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Die EU und Griechenland treffen sich zum „Finale Grande“. Kommt es zu einem Grexit, wird es für Europa sehr teuer. Möglich ist aber auch ein neuer fauler Kompromiss. Tsipras will die Geschäftsbeziehungen zu Russland ausbauen, ganz unabhängig von der Entscheidung am Montag. Die Anleger blieben verunsichert. Dabei ignorieren sie noch, dass mit der Ukraine schon der zweite Pleitekandidat vor der Tür steht. Der „Kalte Krieg“ zwischen Russland und dem Westen geht in die nächste Runde.
Montag ist Schicksalstag für Griechenland und Europa Am Montag findet ein Schicksalstag für Griechenland und Europa statt. Der EU-Gipfel entscheidet dann, ob Griechenland weitere Kredite bekommt oder nicht und falls ja, unter welchen Bedingungen. Angeblich trennen die EU und Griechenland nur 460 Mio. € an Einsparungsvolumen. Im Kern geht es darum, ob Griechenland bereit ist, die Renten zu kürzen oder nicht. Während Deutschland nur 10 Prozent des BIP für Renten ausgibt, sind es in Griechenland 19 Prozent. Die Griechen haben viel zu viele Beamten, unter denen zudem die Korruption weiter wuchert. Beim EU-Gipfel soll Griechenland aber auch ein neuer, gangbarer Fahrplan vorgeschlagen werden und damit auch gesagt werden, unter welchen Bedingungen weitere Kredite gegeben werden können. Ich rechne mit einem faulen Kompromiss in letzter Minute. Verdeckter Banken Run in Griechenland Griechenland ist bis jetzt nicht zu weiteren Einsparungen bereit. Der griechische Primier Tsipras bezeichnet die Forderungen des IWF als verbrecherisch. Tsipras pokert hoch, aber vielleicht versteht er auch das Schachspiel zusammen mit Russland/China. Am 30. Juni muss Griechenland 1,6 Mrd. US-Dollar an den IWF zahlen, wobei sich Griechenland einen weiteren Zahlungsaufschub erhofft. Im Grund ist Griechenland schon lange Pleite. Es handelt sich also um eine fortgesetzte Konkursverschleppung seitens des IWF und der EU. Aber auch die EZB arbeitet an der Konkursverschleppung mit, indem sie den griechischen Banken Liquidität gibt. Das Geld wird aber jetzt von den Griechen bei Banken abgehoben und in Mrd.-Beträge ins Ausland verschafft. Grexit wäre schlimmer als man glaubt Ein Grexit, also ein Austritt Griechenlands aus dem Euro, hätte aber weit größere Folgen als man sich heute erdenkt. Zunächst würden die griechischen Banken Pleite gehen, weil es einen Banken Run geben würde, der sich jetzt schon andeutet. Die griechischen Banken bluten schon jetzt aus. Dann würden aber auch die Zinsen der südeuropäischen Anleihen stark ansteigen. Zudem würde sich jetzt jeder fragen. Who is next? Es könnte sogar im Nachhinein zu einer globalen Vertrauenskrise bei Staatsanleihen kommen. Zudem könnte Europa auseinanderbrechen. Das wäre dann der Anfang vom Ende Europas und des Euros. Tsipras erhofft sich Schützenhilfe von Russland Der griechische Primier Tsipras reiste im Vorfeld des EU-Gipfels zum russischen Wirtschaftsforum nach St. Petersburg und sprach dabei mit Putin. Griechenland und Russland wollen in Zukunft intensiver zusammenarbeiten ohne einen Keil gegen Europa zu bilden. Russland kann Griechenland wohl kaum retten, aber es kamen Mrd.-Verträge bezüglich der geplanten Pipeline durch die Türkei nach Griechenland zustande. In St. Petersburg war auch zum ersten Mal seit langer Zeit ein Verteidigungs-Minister aus Saudi-Arabien, der eine Kooperation mit Russland anstrebt. Nächster Pleitekandidat ist die Ukraine Der nächste Pleite-Kandidat, über den man viel zu wenig spricht, ist die Ukraine. Auch hier müssen die ukrainischen Anleihen bis September umstrukturiert werden, da die Ukraine wohl auch nicht in der Lage sein wird, die im Oktober fälligen Anleihen zurückzuzahlen. Ich erwarte hier einen „Haircut“, also einen Schuldenschnitt unter Beteiligung der Gläubiger, von mindestens 20 Prozent. Die Ukraine verhandelt mit dem IWF über die nächste Tranche im Volumen von 1,7 Mrd. US-Dollar im Rahmen der angedeuteten Kredithilfe im Volumen von 17,5 Mrd. US-Dollar insgesamt. Dies reicht aber nicht aus, um die Ukraine nach vorne zu bringen. Die Ukraine befindet sich in einer weit größeren Wirtschaftskrise als Griechenland. Als einziger Ausweg scheinen der ukrainische Präsident Poroschenko und der Primier Jazenjuk einen „großen Krieg“ gegen Russland zu sehen, der aber viel Geld und Menschenleben kosten wird. Offensichtlich sind die Republikaner, allen voran der Ex-Präsidentschaftskandidat McCain bereit, jetzt auch tödliche Waffen in die Ukraine zu schicken. Obama zögert aber noch. „Kalter Krieg“ zwischen Russland und dem Westen verschärft sich Der „kalte Krieg“ zwischen Russland und dem Westen geht weiter. Putin hat angekündigt 40 Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen zur „Verteidigung“ bis Ende des Jahres anzuschaffen. Die NATO sieht dies als Akt der Destabilisierung an. Die EU beschloss sofort danach, die Sanktionen gegen Russland bis auf Januar 2016 zu verlängern. Europa kosten die Sanktionen 100 Mrd. €. Die USA erhöhen hingegen sogar das Außenhandelsvolumen mit Russland, während der Außenhandel von Europa mit Russland um über 10 Prozent einbricht. In der Ost-Ukraine wird der Waffenstilstand immer wieder gebrochen und es kommt zu Toten und Verletzten in der Ost-Ukraine. Anleger wegen Grexit-Gefahr verunsichert Die Gefahr des Grexit hinterließ im Vorfeld seine Spuren bei den europäischen Börsen. Der DAX gab am Freitag um 0,9 Prozent auf 11.036 Indexpunkten nach, was ein Kursverlust von 15 Prozent seit dem Hoch von über 12.400 Indexpunkten bedeutet. Dies war der stärkste Kursverlust seit 2011. Der Dow Jones Industrial Index gab um 0,6 Prozent auf 18014 Indexpunkte nach, weil eine Zinswende nun im September 2015 erwartet wird. Der russische Russian Trading-Index, kurz RTS-Index verlor um 1,5 Prozent auf 966 Indexpunkte, da der Brentölpreis um 2,2 Prozent auf 62,8 US-Dollar/Barrel nachgab. Gold und Silber konnten bisher nicht von der Griechenland-Krise profitieren. Gold blieb stabil bei 1200 US-Dollar/Unze und Silber bei 16,09 US-Dollar/Unze. Auch der Euro veränderte sich kaum bei 1,13 EUR/US-Dollar. Falls eine Staatspleite Griechenlands und damit auch ein Grexit vermieden werden kann, wovon ich ausgehe, werden die Kurse am Dienstag stark ansteigen. Wenn nicht, werden sie stark fallen. Erst informieren, dann investieren Nach der Korrektur bleibt die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse. Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im letzten Jahr mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Nun ist die Börse Budapest (Ungarn) einer der Top-Performer mit einem Plus von über 36 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen stiegen schon über 15 Prozent. Informieren Sie sich jetzt ausführlich über die Hintergründe der Ukraine/Russland-Krise, aber auch das zukünftige Erholungspotential der unterbewerteten Aktien aus Osteuropa. Bestellen Sie jetzt auch ein Probe-Abo (3 Ausgaben per Email für nur 15 €) des monatlich erscheinenden Börsenbriefs EAST STOCK TRENDS (EST) mit einem weiteren Ukraine/Russland-Special mit vielen Hintergrund-Informationen und neuen Anlage-Vorschlägen wie mit der "Aktie des Monats“ und lukrativen Zertifikaten unter www.eaststock.de, dort unter Börsenbrief. Der letzte EST erschien am 11. Juni. Der nächste EST folgt im Juli. Die „Aktie des Monats Dezember 2014“ Surgut Vz. stieg seit Kaufempfehlung um 118 Prozent in wenigen Monaten. Die Muster-Depot-Aktie Magnit verzehnfachte sich bereits seit 2009, erreichte nun aber sogar ein neues Allzeit-Hoch. Die beiden neuen Muster-Depots des EST sind schon mit 38 bzw. 57 Prozent seit Jahresbeginn kräftig im Gewinn und haben den DAX klar outperformt. Im neuen EAST STOCK TRENDS wurden eine Wachstumsaktie aus dem IT-Sektor und eine Goldaktie aus Russland als „Aktien des Monats“ neu herausgestellt. Zudem wurde ein weiteres Ukraine-Special mit vielen lesenswerten Hintergrundinformationen über die Ukraine angefertigt. Wie heißt es so schön: erst informieren und dann investieren! TV- und Radio-Hinweise: Andreas Männicke wurde am 28. Mai 2015 in NTV/Telebörse von Friedhelm Tilgen und am 28. Mai von Anita Erhard im DAF über Osteuropa befragt. Diese Interviews sind jetzt ebenso wie das Interview mit Börsen Radio Networks über Zentralosteuropa (Ungarn, Polen) unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik Interviews abrufbar. Schauen Sie sich auch das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 73 unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ an. Diskutieren Sie jetzt auch mit Herrn Männicke interaktiv unter http://go.guidants.com/de#c/Andreas_Maennicke. Bestellen Sie jetzt auch den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke mit aktuellen News über die Welt- und Ostbörsen unter www.andreas-maennicke.de. | ||
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