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Wie in den letzten Wochen schon fast üblich, begaben sich die Aktienmärkte – und allen voran unser deutscher Leitindex DAX – auch in dieser Woche wieder auf eine wilde Achterbahnfahrt. Hatte sich der DAX letzten Freitag noch knapp unter der Marke von 11.200 Punkten ins Wochenende verabschiedet, begann er die neue Börsenwoche mit einem Rutsch unter die Marke von 10.800 Punkten.
Genau an dieser wichtigen Unterstützung, hier verläuft nämlich die 200-Tages Durchschnittslinie, drehte der DAX dann jedoch mit Hilfe der US-Börsen wieder nach oben. Aus charttechnischer Sicht scheint die Korrektur im DAX damit nun beendet zu sein, doch dazu gleich mehr. Grund für die ab Mitte der Woche gut laufenden US-Börsen war das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Denn der für die Zinspolitik zuständige Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed senkte im Rahmen seines turnusmäßigen Treffens den Ausblick für das Wachstum der US-Wirtschaft im laufenden Jahr. Entsprechend stimmte der Ausschuss auch gegen eine Zinserhöhung, wobei jedoch trotzdem 15 der 17 Mitglieder noch in diesem Jahr an der Zinsschraube drehen möchten. Die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, machte auf der anschließenden Pressekonferenz nochmals deutlich, dass die Notenbank die Märkte keineswegs überraschen wolle. Wichtiger als der Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung seit vielen Jahren sei jedoch das Tempo, in dem die Notenbank die Zinsen anschließend weiter anheben werde. Und dies solle mit Augenmaß in Abhängigkeit der Wirtschaftsdaten erfolgen, sodass die Leitzinsen, wie von Herrn Heibel an dieser Stelle vor einigen Wochen bereits in Aussicht gestellt, eher langsam steigen werden. Dies interpretiere ich so, dass die US-Notenbank im September eine erste kleine Leitzinserhöhung (um 0,25%) vornehmen dürfte. Diese Leitzinserhöhung erfolgt jedoch wohl weniger wegen Inflationsgefahren, als vielmehr um die Glaubwürdigkeit der Fed zu erhalten. Denn immerhin hatte die US-Notenbank für dieses Jahr eine erste Zinserhöhung in Aussicht gestellt. Anschließend jedoch wird die Fed die Auswirkungen dieser ersten kleinen Zinserhöhung genau beobachten, sodass ein zweiter Zinsschritt im laufenden Jahr fraglich ist. Eine noch immer sehr wacklige US-Wirtschaft und daher wenn überhaupt, dann nur langsam steigende Leitzinsen, ist natürlich ein Fest für die Bullen gewesen. Denn damit zeichnet sich ab, dass Zinsen in den USA doch nicht so schnell steigen werden wie zuletzt befürchtet, es bleibt also weiterhin bei einer recht expansiven Geldpolitik. Dies bestätigte Janet Yellen in der anschließenden Pressekonferenz ebenfalls. Kein Wunder also, dass im Anschluss an diese Zinsentscheidung der US-Dollar zur Schwäche neigte, die Zinsen auf 10jährige US-Staatsanleihen etwas zurückgingen und die US-Aktienmärkte haussierten, was für unseren DAX aus charttechnischer Sicht die Rettung in letzter Sekunde bedeutete. Dank der US-Notenbank hat sich das Klima für die Aktienmärkte nun also wieder deutlich aufgehellt. Allerdings bleibt es dabei, dass die Musik zurzeit in erster Linie an den US-Börsen spielt. Während nämlich der DAX noch immer gut 10% unter seinem Allzeithoch notiert, ist der Nasdaq bereits auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen. Zugleich notiert der NASDAQ Internet Index nur noch ein mickriges Pünktchen unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2000. Und gerade in New York führen bekanntlich stets die Technologiewerte den Markt an! WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (18.06.2015) | Woche Δ Dow Jones: 18.116 | 0,4% DAX: 11.100 | -2,1% Nikkei: 20.274 | -0,7% Euro/US-Dollar: 1,13 | 0,8% Euro/Yen: 139,28 | 0,3% 10-Jahres-US-Anleihe: 2,35% | -0,03 Umlaufrendite Dt: 0,61% | -0,19 Feinunze Gold: $1.202 | 1,9% Fass Brent Öl: $63,25 | -3,0% Kupfer: 5.689 | -3,2% Baltic Dry Shipping: 773 | 22,9% Der DAX hat in der abgelaufenen Woche 2,1% verloren während der Dow Jones um 0,4% ansteigen konnte. Wir haben das ja befürchtet, dass Anleger vom DAX zum Dow Jones wechseln werden. Besonders auffällig ist diese Woche der Sprung des Baltic Dry Verschiffungsindex um 22,9%, was für eine anziehende Nachfrage nach Rohstoffimporten seitens China spricht. Ein gutes Zeichen für die Weltkonjunktur. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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