch noch nicht sehr verlässliches Bild machen: Wir sehen erneut eine sehr große Call-Position bei 12.000 Punkten. Das bedeutet, es wird für den DAX schwer werden, diesen Widerstand zu knacken. Denn die Stillhalter, die also die Gegenposition zu dieser Call-Position innehaben, werden versuchen, diese nicht ins Plus laufen zu lassen, denn dann müssten sie zahlen. Sollte dies doch geschehen, werden sie versuchen, sich gegen diese entstehenden Verluste abzusichern. Sollte der DAX also dynamisch über diese Marke steigen, könnte zusätzlicher Kaufdruck durch die Absicherungsmaßnahmen der Stillhalter entstehen. Auf der Unterseite befindet sich eine sehr große Put-Position bei 11.200 Punkten. Auf diesem Niveau ist der DAX damit gut unterstützt. Aber auch hier gilt das oben Gesagte, nur umgekehrt: Wird diese Marke nachhaltig und dynamisch nach unten gebrochen, könnten die Absicherungsmaßnahmen der Stillhalter den Verkaufsdruck noch erhöhen. Insgesamt liegt das ideale Abrechnungsniveau - oder anders ausgedrückt: Die Komfortzone - zurzeit bei 11.500 bis 11.600 Punkten. Allerdings sind wir noch vier Wochen vom Verfallstag entfernt. Daher sollten Sie diese Daten als das sehen, was sie zurzeit noch sind: Ein grober Anhaltspunkt. In den kommenden Wochen werde ich Sie aber auf entscheidende Veränderungen in dieser Grafik hinweisen. Viele Grüße Ihr Jochen Steffens | ||
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