Alt 29.05.15, 19:06
Standard DAX: Alles passt zusammen, wenn und wenn nicht…
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Zum Schluss der Woche zeigt sich der DAX schwach. Wieder werden die Probleme mit Griechenland als Grund genannt. Werfen wir zunächst ein Blick auf den DAX-Chart nach der Target-Trend-Methode:



Der DAX hat zunächst, wie geschrieben, das Gap geschlossen, das er zuvor beim Trendbruch über die rote Abwärtstrendlinie gerissen hatte. Danach ist er erneut zur 11.794er Marke, also zur Mittellinie des aktuellen Rechtecks gelaufen. Doch bei zwei Versuchen, diese Linie zu überwinden (siehe rote Pfeile), ist er gescheitert. Das war ein weiterer bearisher Hinweis. Im Moment läuft der DAX zunächst in Richtung der grau gestrichelten inneren Trendlinie, die ihre Relevanz schon bestätigt hatte. Sollte diese auch brechen, geht es weiter in Richtung Beta-Target (gelber Kreis), also dem Schnittpunkt zwischen roter Abwärtstrendlinie, grüner Aufwärtstrendlinie und Rechteckkante. Wenn dieses Beta-Target nach unten gebrochen wird, der DAX also in das untere Rechteck und damit gleichzeitig in den alten Trendkanal zurückfällt, wird es deutlich bearisher. Wenn es im näheren Umfeld des Beta-Target hingegen zu einer Umkehrformation kommt, wäre das wieder ein erster bullisher Hinweis.

Die Analyse nach klassischer Charttechnik

Es kann sein, dass wir uns gerade in der Gegenbewegung nach dem ersten Kurseinbruch vom Hoch befinden. Das wäre dann eine sogenannte Flagge, die meistens die Mitte einer Konsolidierung anzeigt. Wenn dem so wäre, würde jetzt eine weitere Abwärtsbewegung folgen, welche die gleiche Spanne wie die erste hätte. Das ist in dem folgenden Chart dargestellt:



Hier sehen Sie die Spanne der ersten Abwärtsbewegung (oberes blaues Rechteck) und die durch die blauen Trendlinien gekennzeichnete Flagge. Voraussetzung für eine Flagge ist, dass deren Trendrichtung der vorherigen Bewegung entgegengesetzt ist. Das ist hier der Fall. Dann muss in der Flagge noch der Umsatz fallen. Auch das ist eindeutig zu erkennen. Wenn jetzt die untere Trendlinie der Flagge gebrochen wird, sollte eine weitere Abwärtsbewegung folgen, deren Spanne mit der ersten identisch ist – siehe unteres blaues Rechteck. Damit entsteht ein Kursziel der aktuellen Konsolidierung, das bei 10.700 Punkten liegt.

Aber es gibt auch einen Kritikpunkt: Die Flagge ist im Vergleich zu der vorherigen Abwärtsbewegung sehr groß oder besser gesagt sehr breit ausgefallen. Das verringert die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Formation.

Target-Trend-Methode und klassische Charttechnik zusammen

Wenn Sie die beiden Analysen zusammenfassen, entsteht folgende Prognose: Es gibt vier bearishe Signale:

1. Ausbruch aus der Flagge nach unten

2. Bruch der Rechteckunterkante bei 11.311 Punkten nach unten

3. Rückfall in den alten grünen Trendkanal

Da diese drei Signale alle ungefähr auf gleichem Kursniveau ausgebildet werden, kann man sie eigentlich mit dem oben gesagten zusammenfassen: Die wichtige Entscheidung wird im Bereich des Beta-Target also an der 11.311er Marke fallen! Hieran hat sich nichts geändert.

4. Bestätigt wird die Flaggenformation und damit das Konsolidierungskursziel, wenn der DAX sein vorheriges Tief bei 11.167 Punkten (siehe zweiten Chart) nach unten bricht.

Ein Alpha-Target wird aktiviert, wenn...

Wenn das gelbe Beta-Target nach unten gebrochen wird, wird bei ca. 10.700 Punkten das Alpha-Target (roter Kreis) aktiviert. Und interessanterweise passt das wiederum genau zu dem Kursziel aus der Flaggenformation. Doch auch wenn in dieser Analyse alles so perfekt zusammenpasst, zunächst muss die 11.311er Marke nachhaltig fallen. Und auf einen weiteren Punkt sei hingewiesen:

Wenn nicht…

Angesichts der Griechenlandproblematik sinken die charttechnischen Wahrscheinlichkeiten zurzeit natürlich deutlich. Eine Einigung oder ein endgültiges Scheitern der Verhandlungen sind Faktoren, die ohne Frage geeignet sind, jedes charttechnische Anzeichen von Schwäche oder Stärke zumindest kurzfristig über den Haufen zu werfen. Dementsprechend vorsichtig sollte man zurzeit agieren!

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens
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