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Gestern wurde der ISM-Dienstleistungsindex veröffentlicht. Dieser ist unerwartet von zuvor 56,0 Punkten auf nun 60,3 Punkte gestiegen. Analysten hatten lediglich einen Anstieg auf 56,2 Punkte vorhergesagt.
Da der Dienstleistungssektor in den USA zwischen 70 bis 80 Prozent der Wirtschaftsleistung der USA ausmacht, ist dieser starke Anstieg ein wichtiger Hinweis. Die ISM-Indizes gelten nicht zu Unrecht als gute Frühindikatoren für die weitere wirtschaftliche Aktivität in den USA. Ein solides Wirtschaftswachstum wird der Fed natürlich weiteren Raum für Zinserhöhungen ermöglichen, wobei die Preisentwicklung (siehe rote Linie) noch keine inflationären Hinweise gibt. Insoweit herrscht von der Preisseite her noch wenig Druck. Unterindex Beschäftigung springt an Doch ein anderer Punkt ist im Zusammenhang mit möglichen Zinserhöhungen besonders wichtig: Stark verbessert hat sich nämlich der Beschäftigungsindex, der um 6,9 Punkte auf 59,6 Punkte gestiegen ist (grüne Linie). Wir wissen, dass die Fed in ihren vergangenen Aussagen besonders eine positive Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt als notwendige Voraussetzung für eine Zinserhöhung genannt hat. Dieser starke Anstieg ist ein Beleg für die Stabilisierung des US-Arbeitsmarkts. Damit wurde immerhin der höchste Wert seit August 2005 und der dritthöchste Wert seit 1997 erreicht. US-Arbeitsmarktdaten Und damit wenden wir uns dem wichtigen Thema in dieser Woche zu: Morgen wird der US-Arbeitsmarktbericht für Juli veröffentlicht. Nach den Aussagen der Fed werden die Anleger die Entwicklung natürlich sehr genau beobachten. Allerdings hat der ADP-Arbeitsmarktbericht, der gestern veröffentlicht wurde, enttäuscht. Dieser fiel überraschend deutlich auf 185.000 neu geschaffene Stellen im privaten Sektor, nach 237.000 im Juni. Analysten waren von einem Rückgang auf lediglich 215.000 Stellen ausgegangen. Auch wenn immer wieder geschrieben wird, dass der ADP-Bericht ein guter Indikator für den US-Arbeitsmarktbericht sei, habe ich hier im Steffens Daily oft genug dargestellt, dass dem nicht so ist. Man kann höchstens langfristige Tendenzen erkennen, aber für eine kurzfristige Prognose in Hinblick auf morgen taugen die Daten nicht. Also müssen wir uns überraschen lassen. Doch egal welcher Wert am morgigen Freitag veröffentlicht wird: Nach den ISM-Daten ist es nun deutlich wahrscheinlicher geworden, dass die Fed die Zinsen bereits im September anhebt. Das gilt insbesondere dann, wenn auch weitere Daten in diese Richtung weisen. Viele Grüße Ihr Jochen Steffens | ||
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